Koriander

Der Koriander hat im Volk verschiedene Namen erhalten. So wurde er Schwindelkorn, Wanzenkraut, Wanzendill, Arabische Petersilie oder Stinkdill genannt. Sein Name kommt wahrscheinlich vom griechischen Wort koriandron, in dem das Wort koris steckt und Wanze bedeutet. Dieser Zusammenhang ist erklärbar, da der unangenehme Geruch der Pflanze mit dem der Wanzen assoziiert wird.
Sowohl das frische Kraut, als auch die unreifen Früchte riechen unangenehm wanzenartig. Nach der Trocknung duftet hingegen die Droge würzig aromatisch mit einem süßlichen Ton. Der Geschmack wird als würzig und leicht brennend beschrieben.

Koriander © Ernst Frühmann
Medizinische Anwendung
Korianderfrüchte und deren Extrakte fördern den Appetit, führen zu einer gesteigerten Magensaftsekretion und damit auch zu einer verbesserten Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden, zu denen Völlegefühl, Blähungen, Druck im Oberbauch und funktionelle Beschwerden zählen. Auch bei leichten Krämpfen im Verdauungstrakt und beim Reizdarmsyndrom bewährt sich die Anwendung von Korianderextrakten. Korianderfrüchte bei üblem Mundgeruch zu kauen und damit Fehlsteuerungen zu beheben, hat sich als wirksam erwiesen.
In der Volksmedizin wird das ätherische Öl auch zur besseren Heilung von Wunden angewendet oder man unterstützt die Behandlung von superinfizierten Ekzemen und bei Impetigo contagiosa (einer bakteriellen, hochinfektiösen Hauterkrankung, die besonders häufig bei Kindern auftritt). Man versucht auch Rheuma und Gelenkschmerzen damit zu behandeln.
Ayurveda-Medizin: Da die Bedeutung des Korianders in der Ayurveda-Medizin hoch ist, wird er dementsprechend in großen Mengen in Indien angebaut. Koriander hat die vier Geschmacksrichtungen herb, bitter, süß und scharf in sich; damit verringert er alle drei Doshas.
Hauptsächlich findet er Verwendung als Mittel, das auf das Verdauungssystem wirkt. Die durststillende, karminative und digestive Wirkung steht im Vordergrund bei Indikationen wie Durst, Völlegefühl, Übelkeit, Verdauungsstörungen, Kolik, Diarrhö oder Mundgeruch.
Weitere Anwendungsgebiete sind Konzentrationsschwäche, Schwindel, Husten, Heiserkeit, Fieber, Schwäche, Entzündungen oder auch Augenentzündungen.
Teezubereitung: 1,0 – 3,0 Gramm – knapp vor der Teezubereitung – angestoßene Früchte werden mit 150 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 – 15 Minuten im zugedeckten Gefäß ziehen und seiht dann ab.
Koriander in der Küche: Er ist ein hervorragendes Gewürz, das frisches Brot gut würzt, aber auch bekömmlicher macht, den Lebkuchen einen besonderen Geschmack verleiht oder auch wichtiger Bestandteil in Curry-Mischungen ist. Koriander ist ein beliebter Geschmacks- und Wirkungsträger in „geistigen“ Getränken wie im Karmelitergeist oder anderen Aperitif-Getränken oder Digestiva. Aber auch in Kombination mit anderen Gewürzen kommt sein Aroma bei Fruchtzubereitungen – wie z.B. zu Pflaumenmus – gut an.

Koriander © Ernst Frühmann
Zusammenfassung
Der Koriander hat seine Heimat im östlichen Mittelmeerraum und Asien; er wird heute als Gewürzpflanze in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel kultiviert. Seine Heilwirkung wird bereits im Sanskrit beschrieben. Auch heute anerkennt man seine Heilkraft und er zählt zu den gut wirksamen appetitsteigernden und verdauungsfördernden Mitteln.
Ätherisches Öl führt zu einer Appetitanregung, einer verstärkten Magensaftsekretion und verbesserten Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden.