Sonnenhut

Echinacea purpurea (L.) Moench

Echinacea pallida Nutt.

Echinacea angustifolia DC.

 

Von den drei Sonnenhutarten, die in der Naturheilkunde und Homöopathie Verwendung finden, kommt der Frischpflanzen-Presssaft des purpurroten Sonnenhutes (E. purpurea) am häufigsten zur Anwendung. Aber auch Extrakte aus der Wurzel des blassfarbenen Sonnenhutes (E. pallida) sind in Arzneimitteln verarbeitet. Die Wirkung des schmalblättrigen Sonnenhutes (E. angustifolia) ist durch eine Studie in den vergangenen Jahren als gering wirksam eingestuft worden.Die Erfolgsgeschichte des Sonnenhuts begann im Land der unbegrenzten Möglichkeiten – in Amerika. Vor etwa zwei Jahrhunderten beobachtete man, dass Sioux-Indianer mit großem Erfolg ihre Wunden mit dem Saft aus dem Sonnenhut behandelten. Dies war Grund genug, nach dem Geheimnis dieser Heilpflanze zu suchen; heute zählen die Sonnenhutextrakte zu den bedeutendsten pflanzlichen Immunstimulantien.

Am Ende des vergangenen Jahrhunderts war Echinacea der Spitzenreiter in den Top–Ten des amerikanischen Naturkostmarktes mit einem Anteil von 10% am Gesamtumsatz von Ergänzungspräparaten pflanzlichen Ursprungs.

Sonnenhut Blüte © Ernst Frühmann

Sonnenhut Blüte © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Frischpflanzen-Presssäfte und Tinkturen bzw. alkoholische Extrakte aus den Wurzeln und dem Kraut am Beginn der Blüte haben die Eigenschaft, die Infektabwehr des menschlichen Körpers durch eine unspezifische Stimulierung des Immunsystems zu stärken.

Verschiedene Inhaltsstoffe scheinen an der immunmodulatorischen Wirkung beteiligt zu sein. Vorwiegend bei bakteriellen Infekten führen Extrakte zu einem schnelleren Abklingen der Erkrankungen. Viral bedingte Krankheitsbilder – z.B. Herpes simplex Infektionen – werden durch Sonnenhut in Kombination mit anderen Immunmodulatoren günstig beeinflusst. Die Wirkungen der Sonnenhutextrakte können prophylaktisch oder kurativ eingesetzt werden. Die Gabe kann auch in Kombination mit Antibiotika oder Chemotherapeutika erfolgen. Als Anwendungszeit sollten acht Wochen nicht überschritten werden.

Anerkannt ist die Wirkung von Echinacea-Präparaten zur Stärkung der körpereigenen Abwehr bei grippalen Infekten oder fieberhaften Erkrankungen des oberen Respirationstraktes, d.h. Erkrankungen des Hals-, Nasen- und Rachenbereiches.

Aber auch bei Arzneimitteln, die zur Behandlung von Erkrankungen der ableitenden Harnwege und der Prostata dienen, hat der Sonnenhut seinen Platz in der therapeutischen Anwendung.

Sowohl in der Phase der akuten Erkrankung als auch zur Verhinderung von wiederkehrenden Infekten haben sich Echinacea-Präparate bei den genannten Erkrankungen bewährt. Kommen Sonnenhutextrakte im Frühstadium von akuten Erkältungskrankheiten zum Einsatz, besteht eine besonders hohe Aussicht auf ein rasches Abklingen der Infektion.

Bei Hochleistungssportlern versucht man das Infektionsrisiko durch die Gabe von Sonnenhutpräparaten zu vermindern. Neuere Studien beschäftigen sich auch mit der Gabe von Echinacea-Zubereitungen bei Tumorerkrankungen.

In Arzneimitteln zur äußerlichen Anwendung finden sich Sonnenhutextrakte in Salben, die die Wundheilung fördern; aber auch in Zahnpasten wird der Sonnenhut zusammen mit anderen Pflanzenextrakten zur Straffung und Gesunderhaltung des Zahnfleisches eingesetzt.

Die optimale Dosierung für die Therapie mit hochwertigen Echinacea-Zubereitungen liegt bei Erwachsenen bei 3 x tgl. 60 Tropfen. Die Steigerung der Dosis führt zu keiner Verbesserung der Wirkung; bei niedrigerer Dosierung waren die Erfolge aber geringer. Eine Anwendungszeit von 6–8 Wochen sollte nicht überschritten werden. Es gibt auch Empfehlungen, dass die Einnahme der Sonnenhutextrakte schon nach 2 Wochen abgesetzt werden soll.

Wechselwirkungen und Gegenanzeigen

Vereinzelt kommt es auch beim Sonnenhut, wie auch bei anderen Vertretern der Familie der Korbblütler, zu allergischen Reaktionen als Nebenwirkung. 

Eine Anwendung bei Tuberkulose, Leukosen, Kollagenosen, multipler Sklerose, AIDS–Erkrankungen, HIV-Infektion oder anderen Autoimmunerkrankungen ist nicht zu befürworten und gilt als Gegenindikation.

Echinacea in der Homöopathie

Echinacea als Urtinktur wird aus der frischen, blühenden Pflanze der verschiedenen Arten gewonnen. Sowohl Arzneiformen zur innerlichen (oft D3-D6) als auch zur äußerlichen Anwendung (flüssig für Umschläge oder Salben) finden – wie in den Indikationen der Phytotherapie – Verwendung. Dazu kommen noch die Behandlungen bei septischen Prozessen, Furunkeln, Karbunkeln und einigen anderen Krankheitsbildern. 

Sonnenhut © Ernst Frühmann

Sonnenhut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Sonnenhut ist eine Heilpflanze der indigenen Bevölkerung Nordamerikas; er hat auch bei uns seinen festen Platz in der Therapie und Prophylaxe verschiedener Krankheiten gefunden. Die Anwendung als Mittel zur Stärkung der körpereigenen Abwehr ist in den letzten Jahren ein fester Bestandteil vorbeugender Therapien im Herbst und Winter geworden, um die nasskalte Jahreszeit möglichst gesund zu „überstehen“. Die richtige Dosierung und möglichst rasche Anwendung sind entscheidend für den angestrebten Erfolg.

 

 

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