Echtes Labkraut

Galium verum L.

Beim Wandern in der Natur werden wir oft auf Pflanzen stoßen, die zur Gattung Galium gehören, da es in dieser Gattung etwa 300 Arten auf der Welt gibt; ungefähr die Hälfte dieser Arten sind auf unserem Kontinent heimisch.

Nicht alle Galium-Arten werden im Deutschen als Labkraut bezeichnet; der Echte Waldmeister hat nun auch den Namen Galium odoratum, während viele andere Waldmeisterarten als Asperula bezeichnet werden. Linné gab auch dem Echten Waldmeister ursprünglich den Namen Asperula odorata, bevor ein anderer Botaniker ihn den Labkräutern zuordnete. Anderseits gibt es Labkräuter – wie das Kreuzlabkraut, das den lateinischen Namen Cruciata bekommen hat. Die Zuordnung ist bei dieser großen Familie nicht ganz einfach.

In der Fachliteratur werden einige Galium-Arten aufgelistet, die in der Volksmedizin und teilweise auch in der Homöopathie Verwendung finden. Dazu gehören das Gemeine oder Weiße Labkraut (G. album), das Klebkraut oder Kletten-Labkraut (G. aparine), der Echte Waldmeister (G. odoratum) und eben das Echte oder Gelbe Labkraut mit Unterarten.

Echtes Labkraut © Ernst Frühmann

Echtes Labkraut © Ernst Frühmann

Anwendung in der Volksmedizin

Da es zum Labkraut keine wissenschaftlichen Studien über die Wirkungen gibt, fehlt dem Echten Labkraut die Anerkennung in der Schulmedizin. Es gibt aber eine Monographie im Deutschen Arzneibuch.

In der Volksmedizin kommen Zubereitungen aus den getrockneten oberirdischen Teilen der blühenden Pflanzen bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz.

So wird Labkraut in der volksmedizinischen Verwendung bei Nieren- und Blasenerkrankungen zur Vermehrung der Harnmenge angewandt. Weitere Anwendung findet es bei geschwollenen Knöcheln zur Verminderung der Ödeme; äußerlich unterstützt es auch bei schlecht heilenden Wunden oder leichten Hautverletzungen die Wundheilung. In der Volksmedizin gilt es auch als leichtes Diaphoretikum – als schweißtreibendes Mittel.

Teebereitung:

Das zur Blütezeit geerntete und getrocknete Kraut mit säuerlich, bitterem, leicht adstringierendem Geschmack wird als Aufguss zubereitet und davon werden 2 – 3 Tassen täglich getrunken.

Zur äußerlichen Anwendung – z.B. für feuchte Umschläge – kann man auch folgende Herstellungsvariante wählen: 2 Teelöffel getrocknetes Labkraut mit 250 Milliliter kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, 2 Minuten köcheln lassen und abseihen.

Labkraut in der Homöopathie

Zur Bereitung der homöopathischen Urtinktur wird die frische, blühende Pflanze geerntet und verarbeitet. Hier wird aber auch oft das Kletten-Labkraut verwendet.

Sonstige Verwendung

Das Labkraut hat den Menschen aber auch noch andere Dienste geleistet. Im frischen Presssaft findet sich eine Protease, die als „Labferment“ wirksam wird und damit – ähnlich der Wirkung des Labs aus dem Kälbermagen – die Milch zum Gerinnen bringt und der Käseerzeugung dient. Man kann aber auch die frisch getrockneten Labkrautpflanzen in Milch einlegen und so deren Gerinnung herbeiführen. Hier ist nicht nur das Echte Labkraut sondern auch das Kletten-Labkraut gut geeignet. Nach Auskunft eines Schweizer Käseexperten eignet sich das Labkraut nicht zur Herstellung von Hartkäse.

Echtes Labkraut © Ernst Frühmann

Echtes Labkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Labkraut gehört zu den Heilpflanzen, die nachweislich schon seit etwa 2000 Jahren zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt wurden.

Neben dem echten Labkraut werden auch andere Labkrautarten in der Volksmedizin verwendet; die Schulmedizin erkennt die Wirkung wegen fehlender Studien nicht an. In der Volksmedizin nützt man Teezubereitungen bei Nieren- Blasenerkrankungen oder Verletzungen der Haut und als schweißtreibendes Mittel. Das Labkraut eignet sich auch zur Herstellung von Käse.

 

 

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