Stiel-Eiche

Quercus robur L.

Einige Arten der Eiche werden zur Gewinnung der Eichenrinde genutzt. Zum Ersten ist es die oben angeführte Stiel-Eiche, die auch als Sommer-Eiche bezeichnet wird und neben dem lateinischen Namen Qu. robur L. auch das Synonym Qu. pedunculata EHRH. trägt. Eine weitere Art ist Quercus petraea (MATT.) LIEBL. mit dem Synonym Qu. sessiliflora SAL. und den deutschen Namen Stein-Eiche, Trauben-Eiche oder Winter-Eiche. Als dritte Art sollte noch die Flaum-Eiche oder Quercus pubescens WILLD. genannt werden.

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Die getrocknete Rinde oder deren Extrakte kommen dank der hohen Konzentration an Gerbstoffen bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen zur Anwendung. Wesentlich häufiger wird Eichenrinde in Form von Umschlägen oder Bädern äußerlich verwendet, um damit entzündete Hautstellen zu beruhigen, nässende Hautareale schneller abzutrocknen oder auch Verbrennungen zu behandeln.

Sitzbäder mit Eichenrindenextrakten bringen bei der Behandlung von Hämorrhoiden Erleichterung; mit Kamillenextrakt kombiniert wird die Wirkung erweitert. Entzündete Schleimhäute im Mund und Rachen oder im Genital- und Analbereich in Verbindung mit Juckreiz sprechen oft rasch auf Spülungen oder Waschungen und Umschläge mit Eichenrindenextrakten an. Konzentrierte Lösungen für Bäder sind auch in der Lage, vermehrte Schweißbildung an den Fußsohlen zu minimieren.

 

Teezubereitung: 2,0 Gramm Droge werden mit 250 ml kaltem Wasser angesetzt, man lässt kurz aufkochen, danach einige Minuten ziehen und seiht dann ab.

Zur Bereitung von Spüllösungen werden 2 Esslöffel (12 Gramm) in 500 ml Wasser zubereitet; bei Teilbädern nimmt man bis zu 5 Esslöffel Rinde, kocht diese 15-20 Min in 4-5 Liter Wasser und seiht dann ab.

Als Sitz- oder Fußbad sollte die Zubereitung auf Körpertemperatur abgekühlt werden; dann badet man 1-2 Mal täglich 15-20 Minuten.

Eichenrinden-Extrakte: Für all jene, denen die Zubereitung von wässrigen Extrakten als Tee, für Bäder ua. zu aufwändig erscheint, gibt es die Möglichkeit Fertigprodukte zu verwenden.

Daher finden wir in den Apotheken auch fertige flüssige Extrakte, die zur Herstellung von Umschlägen verwendet werden können oder für Sitz- oder Teilbäder genutzt werden.

Fertige Salbenprodukte (z.B. mit Borretsch und Hamamelis kombiniert) dienen der Regeneration und dem Aufbau geschädigter Schleimhäute oder werden zur Behandlung von Hämorrhoiden oder für andere, durch Venenschwäche hervorgerufene, Beschwerden eingesetzt.

Bleibt noch ein Bereich, in dem Extrakte aus der Eichenrinde in Produkten eine wichtige Rolle spielen. Um Aluminiumsalzen aus dem Weg zu gehen, ist die Verwendung von Eichenrindenextrakten in Antitranspirantien eine sinnvolle und schonende Alternative.

Hinweis: Die Anwendung darf nur auf intakter Haut oder bei nässenden Hautausschlägen erfolgen. Für die Anwendung bei “offenen Beinen” und “Wundliegen infolge von Bettlägerigkeit” ist darauf zu achten, dass die äußere Haut noch geschlossen ist.

Gegenanzeigen: Bei größeren Hautverletzungen oder großflächigen Hautschäden, bei schweren fieberhaften Infektionen, bei Herzschwäche und deutlich erhöhtem Blutdruck sollen Vollbäder (unabhängig von den Inhaltsstoffen) nur nach Rücksprache mit dem Arzt gemacht werden.

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Stiel-Eiche © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Eiche war in einigen Kulturkreisen ein Baum, der den Göttern geweiht war und er gilt bis heute als Orakelbaum. Von der Antike bis heute schätzte man die Heilkraft dieser kräftigen Bäume.

Die adstringierende, virustatische Wirkung auf juckende, nässende, entzündete Hautareale nützt man bei Verletzungen der Haut oder bei Entzündungen der Schleimhaut im Mund- und Rachenraum oder im Genital- oder Analbereich und bei Verbrennungen, Frostbeulen und übermäßiger Schweißproduktion. Innerlich können mit einem Tee aus Eichenrinde unspezifische Durchfallerkrankungen behandelt werden.

 

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