Walnuss

Juglans regia L.

Bei der Walnuss denkt man zunächst an die nahrhaften und wohlschmeckenden Nusskerne, die niemand in der österreichischen Mehlspeisenküche missen möchte.

Aber die Blätter sind es, die als Heilpflanze Verwendung finden. Im Frühling bilden sie mit ihrem kräftigen Rot einen schönen Kontrast zum hellen Grün der Laubblätter von Bäumen und Büschen in der Landschaft. Diese zarten Triebe sind aber noch sehr empfindlich gegen die Nachtfröste des Frühlings.

Nussbäume sind beliebte Bäume in der Umgebung von Häusern; sie spenden Schatten und vertreiben Mücken und Fliegen. Nussbäume vertragen sich gut mit Eichen, lassen aber andere Pflanzen nicht aufkommen.

Walnuss © Ernst Frühmann

Walnuss © Ernst Frühmann

Medizinische Verwendung

In der Phytotherapie und in der Volksheilkunde kommen die Blätter der Walnuss-Bäume zur Anwendung. In der Homöopathie sind die frischen grünen Fruchtschalen und Blätter das Ausgangsmaterial für die Arzneimittelherstellung.

Der hohe Gerbstoffgehalt der Blätter bestimmt deren Anwendung für Umschläge, Bäder oder Spülungen; bei Hautleiden wie Akne, Ekzeme oder Geschwüre können wässrige Extrakte ebenso Verwendung finden wie bei der Behandlung oberflächlich leicht entzündeter Haut und der Schleimhaut im Mund- und Rachenraum; sie können auch bei übermäßiger Schweißabsonderung an Händen und Füßen eingesetzt werden.

Für die Zubereitung eines wässrigen Extraktes für Umschläge nimmt man 2 bis 3 Gramm der getrockneten Blätter, übergießt mit 100 ml kaltem Wasser, erhitzt zum Sieden; nach 10 – 15 Minuten seiht man ab.

In der Volksmedizin werden Walnussblätter als unterstützendes Mittel bei Magen– oder Darmkatarrhen und bei Durchfallerkrankungen auch innerlich gegeben.

Dafür werden 1,5 g getrockneter Blätter mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt und nach 3 – 5 min abgeseiht.

Vielfach sind Walnussblätter ein Bestandteil in so genannten „Stopfenden Tees“ mit Blutwurz, Heidelbeeren und anderen Drogen. Walnussblättertee sollte nur kurze Zeit getrunken werden, da man über die Auswirkungen des Juglons (zwar kaum in getrockneten Blättern vorhanden) beim inneren Gebrauch über längere Zeit noch zu wenig Bescheid weiß.

Die Homöopathie nützt die Wirkstoffe der Walnussschalen und der Blätter zur Behandlung von gereizter Haut, eitrigen und nässenden Hautausschlägen.

Zwei nicht medizinische Anwendungen seien am Rande noch erwähnt.

Die Fruchtschalen werden zum Braunfärben der Haare und der Haut verwendet; das fette Öl – durch Kaltpressung aus dem Kern der Walnüsse (goldgelb bis braungelb) ist ein wohlschmeckendes und wertvolles Öl, das in besonders hoher Qualität aus Frankreich kommt. 

Walnuss © Ernst Frühmann

Walnuss © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Walnussbäume sind im Frühjahr leicht an ihren rötlich gefärbten Blättern zu erkennen.

Gerbstoffe und andere Wirkstoffe führen zu einem Schutz der Haut und zu einer beruhigenden Wirkung auf entzündete Schleimhaut und Hautareale bei Akne, Ekzemen und anderen Erkrankungen.

Die äußerliche Anwendung ist unbedenklich. Walnussblättertee sollte wegen des unbestimmten Gehaltes an Juglon nicht über längere Zeit getrunken werden.

 

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