Virginische Zaubernuss

Virginischer Zauberstrauch

Hamamelis Virginiana L.

Rinde und Blätter der Virginischen Zaubernuss wurden von den Indianern Nordamerikas als Abkochung der Hamameliszweige oder auch als Zubereitung frischer Blätter in deren Naturmedizin genützt. Behandelt wurden damit Brandwunden, verschiedene Verletzungen und Furunkel.

Im 19. Jahrhundert wurde die Virginische Zaubernuss von einem deutschen Arzt in Amerika in die Therapie eingeführt. Es wurden sowohl Destillate aus den Zweigen als auch Extrakte hergestellt, die in Salben eingearbeitet wurden.

In Europa begann man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Virginische Zaubernuss in die medizinische Behandlung zu integrieren.

 

Virginische Zaubernuss © Ernst Frühmann

Virginische Zaubernuss © Ernst Frühmann

 

Anwendung in der Medizin

Über die Anwendung von Zubereitungen von der Virginischen Zaubernuss liegen umfangreiche Berichte vor. Zahlreich sind auch die Darreichungsformen, in denen Extrakte der Heilpflanze verarbeitet sind. Verwendung finden destillierte, aromatische Wässer, Extrakte, Teezubereitungen, Salben, Cremen, Zäpfchen, Urtinkturen und auch homöopathische Zubereitungen.

Die Wundversorgung ist eines der Hauptanwendungsgebiete. Dies gilt für kleine Schnitt- oder Schürfwunden, für wunde Hautstellen bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen; aber auch bei trockener Haut, bei entzündeter Haut oder Schleimhäuten, bei Analfissuren und Hämorrhoidal- und Krampfaderbeschwerden.

Von den verschiedenen Produkten, die zur Behandlung der angesprochenen Beschwerden dienen, haben manche Extrakte einen hohen Anteil an Gerbstoffen als Wirkstoff; andere durch Destillation von frischen Rinden und frischen Blättern hergestellte Produkte wirken aufgrund des Gehalts an ätherischem Öl. Diese auch als Hamameliswasser bezeichneten Produkte, werden auch in Kosmetika eingearbeitet.

In der Volksmedizin werden Teezubereitungen bei Durchfallerkrankungen angewandt. Der Gerbstoff kann aber auch zu Magenreizungen führen.

 

Homöopathie:

Zubereitungen nach den Vorschriften homöopathischer Arzneimittel finden Anwendung bei Beschwerden mit Krampfadern, Hämorrhoidalbeschwerden, verletzter Haut und Blutungen im Bereich der Schleimhäute.

Teezubereitungen:

Rinden oder Blätter in der Zubereitung:

1 Teelöffel der Rindendroge wird 200 ml kaltem Wasser angesetzt, man erhitzt bis zum Kochen, kocht etwa 10 Minuten und seiht noch heiß ab.

Oder:

1 Teelöffel der Blätterdroge wird mit 200 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 Minuten ziehen und seiht dann ab.

Anwendung:

Innerlich als Tee; z.B. bei Durchfallerkrankungen

Äußerlich zum Spülen bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, als Sitzbäder (z.B. bei Hämorrhoiden) oder als Umschläge

 

Virginische Zaubernuss © Ernst Frühmann

Virginische Zaubernuss © Ernst Frühmann

 

Zusammenfassung

Die Virginische Zaubernuss ist eine Heilpflanze, die in Nordamerika heimisch ist; die einheimischen indigenen Völker nützten verschiedene Pflanzenteile in ihrer Naturmedizin. Die Pflanzen blühen mitten im Winter.

In der Medizin verwendet man heute Extrakte aus den Blättern und aus der Rinde, die vor allem durch den Anteil an Gerbstoffen wirksam sind. Die destillierten Produkte wirken aufgrund der Anteile an ätherischem Öl; sie kommen in der Medizin und in der Kosmetik zur Anwendung.

Hauptanwendungsgebiete sind Verletzungen der Haut und der Schleimhäute, Hämorrhoidalbeschwerden, Probleme mit Krampfadern und Durchfallerkrankungen. Zubereitungen kommen in der Phytotherapie, Volksmedizin und Homöopathie zur Anwendung.

 

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