Zaunrübe

Bryonia dioica Jacq. (B. cretica L.) und Bryonia alba L.

Beide Arten der Zaunrübe kommen heute in homöopathischen Zubereitungen zur Anwendung. Manche Therapeuten schreiben der rotfrüchtigen Art die bessere Wirkung zu, manche behaupten, dass die schwarzfrüchtige Art bessere Ergebnisse in der Behandlung bringt. Es geht sogar so weit, dass teilweise die frische Wurzel – vor der Blüte gegraben – zur Extraktherstellung bevorzugt wird und anderseits die frische – vor dem Austreiben geerntete – Wurzel zur Anwendung kommt.

Die Heimat der schwarzfrüchtigen Art (B. alba) liegt im Osten und Südosten Europas bis Persien, während die rotfrüchtige Art (B. dioica) von Mittel- und Südeuropa bis nach Nordafrika beheimatet ist. Die Bryonia alba ist eine einhäusige Pflanze, die Bryonia dioica weist schon, in ihrem Namen sichtbar gemacht, auf die Zweihäusigkeit hin. Weiters unterscheiden sie sich in den Farben der Früchte, und geringfügig in der Größe der Blütenkrone und in der Ausbildung der Mittellappen der Blätter. Der Name Bryonia kommt aus dem Griechischen – bryo, das wachsen oder sprießen bedeutet und sich auf die zahlreichen Sprosse bezieht, die im Frühjahr austreiben. Der deutsche Name Zaunrübe weist bereits auf die Form der rübenartigen Wurzel hin.

Zaunrübe  © Ernst Frühmann

Zaunrübe © Ernst Frühmann

Anwendung in der Homöopathie

Die Zaunrübe oder deren Extrakte sollen in der Phytotherapie nicht mehr zur Anwendung kommen; dafür haben sie hohe Bedeutung in der Homöopathie.

Bryonia passt gut zu Menschen, die leicht reizbar und jähzornig sind, die sich vor finanziellen Problemen fürchten, trotz Krankheit arbeiten gehen und in Ruhe gelassen werden wollen. Die Schmerzen, die sie bekommen sind stechend, reißend oder brennend; wenn sie etwas essen, schmeckt dieses bitter und liegt wie ein Stein im Magen – es wird auch oft gleich erbrochen. Schleimhäute fühlen sich trocken an mit rissigen Lippen und großem Durst nach Flüssigkeit. Durch Ärger oder Stress verkrampft sich die Rückenmuskulatur.

In der Homöopathie wird der Extrakt aus der frischen Wurzel von Bryonia dioica oder alba bei folgenden Beschwerden eingesetzt: bei grippalen Infekten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, trockenem Husten mit extrem stechenden Schmerzen, bei rheumatischen Erkrankungen, Verstopfung und Gallenbeschwerden.

Bryonia wird meist in Potenzen von D6 bis D12 – je nach Beschwerdebild – in mehrmaliger Gabe über mehrere Tage verabreicht.

Zaunrübe in der Volksmedizin 

Trotz der Giftwirkung der Zaunrübe wurde die Wurzel auch gegen verschiedene Krankheiten angewendet. Durch seine drastisch abführende Wirkung war sie als Abführmittel in Verwendung. Sie hat auch harntreibende und abortive (abtreibende) Eigenschaften. Es gibt Berichte, dass Sommersprossen im Gesicht verschwinden und äußerlich wurden folgende Krankheiten behandelt: Abszesse wurden ohne chirurgischen Eingriff durch das Auflegen eines Zaunrüben-Breies geöffnet, Ödeme und Schwellungen brachte man zum Abklingen. Rheuma und Gicht versuchte man innerlich und äußerlich zu behandeln.

Zaunrübe  © Ernst Frühmann

Zaunrübe © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die zwei Arten der Zaunrübe haben ihre Heimat von Mitteleuropa über Süd- und Südost-Europa bis Nordafrika oder Persien. Sie werden heute kultiviert und stehen an natürlichen Standorten. Durch den hohen Gehalt an tetracyclischen Triterpenen (Cucurbitacinen) in den rübenartigen Wurzeln werden sie als giftig eingestuft. In der volksmedizinischen Anwendung kam es immer wieder zu Vergiftungsfällen.

Extrakte – vorwiegend aus frischen Wurzeln – werden in homöopathischen Arzneimitteln angewendet, die der Behandlung von grippalen Infekten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, trockenem Husten mit extrem stechenden Schmerzen dienen oder bei rheumatischen Erkrankungen, Verstopfung und Gallenbeschwerden eingesetzt werden.

 

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