Walnuss

Walnuss © Ernst Frühmann

Bei der Walnuss denkt man zunächst an die nahrhaften und wohlschmeckenden Nusskerne, die niemand in der österreichischen Mehlspeisenküche missen möchte.

Aber die Blätter sind es, die als Heilpflanze Verwendung finden. Im Frühling bilden sie mit ihrem kräftigen Rot einen schönen Kontrast zum hellen Grün der Laubblätter von Bäumen und Büschen in der Landschaft. Diese zarten Triebe sind aber noch sehr empfindlich gegen die Nachtfröste des Frühlings.

Nussbäume sind beliebte Bäume in der Umgebung von Häusern; sie spenden Schatten und vertreiben Mücken und Fliegen. Nussbäume vertragen sich gut mit Eichen, lassen aber andere Pflanzen nicht aufkommen.

Walnuss © Ernst Frühmann

Walnuss © Ernst Frühmann

Medizinische Verwendung

In der Phytotherapie und in der Volksheilkunde kommen die Blätter der Walnuss-Bäume zur Anwendung. In der Homöopathie sind die frischen grünen Fruchtschalen und Blätter das Ausgangsmaterial für die Arzneimittelherstellung.

Der hohe Gerbstoffgehalt der Blätter bestimmt deren Anwendung für Umschläge, Bäder oder Spülungen; bei Hautleiden wie Akne, Ekzeme oder Geschwüre können wässrige Extrakte ebenso Verwendung finden wie bei der Behandlung oberflächlich leicht entzündeter Haut und der Schleimhaut im Mund- und Rachenraum; sie können auch bei übermäßiger Schweißabsonderung an Händen und Füßen eingesetzt werden.

Für die Zubereitung eines wässrigen Extraktes für Umschläge nimmt man 2 bis 3 Gramm der getrockneten Blätter, übergießt mit 100 ml kaltem Wasser, erhitzt zum Sieden; nach 10 – 15 Minuten seiht man ab.

In der Volksmedizin werden Walnussblätter als unterstützendes Mittel bei Magen– oder Darmkatarrhen und bei Durchfallerkrankungen auch innerlich gegeben.

Dafür werden 1,5 g getrockneter Blätter mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt und nach 3 – 5 min abgeseiht.

Vielfach sind Walnussblätter ein Bestandteil in so genannten „Stopfenden Tees“ mit Blutwurz, Heidelbeeren und anderen Drogen. Walnussblättertee sollte nur kurze Zeit getrunken werden, da man über die Auswirkungen des Juglons (zwar kaum in getrockneten Blättern vorhanden) beim inneren Gebrauch über längere Zeit noch zu wenig Bescheid weiß.

Die Homöopathie nützt die Wirkstoffe der Walnussschalen und der Blätter zur Behandlung von gereizter Haut, eitrigen und nässenden Hautausschlägen.

Zwei nicht medizinische Anwendungen seien am Rande noch erwähnt.

Die Fruchtschalen werden zum Braunfärben der Haare und der Haut verwendet; das fette Öl – durch Kaltpressung aus dem Kern der Walnüsse (goldgelb bis braungelb) ist ein wohlschmeckendes und wertvolles Öl, das in besonders hoher Qualität aus Frankreich kommt. 

Walnuss © Ernst Frühmann

Walnuss © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Walnussbäume sind im Frühjahr leicht an ihren rötlich gefärbten Blättern zu erkennen.

Gerbstoffe und andere Wirkstoffe führen zu einem Schutz der Haut und zu einer beruhigenden Wirkung auf entzündete Schleimhaut und Hautareale bei Akne, Ekzemen und anderen Erkrankungen.

Die äußerliche Anwendung ist unbedenklich. Walnussblättertee sollte wegen des unbestimmten Gehaltes an Juglon nicht über längere Zeit getrunken werden.

Heidelbeere

Heidelbeere © Ernst Frühmann

Die schönste Zeit für Wanderungen in den herrlichen schattenspendenden Wäldern und kühleren Bergregionen unserer Heimat ist angebrochen. Auf humusreichen Böden begleiten uns auf diesen Wanderungen auch immer wieder die sommergrünen Zwergsträucher der Heidelbeere und laden ein zum Rasten, Pflücken und Kosten der süß–säuerlichen Früchte dieser Heilpflanze. Im Volksmund werden die Früchte auch Blaubeeren oder Schwarzbeeren genannt. Während die Verwendung der Beeren in der Medizin anerkannt ist, ist vom Gebrauch der Blätter als Heilmittel zur Senkung des Blutzuckerwertes abzuraten, da der Wirkungsmechanismus unklar ist und bei längerem Gebrauch mit höherer Dosierung Vergiftungserscheinungen auftreten können.

Heidelbeere © Ernst Frühmann

Heidelbeere © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung der Heidelbeeren

Die Vielzahl der Inhaltsstoffe dieser Arzneipflanze führte auch zu einer vielfältigen Anwendung der Heidelbeere.

Frische Heidelbeeren sind wegen der Mineralstoffe, Vitamine und Fruchtsäuren ein empfehlenswertes Obst, das sich auch zur Herstellung von Säften, Marmelade u.a.m. eignet. Als Mittel gegen Durchfallerkrankungen eignen sich die frischen Heidelbeeren nicht; sie können eher leicht abführend wirken.

Die getrockneten Heidelbeeren sind hingegen ein ausgezeichnetes Arzneimittel zur Behandlung von Durchfallerkrankungen bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen. Durchfälle mit den dabei oft auftretenden Gärungserscheinungen werden nachhaltig und rasch mit getrockneten Heidelbeeren gebessert. Es ist auch möglich, die getrockneten Heidelbeeren zu kauen. Dabei kann es aber auch durch die Samen in den Beeren zu Reizungen im Magen kommen; diese Reizwirkung wird durch das Kochen bei der Teezubereitung aufgehoben.

Die Wirkung der Gerbstoffe in der Heidelbeere wird durch die Farbstoffe dieser Frucht unterstützt. So wurde festgestellt, dass diese Farbstoffe in der Lage sind auch das Bakterienwachstum zu hemmen; deshalb ist es auch günstig, ungezuckerten Heidelbeersaft bei unphysiologischen Gärungsprozessen im Darm glasweise bis zum Abklingen dieser Erscheinungen zu trinken.

Aber auch eine günstige Wirkung auf die Blutgefäße steht zur Diskussion. Aus diesem Grund wurden Medikamente entwickelt, die bei Durchblutungsstörungen im Auge, bei veränderter Durchlässigkeit der Blutkapillaren mit einem Wirkstoff aus den Heidelbeeren – den Anthocyanen – diese Probleme beheben sollen.

Bei Mund- und Schleimhauterkrankungen sind wässrige Extrakte der Heidelbeere auch als entzündungshemmendes Mittel anerkannt.

Für frische Heidelbeeren oder mit Anthocyanen angereicherte Extrakte wird eine positive Wirkung bei venösen Durchblutungsstörungen mit Schweregefühl in den Beinen angegeben.

Neueste Untersuchungen zeigen bei leicht erhöhten Blutdruck eine geringe Senkung der systolischen Blutdruckwerte.

In der Volksmedizin finden Heidelbeeren innerlich Anwendung bei Erbrechen und Blutungen, aber auch bei der Behandlung von Hämorrhoiden. So wird behauptet, dass eine Anwendung von tgl. 2 Schalen Tee aus Heidelbeeren über 3 – 4 Wochen getrunken die Entzündung der Hämorrhoiden zum Abklingen bringt.

Auch die Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen mit Umschlägen aus Heidelbeertee ist in der Volksmedizin üblich.

Die Blätter der Heidelbeere sind auch ein in der Volksmedizin vielfach verwendetes Mittel; von Husten bis Magen– und Blasenerkrankungen bis hin zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) finden getrocknete Heidelbeerblätter Anwendung. Wodurch die Senkung des Blutzuckerspiegels hervorgerufen wird ist umstritten; eine Beteiligung des hohen Chromwertes in den Blättern wird diskutiert. Wegen der auftretenden Nebenwirkungen ist eine Therapie mit Heidelbeerblättern medizinisch nicht vertretbar und daher abzulehnen.

Teezubereitung: 3 gehäufte Esslöffel getrocknete Heidelbeeren werden mit 1/2 l kaltem Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt, 10 min kochen gelassen und abgeseiht. Diese Zubereitung wird ungezuckert schalenweise über den Tag verteilt getrunken. Die Tagesdosis von Heidelbeeren liegt bei     20 – 60 g.

Heidelbeere © Ernst Frühmann

Heidelbeere © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die getrockneten Heidelbeeren stellen ein bewährtes Heilmittel bei Durchfallerkrankungen von Kindern und Erwachsenen dar. Die Früchte sind auch ein wohlschmeckendes und beliebtes Obst für Saft und Marmelade. Der intensive tiefblaue Farbstoff in den Beeren wurde auch zum Färben genützt.

Stiel-Eiche

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Einige Arten der Eiche werden zur Gewinnung der Eichenrinde genutzt. Zum Ersten ist es die oben angeführte Stiel-Eiche, die auch als Sommer-Eiche bezeichnet wird und neben dem lateinischen Namen Qu. robur L. auch das Synonym Qu. pedunculata EHRH. trägt. Eine weitere Art ist Quercus petraea (MATT.) LIEBL. mit dem Synonym Qu. sessiliflora SAL. und den deutschen Namen Stein-Eiche, Trauben-Eiche oder Winter-Eiche. Als dritte Art sollte noch die Flaum-Eiche oder Quercus pubescens WILLD. genannt werden.

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Die getrocknete Rinde oder deren Extrakte kommen dank der hohen Konzentration an Gerbstoffen bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen zur Anwendung. Wesentlich häufiger wird Eichenrinde in Form von Umschlägen oder Bädern äußerlich verwendet, um damit entzündete Hautstellen zu beruhigen, nässende Hautareale schneller abzutrocknen oder auch Verbrennungen zu behandeln.

Sitzbäder mit Eichenrindenextrakten bringen bei der Behandlung von Hämorrhoiden Erleichterung; mit Kamillenextrakt kombiniert wird die Wirkung erweitert. Entzündete Schleimhäute im Mund und Rachen oder im Genital- und Analbereich in Verbindung mit Juckreiz sprechen oft rasch auf Spülungen oder Waschungen und Umschläge mit Eichenrindenextrakten an. Konzentrierte Lösungen für Bäder sind auch in der Lage, vermehrte Schweißbildung an den Fußsohlen zu minimieren.

 

Teezubereitung: 2,0 Gramm Droge werden mit 250 ml kaltem Wasser angesetzt, man lässt kurz aufkochen, danach einige Minuten ziehen und seiht dann ab.

Zur Bereitung von Spüllösungen werden 2 Esslöffel (12 Gramm) in 500 ml Wasser zubereitet; bei Teilbädern nimmt man bis zu 5 Esslöffel Rinde, kocht diese 15-20 Min in 4-5 Liter Wasser und seiht dann ab.

Als Sitz- oder Fußbad sollte die Zubereitung auf Körpertemperatur abgekühlt werden; dann badet man 1-2 Mal täglich 15-20 Minuten.

Eichenrinden-Extrakte: Für all jene, denen die Zubereitung von wässrigen Extrakten als Tee, für Bäder ua. zu aufwändig erscheint, gibt es die Möglichkeit Fertigprodukte zu verwenden.

Daher finden wir in den Apotheken auch fertige flüssige Extrakte, die zur Herstellung von Umschlägen verwendet werden können oder für Sitz- oder Teilbäder genutzt werden.

Fertige Salbenprodukte (z.B. mit Borretsch und Hamamelis kombiniert) dienen der Regeneration und dem Aufbau geschädigter Schleimhäute oder werden zur Behandlung von Hämorrhoiden oder für andere, durch Venenschwäche hervorgerufene, Beschwerden eingesetzt.

Bleibt noch ein Bereich, in dem Extrakte aus der Eichenrinde in Produkten eine wichtige Rolle spielen. Um Aluminiumsalzen aus dem Weg zu gehen, ist die Verwendung von Eichenrindenextrakten in Antitranspirantien eine sinnvolle und schonende Alternative.

Hinweis: Die Anwendung darf nur auf intakter Haut oder bei nässenden Hautausschlägen erfolgen. Für die Anwendung bei “offenen Beinen” und “Wundliegen infolge von Bettlägerigkeit” ist darauf zu achten, dass die äußere Haut noch geschlossen ist.

Gegenanzeigen: Bei größeren Hautverletzungen oder großflächigen Hautschäden, bei schweren fieberhaften Infektionen, bei Herzschwäche und deutlich erhöhtem Blutdruck sollen Vollbäder (unabhängig von den Inhaltsstoffen) nur nach Rücksprache mit dem Arzt gemacht werden.

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Eiche war in einigen Kulturkreisen ein Baum, der den Göttern geweiht war und er gilt bis heute als Orakelbaum. Von der Antike bis heute schätzte man die Heilkraft dieser kräftigen Bäume.

Die adstringierende, virustatische Wirkung auf juckende, nässende, entzündete Hautareale nützt man bei Verletzungen der Haut oder bei Entzündungen der Schleimhaut im Mund- und Rachenraum oder im Genital- oder Analbereich und bei Verbrennungen, Frostbeulen und übermäßiger Schweißproduktion. Innerlich können mit einem Tee aus Eichenrinde unspezifische Durchfallerkrankungen behandelt werden.

Wald-Bingelkraut

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Wandert man im zeitigen Frühjahr – im April – durch die Wälder, stechen einem oft die bereits in Blüte stehenden Pflanzen des Wald-Bingelkrautes ins Auge. Diese bilden meist größere Gruppen, wobei – räumlich getrennt – männliche und weibliche Pflanzen beisammenstehen.

Der weiße Milchsaft ist ein gemeinsames Merkmal in der Familie der Wolfsmilchgewächse; dieser Milchsaft tritt beim Abschneiden der Pflanzen aus und dient ihnen als Fraß-Schutz oder zur Reparatur bei Verletzungen. Dieser alten Heilpflanze fehlt aber dieser charakteristische Milchsaft.

Während die Komplementärmedizin schon lange die Heilkraft dieser Heilpflanze nützt, scheint sie durch neue Forschungsergebnisse über ihre Wirkstoffe neue Aufmerksamkeit zu bekommen. Durch unterschiedliche Inhaltsstoffe unterscheidet sich das Wald-Bingelkraut von seinem Verwandten – dem Einjährigen Bingelkraut.

Letzteres findet man in weiten Teilen Europas und es wird zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel verwendet. Es ist im Aussehen auch gut vom Wald-Bingelkraut zu unterscheiden.

Ob der Name Mercurialis vom Götterboten der Römer – Merkur – kommt oder sich von der Farbänderung der Wurzel beim Trocknen herleitet – so wie dies bei Quecksilberverbindungen (Mercurius) der Fall ist, ist nicht eindeutig zuzuordnen.

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Da das Wald-Bingelkraut als leicht giftig gilt, wird es heute – auch in der Volksmedizin – kaum mehr als harntreibendes oder abführendes Mittel eingesetzt, weil es bei zu hoher Dosierung schnell zu heftigem Durchfall kommen kann.

Diesem Problem kann man in der anthroposophischen Medizin durch Verwendung der Extrakte, die nach dem homöopathischen Arzneibuch hergestellt werden, gut begegnen und sinnvolle Produkte herstellen, die den Menschen bei folgenden Beschwerden Hilfe bringen:

Salben bei Entzündungen, Verbrennungen, schlecht heilenden Wunden, Zäpfchen oder Salben bei Hämorrhoiden, nässenden, geschwollenen Analfissuren, Augentropfen bei geröteten Augen oder Bindehautentzündungen und Salben für Frauen bei entzündeten Brustwarzen. Es hat sich gezeigt, dass akute, subakute oder chronische entzündliche Prozesse gut auf diese Behandlung ansprechen.

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Wald-Bingelkraut wird seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt und zählt zu den Giftpflanzen. Es gedeiht in weiten Teilen Europas. Geerntet werden die oberirdischen Teile im April.

Durch neue Untersuchungen der Extrakte wurden die Inhaltsstoffe und deren Wirkungen umfassend aufgeklärt. In der anthroposophischen Medizin werden Entzündungen, Verbrennungen, schlecht heilende Wunden, Hämorrhoiden, Analfissuren und Augenentzündungen erfolgreich behandelt.

Schnurbaum

Schnurbaum © Ernst Frühmann

Beim Schnurbaum haben wir eine Pflanze vor uns, die aus Asien stammt und die für uns nicht unmittelbar nutzbar ist, wie so viele andere Heilpflanzen. Hier handelt es sich um einen Baum, der dank seines besonders hohen Anteils an Rutosiden hohe Bedeutung erlangt hat.

Diese oder ähnliche Wirkstoffe finden wir auch im Buchweizen oder in den Roten Weinblättern, aber bei weitem nicht in dieser hohen Konzentration. Die Hersteller bedeutender Arzneimittel holen sich diese Verbindungen aus dem Schnurbaum und wandeln diese in hochwirksame Verbindungen um, die in der Behandlung von Venenschwäche und allen Auswirkungen dieser Ursache zur Anwendung kommen.

Damit haben wir mit dem Schnurbaum eine wertvolle Heilpflanze, die wir zwar selbst nicht als Droge zur Behandlung von Venenproblemen verwenden, die wir aber wegen des hohen Anteils an Venen wirksamen Stoffen kennen sollten und die wir in unseren Städten immer wieder als imposanten blühenden Baum im Sommer bewundern können.

Schnurbaum © Ernst Frühmann

Schnurbaum © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Die veränderten Wirkstoffe des Schnurbaums gelten zwar nicht mehr als Phytotherapeutikum, sie sind aber doch Wirkstoffe, die der Natur entnommen und optimiert wurden.

Sinnvoll ist die Anwendung der Schnurbaum-Wirkstoffe bei beginnender Venenschwäche (CVI – Chronische Veneninsuffizienz), bei Personen, die im Beruf durch langes Sitzen oder Stehen ihre Venen belasten, bei sommerlichen Temperaturen oder zur unterstützenden Behandlung bei Trägern von Kompressionsstrümpfen.

Gemildert werden das Fortschreiten der CVI, die unangenehmen Beschwerden wie Bildung von Besenreisern und Krampfadern oder in der weiteren Folge offene Beine. Zustände wie schwere Beine und geschwollene Knöchel, juckende Haut und Ameisenlaufen werden ebenso gebessert oder weitgehend verhindert.

Teezubereitung: Ist nicht üblich!

Homöopathie: In der Homöopathie wurden die reifen Samen zur Urtinktur verarbeitet und diese kam früher in potenzierter Form bei Ruhrerkrankungen zur Anwendung.

 

Schnurbaum © Ernst Frühmann

Schnurbaum © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Schnurbaum hat seine Heimat in Ostasien, wird aber auch in vielen Teilen der Erde als Parkbaum gepflanzt. Dieser Baum wird bis zu 30 m hoch und trägt im Hochsommer attraktive gelbe Blütenrispen.

In den Blütenknospen finden sich bis zu 30 % Rutoside, aus denen durch Bearbeitung optimale Arzneimittel geformt wurden, mit denen Probleme der Venenschwäche (CVI – Chronische Veneninsuffizienz), wie schwere Beine, geschwollene Knöchel, Krampfadern u.v.m. behandelt werden.

Weichschaliger steirischer Ölkürbis

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann

Mit dem Kürbis verbinden die Menschen heute die unterschiedlichsten Erfahrungen und Erlebnisse. Die einen sehen in ihm und seinen Samen ein hervorragendes Arzneimittel bei Blasenproblemen oder bei gutartigen Prostataerkrankungen; anderen läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn sie an die köstlichen Speisen denken, in denen der Kürbis in seinen verschiedenen Arten und Sorten über einige Monate frisches, wertvolles Gemüse liefert; wieder andere sehen die nostalgischen Bilder aus einer Zeit, in der die Samen der Kürbisse am Feld von fleißigen Frauenhänden geerntet wurden; einige werden den Ölspurlauf – einen Marathonlauf in der Weststeiermark – mit dem Bild von reifen Kürbissen verbinden und so manches Kind wird oft nur an Halloween denken, wenn es spontan antworten soll, was ihm zum Thema Kürbis einfällt.

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

 Zum Unterschied zu vielen anderen Heilpflanzen ist die Teezubereitung aus den Kürbissamen nicht üblich. Kürbissamen aus den weichschaligen Arten werden 1 – 3mal täglich esslöffelweise eingenommen. Die Samen sollten gut gekaut mit reichlich Flüssigkeit geschluckt werden. Der gute Geschmack von getrockneten Kürbiskernen erleichtert die Einnahme; eine Therapie über mehrere Monate ist sinnvoll.

Kalorienbewusste oder übergewichtige Menschen sollen die reichliche Energiezufuhr bei 3mal täglich 10 g Kürbiskernen nicht unterschätzen.

Die Fertigpräparate beinhalten außer zerkleinerten Samen auch Extrakte oder das Kürbiskernöl als wirksame Komponenten.

Positiv bewertet werden Kürbiszubereitungen bei folgenden Erkrankungen:

Bei der Reizblase, bei Miktionsstörungen – das sind Störungen beim Wasserlassen in verschiedenen Ausprägungen, wie häufigem Harndrang oder unvollständiger Entleerung der Blase – im ersten Stadium; im zweiten Stadium können Kürbiskerne oder deren Extrakte zusätzlich zur Unterstützung der heute gängigen Therapie mit chemischen Mitteln zur Anwendung kommen.

Bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) – das ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die zu Miktionsstörungen führt – können im Stadium I oder II Arzneimittel pflanzlicher Herkunft wie die Kürbissamen eingesetzt werden; diese führen zu subjektiven Verbesserungen der Symptome. Eine messbare Rückbildung der vergrößerten Prostata ist jedoch nicht zu erwarten. 

Da diese Erkrankung bei Männern ab dem 40. Lebensjahr auftreten kann, ist jedenfalls spätestens ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige – jährliche – Untersuchung durch den Facharzt anzuraten. Laut Statistik ist bei 90 % der über 70-jährigen Männer diese Erkrankung (BPH) nachweisbar.

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Die Samen vom weichschaligen Kürbis werden nicht nur wegen ihres köstlichen Öles von Feinschmeckern geschätzt; sie enthalten auch wertvolle Stoffe, die zur Behandlung von Blasenerkrankungen und Miktionsstörungen bei gutartigen Prostataerkrankungen eingesetzt werden. Verschiedene Kürbissorten haben wegen ihres guten Geschmacks in die feine Küche Einzug gehalten. Sowohl als frisches Gemüse als auch eingelegt für den Winter werden Kürbisse gerne verwendet.

Zaunrübe

Zaunrübe  © Ernst Frühmann

Beide Arten der Zaunrübe kommen heute in homöopathischen Zubereitungen zur Anwendung. Manche Therapeuten schreiben der rotfrüchtigen Art die bessere Wirkung zu, manche behaupten, dass die schwarzfrüchtige Art bessere Ergebnisse in der Behandlung bringt. Es geht sogar so weit, dass teilweise die frische Wurzel – vor der Blüte gegraben – zur Extraktherstellung bevorzugt wird und anderseits die frische – vor dem Austreiben geerntete – Wurzel zur Anwendung kommt.

Die Heimat der schwarzfrüchtigen Art (B. alba) liegt im Osten und Südosten Europas bis Persien, während die rotfrüchtige Art (B. dioica) von Mittel- und Südeuropa bis nach Nordafrika beheimatet ist. Die Bryonia alba ist eine einhäusige Pflanze, die Bryonia dioica weist schon, in ihrem Namen sichtbar gemacht, auf die Zweihäusigkeit hin. Weiters unterscheiden sie sich in den Farben der Früchte, und geringfügig in der Größe der Blütenkrone und in der Ausbildung der Mittellappen der Blätter. Der Name Bryonia kommt aus dem Griechischen – bryo, das wachsen oder sprießen bedeutet und sich auf die zahlreichen Sprosse bezieht, die im Frühjahr austreiben. Der deutsche Name Zaunrübe weist bereits auf die Form der rübenartigen Wurzel hin.

Zaunrübe  © Ernst Frühmann

Zaunrübe © Ernst Frühmann

Anwendung in der Homöopathie

Die Zaunrübe oder deren Extrakte sollen in der Phytotherapie nicht mehr zur Anwendung kommen; dafür haben sie hohe Bedeutung in der Homöopathie.

Bryonia passt gut zu Menschen, die leicht reizbar und jähzornig sind, die sich vor finanziellen Problemen fürchten, trotz Krankheit arbeiten gehen und in Ruhe gelassen werden wollen. Die Schmerzen, die sie bekommen sind stechend, reißend oder brennend; wenn sie etwas essen, schmeckt dieses bitter und liegt wie ein Stein im Magen – es wird auch oft gleich erbrochen. Schleimhäute fühlen sich trocken an mit rissigen Lippen und großem Durst nach Flüssigkeit. Durch Ärger oder Stress verkrampft sich die Rückenmuskulatur.

In der Homöopathie wird der Extrakt aus der frischen Wurzel von Bryonia dioica oder alba bei folgenden Beschwerden eingesetzt: bei grippalen Infekten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, trockenem Husten mit extrem stechenden Schmerzen, bei rheumatischen Erkrankungen, Verstopfung und Gallenbeschwerden.

Bryonia wird meist in Potenzen von D6 bis D12 – je nach Beschwerdebild – in mehrmaliger Gabe über mehrere Tage verabreicht.

Zaunrübe in der Volksmedizin 

Trotz der Giftwirkung der Zaunrübe wurde die Wurzel auch gegen verschiedene Krankheiten angewendet. Durch seine drastisch abführende Wirkung war sie als Abführmittel in Verwendung. Sie hat auch harntreibende und abortive (abtreibende) Eigenschaften. Es gibt Berichte, dass Sommersprossen im Gesicht verschwinden und äußerlich wurden folgende Krankheiten behandelt: Abszesse wurden ohne chirurgischen Eingriff durch das Auflegen eines Zaunrüben-Breies geöffnet, Ödeme und Schwellungen brachte man zum Abklingen. Rheuma und Gicht versuchte man innerlich und äußerlich zu behandeln.

Zaunrübe  © Ernst Frühmann

Zaunrübe © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die zwei Arten der Zaunrübe haben ihre Heimat von Mitteleuropa über Süd- und Südost-Europa bis Nordafrika oder Persien. Sie werden heute kultiviert und stehen an natürlichen Standorten. Durch den hohen Gehalt an tetracyclischen Triterpenen (Cucurbitacinen) in den rübenartigen Wurzeln werden sie als giftig eingestuft. In der volksmedizinischen Anwendung kam es immer wieder zu Vergiftungsfällen.

Extrakte – vorwiegend aus frischen Wurzeln – werden in homöopathischen Arzneimitteln angewendet, die der Behandlung von grippalen Infekten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, trockenem Husten mit extrem stechenden Schmerzen dienen oder bei rheumatischen Erkrankungen, Verstopfung und Gallenbeschwerden eingesetzt werden.

Weiden

Weide © Ernst Frühmann

Diese Familie ist mit rund 500 Arten sehr formen- und artenreich. Daher versuchte man, diese große Gruppe in drei Untergattungen zu unterteilen.

In der ersten Untergattung (Salix) finden wir die Salixarten, die in der Natur als Bäume oder hohe Sträucher vorkommen; dazu gehören z.B. die Silberweide (S. alba), die Bruchweide (S. fragilis), die Lorbeerweide (S. pentandra) und die amerikanische Black Willow Weide (S. nigra).

Zur zweiten Untergattung zählen niedrige Sträucher und kleine Weidenbäume. Sie ist die artenreichste Gruppe. Zu dieser Untergruppe zählen Weiden wie die Schwarzweide (S. nigricans), die Grauweide (S. elaeagnos), die Reifweide (S. daphnoides), die Purpurweide (S. purpurea) und die Salweide (S. caprea).

Die dritte Untergattung umfasst alle alpinen oder arktischen Formen, die vom Wuchs niedrig sind und sich auch in den Blattformen unterscheiden. Es sind niederliegende, kriechende Sträucher oder Zwergsträucher.

Zur Drogengewinnung eignen sich fast alle vorhin genannten Salixarten. Verwendung finden Blätter, Kraut oder Rinden. Es ist aber ein Mindestgehalt an Salicinverbindungen – mindestens 1,5 % – gefordert und damit kommt es schon zu Einschränkungen. Die Korbweide (S. viminalis) erreicht meist nicht die geforderten Salicinwerte.

Einige Arten – etwa S. alba und S. purpurea – sind auch die Ausgangspflanzen für homöopathische Zubereitungen.

Weide © Ernst Frühmann

Weide © Ernst Frühmann

Wirkungen und Medizinische Verwendung

Die Inhaltsstoffe der Weiden haben fiebersenkende, entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften. Daraus ergibt sich, dass medizinisch anerkannt leichte Kopfschmerzen, leichte fieberhafte Erkältungs- und Infektionskrankheiten, durch Entzündungen hervorgerufene Schmerzen oder akute und chronische rheumatische Beschwerden mit Zubereitungen aus der Weidenrinde günstig beeinflusst werden. Die Salicinverbindungen werden erst in der Leber zu Salizylsäure, dem eigentlichen Wirkstoff bei oben genannten Indikationen, umgewandelt.

Mit einem Gehalt von 240 mg Salicin pro Tag lässt sich eine sehr gute schmerzstillende Wirkung bei schmerzhaften Problemen im Knie- oder Hüftbereich sowie bei Rückenschmerzen erzielen. Nebenwirkungen, die bei der Gabe der Acetylsalicylpräparate auftreten können, sind bei Extrakten aus der Weidenrinde wegen der guten Verträglichkeit nicht oder sehr selten zu erwarten. Dosierungen von 120 mg Salicin pro Tag sind aber das Minimum für eine Therapie, bei der auch eine Wirkung erzielt werden soll. Das bedeutet, dass bei einer Teezubereitung bei Verwendung einer Droge mit einem durchschnittlichen Wirkstoffgehalt von 4 – 5 % 3 bis 4 g Droge pro Tag verwendet werden müssen.

Man vermutet, dass andere Wirkstoffe die Wirkung der Salicinverbindungen unterstützen, da 120 mg Salicin im Vergleich zur Dosis bei Behandlungen mit Acetylsalicylsäure sehr niedrig ist.

Weidenrindenextrakte wirken auch antioxidativ und als Radikalfänger; dies wurde eindeutig nachgewiesen. Nun wird auch diskutiert, ob die Extrakte eine günstige Wirkung auf die Knorpelsubstanz der Gelenke haben.

Die Gerbstoffe können bei Personen, die einen empfindlichen Magen haben, problematisch sein. Andererseits kommen Weidenrindenextrakte wegen der Gerbstoffe äußerlich zur Beruhigung entzündeter Haut oder als Bad bei Hämorrhoidalerkrankungen mit Erfolg zur Anwendung.

Nebenwirkungen: Die Gerbstoffe können gastrointestinale Beschwerden auslösen; die Salicylate können in wenigen Fällen auch Asthma, Rhinitis und Urticaria auslösen. In der Schwangerschaft soll die Droge nicht verwendet werden.

Teezubereitung: 1 bis 2 Teelöffel werden mit 200 ml kaltem Wasser angesetzt; es wird zum Sieden erhitzt, anschließend lässt man 5 Minuten ziehen und seiht dann ab; man trinkt mehrmals täglich eine Tasse.

Als Ergänzung zu Weidenrindentee ist die Gabe von schweißtreibenden Tees wie Linden – oder Holunderblüten angebracht.

Weide © Ernst Frühmann

Weide © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Bei der Weidenrinde handelt es sich um Rinden von verschiedenen Weidenarten mit sehr unterschiedlichem Gehalt an Wirkstoffen. Es ist ein Mindestgehalt von 1,5 % Salicinverbindungen gefordert.

Die Gabe von Weidenrinde ist sinnvoll bei fieberhaften Erkältungskrankheiten, leichtem Kopfschmerz, rheumatischen Erkrankungen oder Erkrankungen, die durch Entzündungen verursacht sind.

Die erforderliche Dosis liegt zwischen 120 und 240 mg Salicinverbindungen pro Tag.

Edelkastanie

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Wenn auch die Wirkungen der Edelkastanie durch die Kommission E nicht anerkannt wurden, haben die Blätter dieses Baumes doch in der Volksmedizin Bedeutung erlangt – und auch heute werden Extrakte in Arzneimitteln angeboten. In der Bachblütentherapie haben die Blüten von „Sweet Chestnut“ ihren festen Platz.

Obwohl die Edelkastanie nicht zu den Heilpflanzen zählt, die bei Hustenerkrankungen ein Mittel der ersten Wahl ist, sollte sie doch auch einmal im Vordergrund stehen. Sicher ist aber, dass deren stärkereiche Nussfrüchte über viele Jahrhunderte das wichtigste Nahrungsmittel für die Landbevölkerung in verschiedenen südlichen Regionen Europas waren. Schauen wir heute auf süße, köstliche Nachspeisen auf der Speisekarte, dann stoßen wir oft auf Torten, Kuchen und Desserts, in denen Maroni den Geschmack bestimmen oder verfeinern. Oder wandern wir im Winter durch die zahlreichen weihnachtlich geschmückten Einkaufsstraßen – Maronibrater werden uns immer mit dem verlockenden Duft und Geschmack der Maroni begleiten.

Im 20. Jahrhundert hat der Kastanienrindenkrebs den Beständen der Kastanienwälder zugesetzt. Glücklicherweise haben sich die Bedingungen geändert und die Kastanienkulturen konnten sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erholen. Allein Italien erntet über 50.000 Tonnen dieser köstlichen Früchte.

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung 

In der Volksmedizin werden Kastanienblätter oder deren Extrakte seit langer Zeit bei Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der Atemwege eingesetzt und damit Bronchitiden und Keuchhusten behandelt. Sie sollen auch bei Beinbeschwerden und Durchblutungsstörungen wirksam sein; man kennt auch die Anwendung bei Durchfallerkrankungen oder auch als Gurgelmittel bei Entzündungen im Halsbereich.

Diese Anwendungen zeigt uns die Erfahrungsmedizin, da derzeit noch keine wissenschaftliche Anerkennung durch fundierte Studien besteht.

Teeherstellung: 3 g (2 gehäufte TL) fein geschnittene Blätter werden mit 250 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt kurz ziehen und seiht dann ab; oder man setzt die Blätter mit kaltem Wasser an, erhitzt bis zum Kochen und seiht dann ab.

Bachblüten:

Die Edelkastanie spielt in der Bachblütentherapie dann eine Rolle, wenn Menschen in depressiven Zuständen an Grenzen stoßen, die nicht überwunden werden können und in Situationen sind, in der sie keinen Ausweg sehen. Lebenskrisen, Mutlosigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und innerer Schmerz, den sie zu verbergen suchen, kennzeichnen diese Menschen, deren neues Ziel Mut und Hoffnung für die Zukunft und neue Perspektiven sein müssen.

Anwendung als Nahrungsmittel

Alleine in Frankreich unterscheidet man 700 Sorten von Maroni. In der Ernährung können diese für Zöliakie-Patienten auch ein glutenfreier Mehlersatz sein. Einen festen Platz haben diese Maroni aber auch in der Küche als Beilage mit Rotkraut zu Gänsebraten und Truthahn. Besonders viele Möglichkeiten eröffnen sich mit Maroni in der Zubereitung von Desserts.

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Edelkastanie ist eine alte Kulturpflanze aus dem Raum östlich des Schwarzen Meeres, die im Mittelmeerraum heimisch geworden ist und sich bis in die warmen Regionen Mitteleuropas ausgebreitet hat.

In der Volksmedizin kommen die Blätter bei Hustenerkrankungen zur Anwendung. Aber auch in der Bachblütentherapie hat die Edelkastanie bei depressiven Zuständen ihren Platz.

Die Maroni können wertvoller glutenfreier Mehlersatz sein oder dienen als schmackhafte Zuspeise oder Grundlage für viele köstliche Desserts.

Königskerze

Königskerze © Ernst Frühmann

Viele Heilpflanzen haben das Potenzial die verschiedenen Symptome des Hustens zielgerichtet zu behandeln. Die Königskerze besitzt die Fähigkeit, sowohl gereizte Schleimhaut zu beruhigen, als auch den bei entzündlichen Prozessen gebildeten Schleim besser abzutransportieren.

Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur eine Art von Verbascum. Gefragt sind Arten mit großen Blütenblättern, da die von Hand gepflückten Blüten bei dieser aufwändigen Arbeit etwas schneller geerntet werden können. Daher findet man neben der Großblumigen oder Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum) auch die Gemeine Königskerze (Verbascum phlomoides) und überraschenderweise auch die Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus).

Die Namen leiten sich aus dem Latein ab; barbascum hat das Wort barba = Bart in sich. Das Wort densiflorum sagt etwas zum dichtblütigen Blütenstand aus – densus = dicht. Für die deutsche Bezeichnung der Königskerze gibt es auch eine Erklärung, die griffig erscheint; die Pflanze wurde früher mit Teer oder Pech bestrichen und als Fackel verwendet. 

Königskerze © Ernst Frühmann

Königskerze © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Die getrockneten Blüten stammen vorwiegend aus Kulturen. Ein hoher Anteil wird in Mittel- und Osteuropa geerntet oder stammt aus Ägypten. Begehrter sind die großblütigen Arten, die bei der händischen Ernte der Blüten auch klar bevorzugt werden. Bei der Trocknung ist darauf zu achten, dass sich die Blüten nicht braun verfärben. In qualitativ einwandfreier Ware darf der Anteil an braun verfärbten Blüten nicht über 5 Prozent liegen. Zusätzlich muss die Droge bei der Lagerung vor Feuchtigkeit gut geschützt werden, da der Iridoidgehalt in den Blüten zusammen mit Feuchtigkeit zu einer Braunfärbung der gelben Blütendroge führt.

Anerkannt ist die Wirksamkeit der Königskerze als pflanzliches Mittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Katarrhen der Luftwege. Sie findet Verwendung bei Erkältungskrankheiten mit Husten, wenn eine durch die Schleimstoffe bedingte Reizmilderung auf die Schleimhäute erfolgen soll; günstig sind auch die schleimlösenden Eigenschaften der Saponine, die ein Abhusten von zähem Schleim begünstigen.

Zubereitung von Königskerzen Tee:

1,0 Gramm getrocknete Blüten (ungefähr zwei Teelöffel) werden mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen; man lässt 10 – 15 Minuten ziehen; nach dem Abseihen trinkt man den Tee angenehm warm.

Erwachsene trinken drei- bis viermal täglich eine Tasse Tee.

Wesentlich häufiger wird die Königskerze Teemischungen zugesetzt. Hier kommt ihr die Ambivalenz in der Wirkung entgegen, da sie sowohl in Kombination mit Schleimdrogen wie Eibisch, Malve oder Spitzwegerich durch die schleimlösenden Eigenschaften die Wirksamkeit erweitert, als auch umgekehrt mit Husten lösenden Drogen wie Fenchel, Thymian oder Primelwurzel einen Anteil an Schleimstoffen beisteuert, und damit den Reiz auf die Schleimhäute vermindert.

Achtung!

Bei akuten Beschwerden, die länger als 7 Tage andauern oder periodisch wieder auftreten, sollte unbedingt ein Arzt weitere Entscheidungen treffen.

In der Volksmedizin wird die Königskerze auch als harntreibendes Mittel verwendet, kommt in antirheumatischen Tees zur Anwendung, beruhigt entzündete Schleimhaut bei Heiserkeit und wird als Gurgelmittel oder als Wundheilung förderndes Mittel äußerlich genützt.

In der Homöopathie werden Zubereitungen aus der ganzen, frischen Pflanze bei Entzündungen der Atemwege oder der Nasennebenhöhlen, aber auch bei Neuralgien eingesetzt.

Königskerze © Ernst Frühmann

Königskerze © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Königskerze ist eine zweijährige Heilpflanze, deren gelbe Blüten fünf Kronblätter besitzen und deren Blüten von großblütigen Arten bevorzugt werden. Trocknung und Lagerung der Droge soll mit großer Sorgfalt geschehen. Die Königskerzenblüten können im Tee alleine zur Anwendung kommen, finden sich aber viel häufiger in Husten- oder Brustteemischungen mit anderen gegen Husten wirksamen Drogen. Anerkannt ist ihre Wirkung bei Katarrhen der Luftwege. In der Volksmedizin und in der Homöopathie kommen andere Anwendungsgebiete dazu.

 
 

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