Sonnentau

Drosera rotundifolia L.

Passend zum nasskalten Wetter geht es beim Sonnentau um eine Heilpflanze, die in der Phytotherapie und in der Homöopathie große Bedeutung bei der Behandlung von Husten hat. Der Name geht auf das griechische Wort drosos (Tau) zurück, der der Pflanze gegeben wurde, weil die an den Blättern ausgeschiedenen Tröpfchen dem Tau ähneln. Der lateinische Name rotundifolia beschreibt die runde Form der Blätter.

Der Sonnentau wird zu den „fleischfressenden“ Pflanzen gezählt, wobei die Pflanzen den Eiweißbedarf aus den Insekten decken, die an den „Tautröpfchen“ hängen bleiben; nur das Chitingerüst der Insekten bleibt übrig, alles andere wird von der Pflanze verwertet. So können die Pflanzen den Stickstoffbedarf decken, der aus dem kargen Moorboden, auf dem die Pflanze wächst, nicht gedeckt werden könnte.

Die Pflanze steht unter Naturschutz und darf nicht gesammelt werden! Aus diesem Grund wird oft Drosera madagascariensis als Droge angeboten.

Sonnentau © Ernst Frühmann

Sonnentau © Ernst Frühmann

Anwendung in der Phytotherapie und Homöopathie

Vor rund 80 Jahren war der Sonnentau bei Pertussis (Keuchhusten) das am häufigsten verwendete pflanzliche Arzneimittel. Auflistungen zeigen, dass ca. ein Drittel der Verordnungen bei Keuchhusten Sonnentau enthielten. Sonnentau wurde doppelt so häufig verwendet wie z.B. Thymian oder Ipecacuanha. Es ist erstaunlich, wie viel an Droge zur Verfügung gestanden haben muss, wenn man Teerezepturen betrachtet und sieht, in wie vielen Rezepturen der Sonnentau seinen Platz hatte.

Als Beispiel sei hier eine Kneipp-Rezeptur genannt, in der Sonnentau zusammen mit Holunderblüten, Spitzwegerichkraut und Stiefmütterchenblüten zu gleichen Teilen gemischt wurde.

Auch in Teemischungen gegen Asthma bronchiale war der Sonnentau ein wichtiger Bestandteil.

Heute findet man den Sonnentau als flüssigen Extrakt in Hustentropfen, kombiniert mit Thymian- oder Efeuextrakt als ein altbekanntes und bewährtes Hustenmittel, das besonders dann eingesetzt wird, wenn neben einer hustenlösenden Wirkung auch der Hustenreiz gemildert werden soll. Daher ist die Anwendung besonders bei Krampf- und Reizhusten empfehlenswert.

In der Homöopathie wird die ganze blühende Pflanze zu einer Urtinktur verarbeitet, aus der flüssige (Dilutionen) oder feste (Globuli) Zubereitungen bei Reiz – und Krampfhusten, Keuchhusten und Asthma zur Anwendung kommen.

Sonnentau - Blatteil mit Tentakeln © Ernst Frühmann

Sonnentau – Blatteil mit Tentakeln © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Sonnentau ist auf Grund seiner botanischen Besonderheiten eine außergewöhnliche Heilpflanze. Er ist in der Natur selten und steht unter strengem Schutz. Er wurde im letzten Jahrhundert sehr häufig als Droge in Teemischungen gegen Husten und bei Keuchhusten eingesetzt. Aber auch heute noch wird der Sonnentau als Extraktpräparat oder als homöopathische Zubereitung gerne und häufig als Hustenreiz stillendes Mittel verwendet. 

 

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