Grosser Wiesenknopf

Sanguisorba officinalis L.

Zur Gattung des Wiesenknopfs finden wir in der Natur bei uns zwei Arten. Zunächst gibt es den oben angesprochenen Großen Wiesenknopf, den wir eher an feuchteren Stellen finden können; dazu kommt der Kleine Wiesenknopf mit einer Unterart, der Trockenwiesen oder Wegränder bevorzugt.

Im lateinischen Beinamen des Großen Wiesenknopfs spiegelt sich die bevorzugte Verwendung als Heilmittel. Officinalis im Pflanzennamen drückte ab der Zeit um Linné aus, dass diese Pflanze arzneiliche Anwendung findet. Der Name Sanguisorba enthält zwei lateinische Worte; einerseits sanguis (Blut) und sorbere (saugen).

Ein wesentliches Problem bringt die Namensgebung dieser Heilpflanze, die immer wieder einer Klarstellung bedarf und zeigt, wie wichtig und präzise der lateinische Name zur richtigen Klassifizierung notwendig ist. Wenn wir auf die im Volksmund üblichen Namen des Wiesenknopfs schauen, dann finden wir Bezeichnungen wie Blutknopf, Große Bibernell oder Großer Bimbernell, Pimpernelle und viele andere Namen.

Gerade die Bezeichnung Bibernell verführt dazu, dass die Große Bibernelle (Pimpinella major) damit gemeint ist oder der Name Pimpernell mit Pimpinella (Lateinischer Name der Kleinen und Großen Bibernelle) assoziiert wird. Verwirrend ist zusätzlich auch die alte lateinische Bezeichnung des Großen Wiesenknopfs, der früher einmal Pimpinella officinalis GAERTN. genannt wurde; auch heute taucht dieser Name immer noch als Synonym auf. Man sollte daher klare bildliche Vorstellungen von den Bibernellenarten (Doldenblütler) und den Wiesenknopfarten (Rosengewächse) haben.

Großer Wiesenknopf © Ernst Frühmann

Großer Wiesenknopf © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Obwohl es derzeit noch durch keine wissenschaftlichen Organisationen zu Positivmonographien gekommen ist, vertrauen immer wieder Menschen den in der Volksmedizin geläufigen Anwendungsgebieten.

Dort gilt der Wiesenknopf als wirksam bei Durchfallerkrankungen, als blutstillendes Mittel bei Blutungen wie Gebärmutterblutungen, blutenden Hämorrhoiden, verschiedenen Verletzungen der Haut wie Verbrennungen oder Schürfwunden. Aber auch bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum helfen Gurgellösungen, eventuell auch in Kombination mit anderen Heilpflanzen, die entzündete oder gerötete Schleimhaut beruhigen.

 

Sanguisorba officinalis in der Homöopathie

Zur Bereitung der Urtinktur werden die frischen, zur Blütezeit geernteten, oberirdischen Pflanzenteile verarbeitet.

Als Anwendungsgebiete gelten: Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Durchfallerkrankungen, Gebärmutterblutungen, Blutungen im Klimakterium und Störungen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane, Beschwerden im venösen Gefäßsystem wie z.B. Krampfaderleiden.

Großer Wiesenknopf © Ernst Frühmann

Großer Wiesenknopf © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Große Wiesenknopf ist eine Heilpflanze, die feuchtere Gebiete als Lebensraum bevorzugt. Auffällig sind ihre braunroten Blütenstände mit bis zu 80 Blüten (ohne Kronblätter) und Fiederblätter mit bis zu 13 grob gesägten Teilblättern.

In den letzten 500 Jahren hatte die Heilpflanze bei verschiedenen Erkrankungen ihren festen Platz. Vorwiegend wurden damit Blutungen gestoppt, Wunden geheilt oder Durchfallerkrankungen behandelt. Ihre Bedeutung ist heute in der Phytotherapie geringer; in der Homöopathie hat sie aber nach wie vor ihren Platz.

 

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