Weihrauch

Olibanum

Boswellia serrata Roxb. (Indischer Weihrauch) und Boswellia carteri Birdw. (Weihrauch aus arabischem Raum oder NO-Afrika)

Der Weihrauch gilt schon seit Jahrtausenden in der Ayurvedamedizin als anerkanntes Arzneimittel. Im letzten Jahrhundert haben Extrakte aus dem Harz des Weihrauchs seine entzündungshemmenden Eigenschaften in der westlichen Medizin bekannt gemacht. Der Weihrauch zählte in der Antike zu den kostbarsten Geschenken; er war eine königliche Gabe, diente bei Opfern zu Ehren der Götter in großen Mengen als Räuchermittel und ist ab der Mitte des ersten Jahrtausends auch in den christlichen Kirchen ein Zeichen der Würdigung und Ehrerbietung.

Die Gattung Boswellia aus der Familie der Burseraceen unterscheidet je nach Herkunftsland bzw. Region mehrere Boswelliaarten. Boswellia serrata aus Indien ist jene Art der Weihrauchbäume, die derzeit zur Gewinnung der medizinisch verwendeten Extrakte aus dem Weihrauch bevorzugt wird. Der Weihrauch aus den Regionen Afrikas (Somalia und Äthiopien) bzw. der Südarabischen Halbinsel wird aus Wildbeständen von den Arten B. carteri, auch B. sacra genannt, und B. frereana gewonnen.

Weihrauch © Ernst Frühmann

Weihrauch © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Die Verwendung des Weihrauchs in der Medizin der Antike und der indischen Ayurvedamedizin waren die Grundlage für die Forschung der modernen Medizin. In Indien wurde ein Forschungsprojekt unter Beteiligung deutscher Forscher mit einem Boswelliaextrakt gestartet, in dem vor allem die entzündungshemmenden und antiödematösen Eigenschaften geprüft wurden. In diesen Studien konnte gezeigt werden, dass dieser spezielle Extrakt H15 bei einer bestimmten Form von Hirntumoren, bei entzündlichen Erkrankungen im Darm, wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, und bei rheumatischer Arthritis erfolgreiche Anwendung fand. Eine günstige Wirkung konnte auch bei Psoriasis und bei Asthma bronchiale nachgewiesen werden. Es zeigte sich, dass dieser Boswelliaextrakt bei entzündlichen Darmerkrankungen durchaus der Standardtherapie ebenbürtig ist, aber auch eine wertvolle ergänzende Therapie darstellen kann.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Untersuchungen stützen sich auf den Extrakt H15. Ob andere medizinische Produkte mit dem Inhalt “Weihrauchpulver” ähnliche Wirkungen erzielen, ist fraglich.

Die Dosierung für Erwachsene liegt bei der Verwendung der H15 Extrakte bei 3 mal täglich 350 Milligramm. Es ist auch möglich Weihrauch in Salben einzuarbeiten und äußerlich anzuwenden. Weihrauchextrakte werden auch mit anderen entzündungshemmenden Pflanzenextrakten (z.B. Kurkumaextrakt) kombiniert.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf Boswelliaextrakte verzichtet werden.

Weihrauch © Ernst Frühmann

Weihrauch © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Seit Jahrtausenden wurde der Weihrauch als besonders kostbar angesehen und war daher Räuchermittel für Götter und weltliche Herrscher in kultischen Handlungen oder religiösen Zeremonien, wie auch jetzt in verschiedenen Religionen. Als Arzneimittel hatte er auch schon in der Antike und in der indischen Ayurvedamedizin hohes Ansehen. Die Beobachtungen und Erfahrungen vergangener Zeiten werden heute von der modernen Medizin wieder genützt und unter Verwendung spezieller Extrakte bei entzündlichen Erkrankungen von Gelenken, Darm und Haut eingesetzt.

 

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