Wald-Bingelkraut

Mercurialis perennis L.

Wandert man im zeitigen Frühjahr – im April – durch die Wälder, stechen einem oft die bereits in Blüte stehenden Pflanzen des Wald-Bingelkrautes ins Auge. Diese bilden meist größere Gruppen, wobei – räumlich getrennt – männliche und weibliche Pflanzen beisammenstehen.

Der weiße Milchsaft ist ein gemeinsames Merkmal in der Familie der Wolfsmilchgewächse; dieser Milchsaft tritt beim Abschneiden der Pflanzen aus und dient ihnen als Fraß-Schutz oder zur Reparatur bei Verletzungen. Dieser alten Heilpflanze fehlt aber dieser charakteristische Milchsaft.

Während die Komplementärmedizin schon lange die Heilkraft dieser Heilpflanze nützt, scheint sie durch neue Forschungsergebnisse über ihre Wirkstoffe neue Aufmerksamkeit zu bekommen. Durch unterschiedliche Inhaltsstoffe unterscheidet sich das Wald-Bingelkraut von seinem Verwandten – dem Einjährigen Bingelkraut.

Letzteres findet man in weiten Teilen Europas und es wird zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel verwendet. Es ist im Aussehen auch gut vom Wald-Bingelkraut zu unterscheiden.

Ob der Name Mercurialis vom Götterboten der Römer – Merkur – kommt oder sich von der Farbänderung der Wurzel beim Trocknen herleitet – so wie dies bei Quecksilberverbindungen (Mercurius) der Fall ist, ist nicht eindeutig zuzuordnen.

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Da das Wald-Bingelkraut als leicht giftig gilt, wird es heute – auch in der Volksmedizin – kaum mehr als harntreibendes oder abführendes Mittel eingesetzt, weil es bei zu hoher Dosierung schnell zu heftigem Durchfall kommen kann.

Diesem Problem kann man in der anthroposophischen Medizin durch Verwendung der Extrakte, die nach dem homöopathischen Arzneibuch hergestellt werden, gut begegnen und sinnvolle Produkte herstellen, die den Menschen bei folgenden Beschwerden Hilfe bringen:

Salben bei Entzündungen, Verbrennungen, schlecht heilenden Wunden, Zäpfchen oder Salben bei Hämorrhoiden, nässenden, geschwollenen Analfissuren, Augentropfen bei geröteten Augen oder Bindehautentzündungen und Salben für Frauen bei entzündeten Brustwarzen. Es hat sich gezeigt, dass akute, subakute oder chronische entzündliche Prozesse gut auf diese Behandlung ansprechen.

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Wald-Bingelkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Wald-Bingelkraut wird seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt und zählt zu den Giftpflanzen. Es gedeiht in weiten Teilen Europas. Geerntet werden die oberirdischen Teile im April.

Durch neue Untersuchungen der Extrakte wurden die Inhaltsstoffe und deren Wirkungen umfassend aufgeklärt. In der anthroposophischen Medizin werden Entzündungen, Verbrennungen, schlecht heilende Wunden, Hämorrhoiden, Analfissuren und Augenentzündungen erfolgreich behandelt.

 

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