Wegwarte

Cichorium intybus L.

Die Wegwarte ist eine Heilpflanze, die seit der Antike als Heil- oder Nutzpflanze Verwendung gefunden hat und der man viele Namen gegeben hat. Man nannte sie auch Zichorie, Wegeleuchte und Rattenwurz; aber auch Sonnenbraut, da sich ihre Blüten von zeitig in der Früh bis in den späteren Vormittag öffnen und der Sonne zugeneigt bleiben – wie die Braut ihrem Liebsten. Diese Eigenschaft nützte der berühmte Botaniker Carl von Linné auch bei der Pflanzung seiner Blumenuhr in Uppsala, da die Wegwarte im Sommer in Skandinavien von rund 5 Uhr bis 10 Uhr ihre Blüten geöffnet hat.

Aus der Wildform der Wegwarte züchteten die Menschen Kulturformen, die wir als Chicorée und als Radicchio kennen und in der Küche schätzen. Aber auch in Notzeiten waren die an Inulin reichen Wurzeln wertvoll; denn aus ihr röstete man in Kombination mit Gerste und Roggen einen Kaffeeersatz, der den unerschwinglichen echten Kaffee vom Geschmack her recht gut ersetzte, der aber keine anregende Coffein-Wirkung besitzt. Beim Rösten der Wurzel wird Inulin teilweise in Oxymethylfurfurol umgewandelt, das im Geschmack an Kaffee erinnert. 

Wegwarte  © Ernst Frühmann

Wegwarte © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung 

Wegwarteextrakte aus der Wurzel und aus dem Kraut werden als Tonikum amarum bezeichnet, das den Appetit fördert, zu einer gesteigerten Magensaftsekretion führt und damit auch zu einer verbesserten Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden – wie bei Völlegefühl oder Druckgefühl im Oberbauch – beitragen kann. Durch die Kombination mit Löwenzahnwurzel und Pfefferminzblättern kann bei gestörtem Gallenabfluss und Leberstörungen die Wirksamkeit noch verbessert werden.

Teezubereitung

1,5 – 2,0 Gramm fein geschnittener Wurzel-Droge werden mit 150 ml kaltem Wasser übergossen, man erhitzt zum Sieden, lässt 2 – 3 Min kochen und seiht dann ab.

Der Tee wird als Bittertee ½ Std vor dem Essen getrunken und sollte nicht gesüßt werden.

Gegenanzeigen

Wenn eine Allergie gegen Wegwarte und andere Korbblütler vorliegt. Bei Gallensteinleiden darf die Wegwarte nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Homöopathie

In der Homöopathie werden die frischen oberirdischen Pflanzenteile zur Urtinktur verarbeitet und in potenzierter Form bei chronischen Lebererkrankungen verordnet. 

Bachblüten

Die Anwendung von Chicory soll Menschen, die sich gerne in den Vordergrund stellen, helfen, dass sie sich nicht mehr eigennützig in den Mittelpunkt stellen, sondern sich anderen auch uneigennützig zuwenden.

Wegwarte  © Ernst Frühmann

Wegwarte © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Wegwarte ist heute in weiten Teilen Europas, aber auch auf anderen Kontinenten zu finden. Als Tonikum amarum zählt diese Heilpflanze als Bittermittel zu den eher sanfter wirksamen verdauungsfördernden Mitteln.

Die Sesquiterpenlactone führen als Bitterstoffe zu einer Appetitanregung, einer verstärkten Magensaftsekretion und verbesserten Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden.

 

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