Traubensilberkerze

Cimicifuga racemosa oder Actea racemosa

Die Traubensilberkerze, die im Südosten Kanadas und im Osten der USA beheimatet ist, hat in Europa das Christophskraut als nahe Verwandte.

Die Traubensilberkerze wird auch als Wanzenkraut, Frauenkraut, Langtraubiges Christophskraut oder Nordamerikanische Schlangenwurzel bezeichnet. Verwendung findet die Wurzeldroge; diese stammt aus Wildsammlungen im Osten Nordamerikas. Heute findet man die Traubensilberkerze in vielen Kräutergärten Europas. In den letzten Jahren wird die lateinische Bezeichnung Actea oft vorrangig vor Cimicifuga verwendet.

Cimicifuga racemosa bezeichnet im Hauptwort mit cimex und fuga die Wanze und die Flucht. Dies soll ausdrücken, dass die Heilpflanze nie von Blattläusen befallen wird. Racemosa (racemus = Traube) weist auf die Traubenform der Blütenstände hin.

Traubensilberkerze © Ernst Frühmann

Traubensilberkerze © Ernst Frühmann

Anwendung in der Phytotherapie und Homöopathie

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Fertigarzneimittel heute wesentlich niedriger dosiert werden, als dies noch vor mehreren Jahrzehnten üblich war. Die Einzeldosis liegt nun bei 40 Milligramm getrockneter Droge. Zudem haben wir die Verwendung der Traubensilberkerze in den heute anerkannten Anwendungsbereichen der Frauenheilkunde den Erfahrungen der Arzneimittelprüfung in der Homöopathie zu verdanken.

Fertigarzneimittel finden Anwendung bei Wechseljahrbeschwerden der Frauen wie bei Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Reizbarkeit, Nervosität, Schlaflosigkeit und depressiven Verstimmungszuständen. Weiters werden Cimicifuga-Extrakte mit gutem Erfolg bei neurovegetativen Beschwerden vor dem Eintritt der Regelblutung und bei Schmerzen während dieser gegeben. Zur Ergänzung der Wirkung kombiniert man oft Traubensilberkerze und Johanniskraut.

In der Homöopathie wird Cimicifuga racemosa bei klimakterisch bedingten Beschwerden eingesetzt; hinzu kommt die Anwendung bei funktionellen Herzbeschwerden und migräneartigen Kopfschmerzen, die durch ein Halswirbelsäulen-Syndrom hervorgerufen werden.

 

Verwechslungen mit anderen Actea-Arten

Bei Zubereitungen aus der Traubensilberkerze muss man ganz besonders streng auf Qualität und Arzneimittelzuverlässigkeit achten. Erstens gibt es asiatische Actea-Arten, die in anderen Indikationen Anwendung finden, z.B.: als entzündungshemmende, Fieber senkende und Schmerz stillende Mittel. Zweitens sollte man sich auf die Sicherheit von Arzneimitteln im Gegensatz zu Nahrungsmittelergänzungen verlassen, da sich gezeigt hat, dass es bei Einnahme von Traubensilberkerzenpräparaten zu Problemen mit den Leberwerten gekommen ist. Diese Probleme sind aber nur bei Nahrungsmittelergänzungen aufgetreten, die ja nicht den strengen Qualitätskontrollen der Arzneimittel unterliegen. Der Grund lag vermutlich in der Verwendung nicht artenreiner Traubensilberkerzenextrakte.

Traubensilberkerze © Ernst Frühmann

Traubensilberkerze © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Die Traubensilberkerze hat ihre Heimat im Osten Nordamerikas. Sie ist heute in Europa aber auch als Zierpflanze zu sehen oder in botanischen Gärten zu besichtigen.

Zur medizinischen Anwendung kommen Extrakte aus der getrockneten Wurzel in Fertigarzneimitteln und von frischen Wurzeln in homöopathischen Arzneimitteln. Als gesicherte Anwendungsgebiete gelten Beschwerden vor Beginn der Regelblutung und klimakterisch bedingte neurovegetative Beschwerden.

 

 

 

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