Edelkastanie

Castanea sativa Mill.

Wenn auch die Wirkungen der Edelkastanie durch die Kommission E nicht anerkannt wurden, haben die Blätter dieses Baumes doch in der Volksmedizin Bedeutung erlangt – und auch heute werden Extrakte in Arzneimitteln angeboten. In der Bachblütentherapie haben die Blüten von „Sweet Chestnut“ ihren festen Platz.

Obwohl die Edelkastanie nicht zu den Heilpflanzen zählt, die bei Hustenerkrankungen ein Mittel der ersten Wahl ist, sollte sie doch auch einmal im Vordergrund stehen. Sicher ist aber, dass deren stärkereiche Nussfrüchte über viele Jahrhunderte das wichtigste Nahrungsmittel für die Landbevölkerung in verschiedenen südlichen Regionen Europas waren. Schauen wir heute auf süße, köstliche Nachspeisen auf der Speisekarte, dann stoßen wir oft auf Torten, Kuchen und Desserts, in denen Maroni den Geschmack bestimmen oder verfeinern. Oder wandern wir im Winter durch die zahlreichen weihnachtlich geschmückten Einkaufsstraßen – Maronibrater werden uns immer mit dem verlockenden Duft und Geschmack der Maroni begleiten.

Im 20. Jahrhundert hat der Kastanienrindenkrebs den Beständen der Kastanienwälder zugesetzt. Glücklicherweise haben sich die Bedingungen geändert und die Kastanienkulturen konnten sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erholen. Allein Italien erntet über 50.000 Tonnen dieser köstlichen Früchte.

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung 

In der Volksmedizin werden Kastanienblätter oder deren Extrakte seit langer Zeit bei Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der Atemwege eingesetzt und damit Bronchitiden und Keuchhusten behandelt. Sie sollen auch bei Beinbeschwerden und Durchblutungsstörungen wirksam sein; man kennt auch die Anwendung bei Durchfallerkrankungen oder auch als Gurgelmittel bei Entzündungen im Halsbereich.

Diese Anwendungen zeigt uns die Erfahrungsmedizin, da derzeit noch keine wissenschaftliche Anerkennung durch fundierte Studien besteht.

Teeherstellung: 3 g (2 gehäufte TL) fein geschnittene Blätter werden mit 250 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt kurz ziehen und seiht dann ab; oder man setzt die Blätter mit kaltem Wasser an, erhitzt bis zum Kochen und seiht dann ab.

Bachblüten:

Die Edelkastanie spielt in der Bachblütentherapie dann eine Rolle, wenn Menschen in depressiven Zuständen an Grenzen stoßen, die nicht überwunden werden können und in Situationen sind, in der sie keinen Ausweg sehen. Lebenskrisen, Mutlosigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und innerer Schmerz, den sie zu verbergen suchen, kennzeichnen diese Menschen, deren neues Ziel Mut und Hoffnung für die Zukunft und neue Perspektiven sein müssen.

Anwendung als Nahrungsmittel

Alleine in Frankreich unterscheidet man 700 Sorten von Maroni. In der Ernährung können diese für Zöliakie-Patienten auch ein glutenfreier Mehlersatz sein. Einen festen Platz haben diese Maroni aber auch in der Küche als Beilage mit Rotkraut zu Gänsebraten und Truthahn. Besonders viele Möglichkeiten eröffnen sich mit Maroni in der Zubereitung von Desserts.

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Edelkastanie © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Edelkastanie ist eine alte Kulturpflanze aus dem Raum östlich des Schwarzen Meeres, die im Mittelmeerraum heimisch geworden ist und sich bis in die warmen Regionen Mitteleuropas ausgebreitet hat.

In der Volksmedizin kommen die Blätter bei Hustenerkrankungen zur Anwendung. Aber auch in der Bachblütentherapie hat die Edelkastanie bei depressiven Zuständen ihren Platz.

Die Maroni können wertvoller glutenfreier Mehlersatz sein oder dienen als schmackhafte Zuspeise oder Grundlage für viele köstliche Desserts.

 

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