Weichschaliger steirischer Ölkürbis
Cucurbita pepo L. convar. citrullina I. Greb. var. styriaca
Mit dem Kürbis verbinden die Menschen heute die unterschiedlichsten Erfahrungen und Erlebnisse. Die einen sehen in ihm und seinen Samen ein hervorragendes Arzneimittel bei Blasenproblemen oder bei gutartigen Prostataerkrankungen; anderen läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn sie an die köstlichen Speisen denken, in denen der Kürbis in seinen verschiedenen Arten und Sorten über einige Monate frisches, wertvolles Gemüse liefert; wieder andere sehen die nostalgischen Bilder aus einer Zeit, in der die Samen der Kürbisse am Feld von fleißigen Frauenhänden geerntet wurden; einige werden den Ölspurlauf – einen Marathonlauf in der Weststeiermark – mit dem Bild von reifen Kürbissen verbinden und so manches Kind wird oft nur an Halloween denken, wenn es spontan antworten soll, was ihm zum Thema Kürbis einfällt.

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann
Medizinische Anwendung
Zum Unterschied zu vielen anderen Heilpflanzen ist die Teezubereitung aus den Kürbissamen nicht üblich. Kürbissamen aus den weichschaligen Arten werden 1 – 3mal täglich esslöffelweise eingenommen. Die Samen sollten gut gekaut mit reichlich Flüssigkeit geschluckt werden. Der gute Geschmack von getrockneten Kürbiskernen erleichtert die Einnahme; eine Therapie über mehrere Monate ist sinnvoll.
Kalorienbewusste oder übergewichtige Menschen sollen die reichliche Energiezufuhr bei 3mal täglich 10 g Kürbiskernen nicht unterschätzen.
Die Fertigpräparate beinhalten außer zerkleinerten Samen auch Extrakte oder das Kürbiskernöl als wirksame Komponenten.
Positiv bewertet werden Kürbiszubereitungen bei folgenden Erkrankungen:
Bei der Reizblase, bei Miktionsstörungen – das sind Störungen beim Wasserlassen in verschiedenen Ausprägungen, wie häufigem Harndrang oder unvollständiger Entleerung der Blase – im ersten Stadium; im zweiten Stadium können Kürbiskerne oder deren Extrakte zusätzlich zur Unterstützung der heute gängigen Therapie mit chemischen Mitteln zur Anwendung kommen.
Bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) – das ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die zu Miktionsstörungen führt – können im Stadium I oder II Arzneimittel pflanzlicher Herkunft wie die Kürbissamen eingesetzt werden; diese führen zu subjektiven Verbesserungen der Symptome. Eine messbare Rückbildung der vergrößerten Prostata ist jedoch nicht zu erwarten.
Da diese Erkrankung bei Männern ab dem 40. Lebensjahr auftreten kann, ist jedenfalls spätestens ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige – jährliche – Untersuchung durch den Facharzt anzuraten. Laut Statistik ist bei 90 % der über 70-jährigen Männer diese Erkrankung (BPH) nachweisbar.

Weichschaliger Steirischer Ölkürbis © Ernst Frühmann
Zusammenfassung
Die Samen vom weichschaligen Kürbis werden nicht nur wegen ihres köstlichen Öles von Feinschmeckern geschätzt; sie enthalten auch wertvolle Stoffe, die zur Behandlung von Blasenerkrankungen und Miktionsstörungen bei gutartigen Prostataerkrankungen eingesetzt werden. Verschiedene Kürbissorten haben wegen ihres guten Geschmacks in die feine Küche Einzug gehalten. Sowohl als frisches Gemüse als auch eingelegt für den Winter werden Kürbisse gerne verwendet.