Zirbe

Pinus cembra L.

Mit der Zirbe wird ein Baum vorgestellt, der mit der Bedeutung vieler Heilpflanzen bei weitem nicht Schritt halten kann. Dennoch scheint es sinnvoll, in einer Zeit, in der das Waldbaden oder andere gesundheitsfördernde Aspekte des Waldes in den Vordergrund gerückt werden, diesen, in mancher Hinsicht besonderen und auch unter Naturschutz stehenden Baum, in den Mittelpunkt zu rücken.

Schaut man auf die bevorzugten Standorte der Zirben, dann findet man sie waldbildend in Höhen von 1500 bis 2400 Meter Seehöhe auf dem europäischen Kontinent in den Alpen und Karpaten. Durch die Höhenlage und die damit verbundenen extremen klimatischen Bedingungen wächst die Zirbe sehr langsam, kann aber ein Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen. Oft bildet sie mit den Lärchen in den Hochgebirgsregionen die typischen Zirben-Lärchenwälder; sie bildet gerade in den Wochen der goldenen Herbsttage mit dem satten Grün ihrer Nadeln einen bezaubernden Kontrast zu den goldgelben Nadeln der Lärchen.

Zirbe © Ernst Frühmann

Zirbe © Ernst Frühmann

Volksmedizinische Anwendung und Inhaltsstoffe

Zum Unterschied von vielen Heilpflanzen, deren Wirkungen auch wissenschaftlich anerkannt sind, stützen sich Berichte über Wirksamkeiten der Zirbe überwiegend auf praktische Erfahrungen bei der meistens äußerlichen Anwendung des reinen, unvermischten ätherischen Öles der Zirbe. Diesem werden in der Volksmedizin mit der antibakteriellen Wirksamkeit als Inhalation günstige Wirkungen bei Atemwegsbeschwerden bescheinigt und auch bei Muskelproblemen kann die durchblutungsfördernde Wirkung bei leichten Massagen Linderung bringen. Weiters werden dem ätherischen Öl beruhigende, entspannende und schlaffördernde Wirksamkeit bescheinigt. Schließlich eignet sich das ätherische Öl zur Raumluftreinigung oder zur Bindung unangenehmer Gerüche, wie z.B. Zigarettenrauch.

Für eine wissenschaftliche Anerkennung der günstigen Eigenschaften des ätherischen Öles im Zirbenholz reichen die derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen nur bedingt. Dennoch darf man einem wissenschaftlichem Bericht des Joanneum Reseach Institut Österreich vertrauen, der zeigt, dass Zirbenholz zu einer Senkung der Herzfrequenz führt und damit pro Tag etwa 3500 Herzschläge eingespart werden; dies entspricht etwa einem Vierundzwanzigstel der täglichen Herzleistung.

 

Zirbenholz & Zirbensamen – besonders beliebt 

Es liegt nicht nur am angenehmen, über viele Jahre anhaltenden Duft, dass das Zirbenholz seit vielen Jahrhunderten ein überaus begehrtes Holz ist. Da die Zirbe als leichteste heimische Nadelholzart bei der Trocknung das geringste Schwindverhalten zeigt, kommt es praktisch kaum zur Bildung von Rissen. Obwohl im geschnittenen Holz sehr viele rotbraune, fest verwachsene Äste eingelagert sind, lässt sich das Holz gut hobeln, ohne dass Risse entstehen. Diese lebendige Holzstruktur ist für das Zirbenholz charakteristisch. Der langanhaltende Duft des Holzes gibt jedem Zirbenzimmer eine ganz besondere Note; zusätzlich hat dieser von uns Menschen als sehr angenehm empfundene Duft auf Schädlinge eine toxische Wirkung und trägt so auch zu einer hohen Beständigkeit und Langlebigkeit des Zirbenholzes bei.

Wem eine ganze Zirbenstube oder ein Zirbenholzbett zu aufwändig sind, kann sich Zirbenholzspäne in ein Kissen füllen und auf diese Weise mit dem Kissen in der Nähe des Kopfpolsters den angenehmen Duft der Zirbe ins Schlafzimmer holen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Brotdose aus Zirbenholz in der Küche, aus der einem bei jedem Öffnen der Duft der Zirbe entgegenströmt und zusätzlich das Brot länger zügig halten soll.

Eine weitere Besonderheit der Zirbe sind die Zapfen mit den Samen. Diese können in feine Scheiben geschnitten und dann mit Alkohol (etwa 40%) und braunem Zucker angesetzt werden. Der Zirbenlikör oder auch Zirbenschnaps sind wegen ihres einzigartigen Geschmacks beliebte Getränke nach fetten Speisen zur besseren Verdauung aber auch ein gern genommener abschließender, aromatischer, alkoholischer Schluck nach einer kräftigen Jause auf einer Almhütte nach einer langen Wanderung in den Bergen.

Zirbe © Ernst Frühmann

Zirbe © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Zirbe steht unter Naturschutz und ist in den Alpen und Karpaten zwischen 1500 und 2400 Meter Seehöhe heimisch; das ätherische Öl der Zirbe kommt in der Volksmedizin und Aromatherapie zur Anwendung.

Das ätherische Öl wird dank der antimikrobiellen Wirksamkeit in der Behandlung von Erkältungserkrankungen eingesetzt, kann aber auch durch seine durchblutungsfördernden Eigenschaften bei Muskelverspannungen zur Anwendung kommen.

Beliebt ist das duftende Holz der Zirbe für Möbel und anderes; gerne werden die Zapfen der Zirbe zu Zirbenschnaps („Zirberl“) oder Zirbenlikör verarbeitet.

 

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