Borstige Taigawurzel

Eleutherococcus senticosus (Rupr. et Maxim.) Harms

Die Namen der Heilpflanze sind zahlreich und beziehen sich auf Wirkungen verwandter Pflanzen, verweisen auf ihre Herkunft oder übernehmen ganz einfach den lateinischen Namen mit ins Deutsche. Sibirischer Ginseng, Eleutherococcuswurzel, borstige Fingeraralie oder Stachelpanaxwurzel sind einige der Bezeichnungen der Taigawurzel.

Die lateinische Bezeichnung senticosus (dornenreich) beschreibt die zahlreichen, verholzten Stachelborsten an den oberirdischen Sprossen, die der Heilpflanze ein bizarres Aussehen verleihen.

Die Taigawurzel ist keine Heilpflanze, die der Behandlung einer Krankheit dient; ähnlich dem Ginseng zählt sie zu den adaptogen wirksamen Heilpflanzen. In einer Welt, in der Menschen immer stärker gefordert werden, in der der menschliche Körper immer öfter verschiedenen Stress erzeugenden Situationen ausgesetzt ist, ist es sinnvoll und notwendig den Körper vor Schäden zu schützen, die durch Stress hervorgerufen werden.

Taigawurzel © Ernst Frühmann

Taigawurzel © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Als anerkannte Anwendungsgebiete der Extrakte der Taigawurzel gelten die Verwendung als Tonikum zur Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeits- und Schwächegefühl, bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, aber auch in der Rekonvaleszenz.

Wie die Ginsengwurzel wird auch die Taigawurzel den Drogen zugeordnet, denen man eine adaptogene Wirkung zugesteht. Extrakte mit adaptogen wirksamen Pflanzenstoffen gleichen Dysfunktionen im Körper aus, verbessern die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche – oft neue – Situationen und erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber unspezifischen Stressoren. Adaptogene üben Effekte sowohl auf den gesunden als auch auf den kranken Körper aus. Die immunmodulierende Wirkung kennen wir auch bei anderen Heilpflanzen. Dabei geht es in der Prophylaxe und Therapie um Vorgänge, bei denen körpereigene Abwehrmechanismen angeregt oder unterdrückt werden. Die Lignane sind für die immunstimulierenden Effekte verantwortlich.

In Deutschland gibt es Fertigarzneimittel; in Österreich ist derzeit kein Arzneimittel mit einem Taigawurzelextrakt am Markt.

Als Tagesdosierung werden 2 – 3 Gramm der Wurzeldroge in einer Wasser- oder Alkohol-Wasser Zubereitung empfohlen. Die Dauer der Anwendung kann bis zu drei Monate erfolgen.

Mit Extrakten aus der Taigawurzel kann es zu unerwünschten Wirkungen kommen; es liegen auch Berichte über Arzneimittel-Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vor. Zu den Gegenanzeigen zählt Bluthochdruck!

Taigawurzel © Ernst Frühmann

Taigawurzel © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Taigawurzel, die auch Sibirischer Ginseng genannt wird, stammt aus den nordöstlichen Gebieten Asiens. Die Wurzelstöcke der stark bestachelten strauchartigen Pflanzen sind die Grundlage für Extrakte in Fertigprodukten. In der kurzen, rund 60-jährigen europäischen Geschichte war die Taigawurzel ein sowjetisches Pendant zum koreanischen Ginseng.

Die Eleutheroside sind im Vergleich zu den Ginsenosiden der Ginsengwurzel keine einheitliche Stoffklasse, sondern bestehen aus Lignanen und anderen Stoffklassen.

Die adaptogenen und immunmodulierenden Eigenschaften stehen im Vordergrund zur Erhaltung und Aktivierung der körpereigenen Widerstandskraft, besonders bei außergewöhnlichen körperlichen, seelischen und geistigen Belastungen.

 

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