Wasserhanf
Durchwachsener und Gemeiner Wasserhanf
Eupatorium perfoliatum L. und E. cannabinum L.
Unter dem Namen Eupatorium gibt es drei Arten, die medizinische Verwendung finden. Zwei Arten sind in Nordamerika heimisch, eine Art finden wir in Europa. Die in Europa heimische Art Eupatorium cannabinum L. (Gemeiner Wasserdost oder –hanf) war früher auch in der Volksheilkunde im Gebrauch; seit man aber weiß, dass diese europäische Art die für die Leber schädlichen Pyrrolizidin-Alkaloide und auch Sesquiterpenlactone, die eventuell Allergien auslösen können, enthält, finden wir nur noch homöopathische Arzneimittel, die zur Anwendung kommen.
Die in Nordamerika beheimatete Art Eupatorium perfoliatum L. war schon bei den Indianern in medizinischer Verwendung und ist auch jene Art, die heute in der Homöopathie die größte Bedeutung hat. Bisher wurden in dieser Art keine Pyrrolizidin-Alkaloide gefunden. Zusätzlich kommt auch die Art Eupatorium purpureum L. (Purpurroter Wasserhanf) zur Anwendung.
Medizinische Anwendung
Da in der Art Eupatorium perfoliatum keine Pyrrolizidin-Alkaloide nachgewiesen werden konnten, ist eine Anwendung in den – in der Volksheilkunde – angegebenen Einsatzgebieten möglich. Dazu gehören die Anwendungen als Bittermittel zur Anregung der Verdauung und als Schweiß treibendes Mittel bei fieberhaften Erkrankungen. Und auch als wassertreibendes Mittel wurde Wasserhanf eingesetzt oder als Heilmittel bei katarrhalischen Erkrankungen im Bereich der Atemwege verwendet.
Eupatorium in der Homöopathie:
In der Homöopathie wird zur Herstellung von Arzneimitteln aus Eupatorium perfoliatum die gesamte Pflanze am Beginn der Blüte geerntet und als Frischpflanze verarbeitet. Bei E. purpureum wird der frische Wurzelstock verwendet.
Zur Anwendung kommen die Homöopathika bei grippeähnlichen, fiebrigen Infekten, bei Erkältungskrankheiten, bei Cholezystopathien (teils krampfartige, schmerzhafte und entzündliche Erkrankungen, die im Bereich der Galle ausgelöst werden) und bei rheumatischen Schmerzen (Zerschlagenheitsgefühl in Knochen und Gliedern).
E. cannabinum ist in Homöopathischen Fertigarzneimitteln zur Steigerung der Abwehrleistung des Immunsystems enthalten.
Nebenwirkungen:
In therapeutischen Dosen in der Homöopathie sind praktisch keine Nebenwirkungen bekannt. Bei Hautkontakt kann es zu Sensibilisierungen kommen. Die Sesquiterpenlactone können allergische Reaktionen auslösen.
Zusammenfassung
Vom Wasserhanf werden drei Arten – zwei Arten aus Nordamerika und eine Art aus Europa – medizinisch genützt. In Amerika war der Wasserhanf schon für die Indianer ein wertvolles Heilmittel; in Europa waren schon die Ärzte der Antike mit der Anwendung von Wasserhanf vertraut.
Durch das Vorkommen von Pyrrolizidin-Alkaloiden in der Art Eupatorium cannabinum (Europa) ist das Risiko einer ernsthaften Erkrankung der Leber bei einer Anwendung z.B. als Teezubereitung gegeben.
Daher werden heute ausschließlich Homöopathische Zubereitungen als Arzneimittel bei verschiedenen Erkrankungen wie Steigerung der Leistung des Immunsystems oder Erkältungskrankheiten mit Fieber angeboten.