Weiden

verschiedene Salix – Arten

Diese Familie ist mit rund 500 Arten sehr formen- und artenreich. Daher versuchte man, diese große Gruppe in drei Untergattungen zu unterteilen.

In der ersten Untergattung (Salix) finden wir die Salixarten, die in der Natur als Bäume oder hohe Sträucher vorkommen; dazu gehören z.B. die Silberweide (S. alba), die Bruchweide (S. fragilis), die Lorbeerweide (S. pentandra) und die amerikanische Black Willow Weide (S. nigra).

Zur zweiten Untergattung zählen niedrige Sträucher und kleine Weidenbäume. Sie ist die artenreichste Gruppe. Zu dieser Untergruppe zählen Weiden wie die Schwarzweide (S. nigricans), die Grauweide (S. elaeagnos), die Reifweide (S. daphnoides), die Purpurweide (S. purpurea) und die Salweide (S. caprea).

Die dritte Untergattung umfasst alle alpinen oder arktischen Formen, die vom Wuchs niedrig sind und sich auch in den Blattformen unterscheiden. Es sind niederliegende, kriechende Sträucher oder Zwergsträucher.

Zur Drogengewinnung eignen sich fast alle vorhin genannten Salixarten. Verwendung finden Blätter, Kraut oder Rinden. Es ist aber ein Mindestgehalt an Salicinverbindungen – mindestens 1,5 % – gefordert und damit kommt es schon zu Einschränkungen. Die Korbweide (S. viminalis) erreicht meist nicht die geforderten Salicinwerte.

Einige Arten – etwa S. alba und S. purpurea – sind auch die Ausgangspflanzen für homöopathische Zubereitungen.

Weide © Ernst Frühmann

Weide © Ernst Frühmann

Wirkungen und Medizinische Verwendung

Die Inhaltsstoffe der Weiden haben fiebersenkende, entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften. Daraus ergibt sich, dass medizinisch anerkannt leichte Kopfschmerzen, leichte fieberhafte Erkältungs- und Infektionskrankheiten, durch Entzündungen hervorgerufene Schmerzen oder akute und chronische rheumatische Beschwerden mit Zubereitungen aus der Weidenrinde günstig beeinflusst werden. Die Salicinverbindungen werden erst in der Leber zu Salizylsäure, dem eigentlichen Wirkstoff bei oben genannten Indikationen, umgewandelt.

Mit einem Gehalt von 240 mg Salicin pro Tag lässt sich eine sehr gute schmerzstillende Wirkung bei schmerzhaften Problemen im Knie- oder Hüftbereich sowie bei Rückenschmerzen erzielen. Nebenwirkungen, die bei der Gabe der Acetylsalicylpräparate auftreten können, sind bei Extrakten aus der Weidenrinde wegen der guten Verträglichkeit nicht oder sehr selten zu erwarten. Dosierungen von 120 mg Salicin pro Tag sind aber das Minimum für eine Therapie, bei der auch eine Wirkung erzielt werden soll. Das bedeutet, dass bei einer Teezubereitung bei Verwendung einer Droge mit einem durchschnittlichen Wirkstoffgehalt von 4 – 5 % 3 bis 4 g Droge pro Tag verwendet werden müssen.

Man vermutet, dass andere Wirkstoffe die Wirkung der Salicinverbindungen unterstützen, da 120 mg Salicin im Vergleich zur Dosis bei Behandlungen mit Acetylsalicylsäure sehr niedrig ist.

Weidenrindenextrakte wirken auch antioxidativ und als Radikalfänger; dies wurde eindeutig nachgewiesen. Nun wird auch diskutiert, ob die Extrakte eine günstige Wirkung auf die Knorpelsubstanz der Gelenke haben.

Die Gerbstoffe können bei Personen, die einen empfindlichen Magen haben, problematisch sein. Andererseits kommen Weidenrindenextrakte wegen der Gerbstoffe äußerlich zur Beruhigung entzündeter Haut oder als Bad bei Hämorrhoidalerkrankungen mit Erfolg zur Anwendung.

Nebenwirkungen: Die Gerbstoffe können gastrointestinale Beschwerden auslösen; die Salicylate können in wenigen Fällen auch Asthma, Rhinitis und Urticaria auslösen. In der Schwangerschaft soll die Droge nicht verwendet werden.

Teezubereitung: 1 bis 2 Teelöffel werden mit 200 ml kaltem Wasser angesetzt; es wird zum Sieden erhitzt, anschließend lässt man 5 Minuten ziehen und seiht dann ab; man trinkt mehrmals täglich eine Tasse.

Als Ergänzung zu Weidenrindentee ist die Gabe von schweißtreibenden Tees wie Linden – oder Holunderblüten angebracht.

Weide © Ernst Frühmann

Weide © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Bei der Weidenrinde handelt es sich um Rinden von verschiedenen Weidenarten mit sehr unterschiedlichem Gehalt an Wirkstoffen. Es ist ein Mindestgehalt von 1,5 % Salicinverbindungen gefordert.

Die Gabe von Weidenrinde ist sinnvoll bei fieberhaften Erkältungskrankheiten, leichtem Kopfschmerz, rheumatischen Erkrankungen oder Erkrankungen, die durch Entzündungen verursacht sind.

Die erforderliche Dosis liegt zwischen 120 und 240 mg Salicinverbindungen pro Tag.

 

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