Thymian

Thymus vulgaris L. und Thymus zygis L.

Der Thymian zählt gesichert seit 2000 Jahren zu den bekannten Heilpflanzen und ist auch heute noch eine bedeutende Heilpflanze zur Herstellung von Tees, Extrakten, Sirupen und Fertigarzneimitteln bei Erkrankungen, bei denen Schleim verflüssigt werden oder krampfartiger Husten beruhigt werden soll.

Der Echte und der Spanische Thymian können alleine oder in Kombination mit anderen Heilpflanzen, die gegen Husten wirksam sind, zur Anwendung kommen. In vielen Fällen kann mit Thymian allein das Auslangen gefunden werden; er wird aber auch oft als unterstützendes Mittel in einer adjuvanten Therapie wertvoll sein. Der Thymian ist für alle Altersgruppen – vom Baby bis zum älteren Menschen – gut geeignet. Im Jahr 2006 war der Echte Thymian die Arzneipflanze des Jahres. 

Thymian © Ernst Frühmann

Thymian © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Durch seine Wirkstoffe wird der Thymian berechtigterweise als Hustenkrampf lösendes Mittel bei akuter und chronischer Bronchitis sowie Katarrhen der oberen Luftwege verwendet.

Der Thymian dient auch zur äußerlichen Anwendung als Mund- und Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund – und Rachenraum. Durch seine hautreizenden Eigenschaften finden wir den Thymian auch in Einreibungen und Badezusätzen.

Die Inhaltsstoffe des Thymians wirken aber auch auf den Magen und die Verdauungsorgane. So wird der Appetit etwas gesteigert und die Speisen – besonders fette Speisen – durch den Zusatz von Thymian besser vertragen und verdaut. Damit werden oft auch Gärungserscheinungen im Darm und krampfartige Beschwerden im Verdauungstrakt vermindert oder beseitigt.

Arzneiformen:

Sehr häufig wird der Thymian als Tee zubereitet. Man kann ihn als Einzeldroge verwenden; dann übergießt man 1 Teelöffel (1,5 g) mit 150 ml kochendem Wasser, lässt 10 – 15 Minuten zugedeckt ziehen, seiht ab und trinkt mehrmals täglich eine Tasse.

Eine Mischung aus Spitzwegerichkraut, Primelwurzel und Thymiankraut zu gleichen Teilen erweitert das Wirkungsspektrum und ist daher eine gute Alternative zum Thymian als Einzeldroge.

Die Verwendung von flüssigen Extrakten des Thymians hat sich besonders bewährt. So werden Tinkturen, Fluid- oder Trockenextrakte, besonders aber Sirupe wegen der guten Dosierbarkeit oft mit Erfolg gegeben.

Als Homöopathikum wird der Thymian nur selten verwendet.

Thymian als Gewürz

Der Thymian wird in der Küche wegen seines intensiven Geruchs und wegen seines würzig aromatischen und ein wenig harzigen Geschmacks geschätzt.

Er passt sehr gut zu Fleischgerichten, aber auch zu Fischterrinen, Saucen und Salaten. Auch verschiedene Gemüse werden gerne mit Thymian gewürzt, wie z.B. Kohlgerichte, Zucchini oder Tomaten.

Thymian soll eher sparsam verwendet werden; er kann sowohl frisch als auch getrocknet verarbeitet werden.

Eine Kombination mit Rosmarin, Oregano, Salbei oder Bohnenkraut gibt einer Speise mediterranes Flair. 

Risiken und Gegenanzeigen

Nebenwirkungen sind kaum zu erwarten. Einzig eine hohe Dosierung mit Thymol kann Probleme bringen – besonders in der Schwangerschaft. Dies ist aber bei normaler Dosierung in Form von Tee oder Extrakten nicht zu erwarten.

 

Thymian © Ernst Frühmann

Thymian © Ernst Frühmann

 

Zusammenfassung

Der Echte Thymian ist seit vielen Jahrhunderten in Europa ein altes und bewährtes Arzneimittel bei verschiedenen Erkrankungen. Besondere Bedeutung hat der Thymian bei Erkrankungen der oberen Luftwege, bei akuten und chronischen Bronchitiden. Hier entfalten verschiedene Bestandteile des ätherischen Öls ihre expektorierenden Eigenschaften und die Hustenkrampf lösende Wirkung.

Bei Erkrankungen im Magen-Darmbereich wird er seltener eingesetzt.

Einen wichtigen Platz hat der Thymian als schmackhaftes Gewürz in der Küche.

 

 

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