Teufelskralle

Harpagophytum procumbens

Bei der Teufelskralle als Heilpflanze handelt es sich um eine Pflanze, die in den Savannenlandschaften von Namibia und Südafrika beheimatet ist. Obwohl im Europäischen Arzneibuch nur die Art Harpagophytum procumbens zugelassen ist, tauchen immer wieder Wurzelanteile von Harpagophytum zeyheri in den gelieferten Drogen auf. In der Wirkung sollen beide Arten gleichwertig sein.

Die bei uns in Europa in den Alpen wachsenden, blau blühenden Teufelskrallenarten zählen zu den Glockenblumengewächsen und haben den lateinischen Namen Phyteuma.

Von einer großen Anzahl von Heilpflanzen, deren Wirkung in verschiedenen Indikationen positiv bewertet wird, gibt es nur eine Hand voll, die im Bereich des rheumatischen Formenkreises positiv bewertet wurde. Eine davon ist diese südafrikanische Heilpflanze, die bei schmerzhaften, entzündlichen Erkrankungen im Bereich des Rückens oder der Gelenke gute Dienste leistet. Mit Hilfe ihrer Wirksamkeit werden wichtige Therapieziele wie bessere Beweglichkeit, verbesserte Lebensqualität und erleichterte Bewältigung des Alltags erreicht. 

Teufelskralle © Ernst Frühmann

Teufelskralle © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Zwei Anwendungsbereiche haben sich zur Behandlung mit Teezubereitungen oder hoch dosierten Extrakten als besonders Erfolg versprechend erwiesen: die Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen und bei Verdauungsbeschwerden.

Zur ersten Gruppe zählen Beschwerden des Bewegungsapparates, die durch Abnützung bedingt sind, wie chronische Gelenks- oder Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen und deren Folgen.

Mit hoch dosierten Extrakten in Fertigarzneimitteln oder Teezubereitungen können Entzündungen gebremst und chronische Schmerzen gelindert werden. Damit ist es meist möglich, die Beweglichkeit wieder zu verbessern, Bewegungseinschränkungen und Morgensteifigkeit zu reduzieren. Durch die gute Verträglichkeit der Extrakte ist eine Langzeitanwendung fast immer möglich.

Teezubereitungen eignen sich bestens zur Behandlung der Verdauungsstörungen wie Appetitlosigkeit oder dyspeptische Beschwerden wie Völle- oder Druckgefühl im Oberbauch. Bei Neigung zu hartem Stuhl (leichteren Formen der Verstopfung) bewirkt der Tee eine schnellere Darmpassage und damit oft auch die Lösung dieser Beschwerden.

Zubereitung von Teufelskralle Tee:

Bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises:

4,5 Gramm (1 Teelöffel) getrocknete, fein geschnittene oder gepulverte Droge werden mit 300 Gramm siedendem Wasser übergossen; man lässt 8 Stunden bei Raumtemperatur ziehen und seiht ab.

Erwachsene trinken diese Dosis auf drei Portionen über den Tag verteilt.

Bei Verdauungsstörungen:

1,5 Gramm bei entsprechendem Bitterwert (6000) werden mit 150 Gramm siedendem Wasser übergossen und wie oben zubereitet.

 

Achtung Gegenanzeigen!

Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren; in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Bei Gallensteinleiden ist Rücksprache mit einem Arzt zu halten.

Teufelskralle © Ernst Frühmann

Teufelskralle © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Teufelskralle unserer Alpen hat mit der Heilpflanze Teufelskralle aus dem Südwesten Afrikas nur den Namen gemeinsam. Die sekundären Speicherwurzeln der Teufelskralle werden aus bis zu 2 Metern Tiefe gegraben.

Die Wurzeldroge wird als Teezubereitung ebenso erfolgreich verwendet wie hoch dosierte Extrakte in Fertigarzneimitteln.

Zur Anwendung gelangen wässrige Extrakte bei Abnützungserscheinungen der Gelenke, bei Rückenschmerzen und Entzündungen im Bereich des Bewegungsapparates. Der Tee kann als Bittermittel bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden eine wertvolle Hilfe sein.

Achtung GA: In der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und bei Gallenleiden!

 

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