Thuje

Lebensbaum

Thuja occidentalis L.

Die Thuje ist in Europa erst im 16. Jahrhundert (um 1550) heimisch geworden, nachdem sie aus ihrer ursprünglichen Heimat in den östlichen Regionen Nordamerikas in unseren Kontinent eingeführt wurde. Die Europäer haben den Namen des Baumes – Arbor vitae – übernommen und ihm im Deutschen die wörtliche Übersetzung dazu – Lebensbaum – gegeben.

Bei den Griechen wurde in der Antike von einer anderen Thujenart berichtet, die aus dem Osten kommend bis Armenien ihren Lebensraum hatte. Vermutlich wurde Thuja orientalis von Theophrast beschrieben, wenn er über das wohlriechende Holz schreibt, das bei Opferzeremonien Verwendung fand.

Wenn wir heute die Thuje auch als Lebensbaum bezeichnen, dann sprechen wir einen Baum an, der für viele Menschen auch den Übergang vom Leben in den Tod symbolisiert. Daher finden wir den Lebensbaum mit seinem aromatischen, balsamischen Duft auf vielen Friedhöfen als Totenbaum und damit als Sinnbild zwischen dem Dies- und Jenseits.

Thuje © Ernst Frühmann

Thuje © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Für Thuja-Zubereitungen werden die Zweigspitzen des Lebensbaumes – Thujae summitates – verarbeitet. Man nützte dabei die hautreizenden Eigenschaften des ätherischen Öls zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden.

In der Kombination mit anderen Arzneipflanzen wird ein alkoholisch-wässriger Auszug von der Thuje zur Behandlung von Atemwegsinfekten, zur Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte und zur Behandlung von Fieberblasen in einem Fertig-Arzneimittel angeboten.

In der Homöopathie werden Erwachsenen 5 Globuli oder 5 Tropfen oder 1 Tablette in der Potenzierung von D6 bis D12 zur Behandlung von weichen, fleischigen, gestielten Warzen (am ganzen Körper) gegeben. Kindern verabreicht man 3 Globuli. Die Warzen werden aber auch äußerlich durch Bestreichen mit Thuja extern 1 – 2x täglich behandelt. Weitere Anwendungsgebiete in der homöopathischen Behandlung sind Hautausschläge, Erkältungen, Rheuma und Neuralgien.

Nebenwirkungen: Das reichlich vorhandene Thujon kann zu tonisch-klonischen Krämpfen (in wenigen Sekunden wechselnder Zustand zwischen maximaler Streckung und schüttelnden Zuckungen der Gliedmaßen) führen, hat schädigenden Einfluss auf die Leber, führt zu Nierenschäden oder zu gastrointestinalen Beschwerden von Erbrechen bis zu Schleimhautblutungen im Magen.

Bis zu einer Dosis von 1,25 Milligramm Thujon pro Kg Körpergewicht, peroral aufgenommen, gibt es nach den Erfahrungen keine Probleme. Über diesem Grenzwert kommt es zu obigen Gesundheitsrisiken.

Kontraindikationen sind Schwangerschaft und Stillzeit, Kinder unter 12 Jahren und akute oder chronische entzündliche Erkrankungen der Niere.

Thuje © Ernst Frühmann

Thuje © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Lebensbaum ist eine Heilpflanze, die vor rund 500 Jahren aus Nordamerika eingeführt wurde und in verschiedenen Arten heute auch als Park-, Garten- und Friedhofsbaum angepflanzt wird. Bei dieser Pflanze ist unbedingt das toxische Potenzial zu beachten! Die Inhaltsstoffe haben stark hautreizende Eigenschaften, aber auch immunstimulierende Effekte zur Stimulierung der körpereigenen Abwehr.

In der Homöopathie nützt man Potenzierungen von D6 bis D12 zu Behandlung von Warzen.

 

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