Sojabohne

Glycine max (L.) Merr.

Die Sojabohne ist eine Kulturpflanze, die nicht wild vorkommt. Man nimmt an, dass die Wildform Glycine soja SIEBOLD et ZUCC. ist.

Die Sojapflanze hat eine Jahrtausende alte Tradition in ihrer Verwendung und ist auch heute einmal als Gewürzdroge wertvolle Grundlage zur Herstellung verschiedener hochwertiger Sojasoßen; aber auch im medizinischen Bereich schreibt man den Sojaprodukten und deren unterschiedlichen Inhaltsstoffen bzw. Wirkstoffen wie Lezithin oder Isoflavonen, gute therapeutische Eigenschaften zu.

Je nach Verwendung kommt Soja als gelbe, grüne oder schwarze Sojabohne in den Handel; Sojaschrot, vollfettes oder fettfreies Sojamehl, Sojaöl, Sojalezithin, Sojaeiweiß, Sojamilch oder Sojakeime können Grundlage für Zubereitungen sein oder selbst verwertet werden.

Sojabohne © Ernst Frühmann

Sojabohne © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Das Sojaöl wird in Badezusätzen zur Behandlung trockener Haut verwendet. Aber auch in Emulsionen in Form von intravenösen Infusionen zur künstlichen Ernährung ist Sojaöl ein wichtiger Bestandteil.

Sojalezithin hat auch mehrere Anwendungsmöglichkeiten. Als Lösungsvermittler finden wir es in verschiedenen Salben, damit Öl– und Wasserphase eine stabile Verbindung eingehen.

Besser bekannt ist die traditionelle Verwendung als „Nervennahrung“ zur Verbesserung der Konzentration und Merkfähigkeit.

Die Isoflavone gelten heute bei hormonabhängigen Beschwerden in der Menopause als Mittel der Wahl; sie werden auch als Phyto–Östrogene oder als SERMs bezeichnet. Sie sollen das Risiko der Osteoporoseentstehung vermindern, gegen Beschwerden der Wechseljahre wirken, das Risiko von Brustkrebs vermindern. Diese Erkenntnisse stützen sich auf eine asiatische Studie, aus der ersichtlich ist, dass sojareiche Ernährung diese Erfolge begünstigt; man geht davon aus, dass 9% der Eiweißaufnahme aus Sojabohnen stammen sollte.

Soja als Gewürz und Nahrungsmittel

 Soja hat große Bedeutung bei der Herstellung von Sojasoßen, Miso, Netto und Meju erlangt. Dies sind mehr oder weniger dünnflüssige bis pastenförmige Würzmittel der asiatischen Küche, die durch aufwändige Herstellungsverfahren produziert werden. Dabei werden Sojabohnen oder Sojamehl in Kombination mit Weizen, Gerste oder Reis einem unterschiedlich langen Fermentierungsprozess unterworfen, der in einen bis zu zwei Jahre dauernden Reifungsprozess übergeführt wird.

Traditionell hergestellte Produkte mit langer Herstellungszeit sind aromatischer und hochwertiger als Produkte, die in einem beschleunigten Verfahren hergestellt wurden. Je nach Herstellungsart sind sie hell oder dunkel gefärbt.

Diese Produkte sind in China, Japan und anderen asiatischen Ländern unentbehrliche Würz– und Nahrungsmittel.

In nicht traditionell hergestellten Produkten wurden in der Vergangenheit hohe Anteile an Chlorpropanolen gefunden, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Daher gibt es in Europa einen gesetzlichen Höchstwert von 0,02 mg/kg.

Das Sojaöl wird als Speiseöl und als Rohstoff für die Margarineproduktion verwendet; es liegt an der Spitze der Produktion aller Sojaprodukte. Tofu erfreut sich auch in Europa nicht nur bei Vegetariern immer größerer Beliebtheit. Sojamilch wird von Menschen, die tierische Milchprodukte nicht vertragen gerne als Milchersatz verwendet.

Wechselwirkungen mit Soja

Es hat sich gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Soja oder Sojapräparaten zu einem erhöhten Bedarf an Levothyroxin führt. Das hat zur Folge, dass Patienten, die Präparate für ihre Schilddrüse einnehmen, ihre Werte kontrollieren lassen sollen. Dies gilt, wenn zu einer bestehenden Einnahme von Levothyroxin Soja neu dazu genommen wird (Kontrolle 8 – 10 Wochen nach Beginn der Sojaeinnahme), aber auch beim Absetzen einer länger durchgeführten Sojaeinnahme.

Grundsätzlich sollte die Einnahme eines Schilddrüsenpräparates genau eingehalten werden – morgens nüchtern – und zu einer Einnahme von Sojapräparaten ein zeitlicher Abstand von 4 bis 5 Stunden eingehalten werden.

Sojabohne © Ernst Frühmann

Sojabohne © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Soja ist eine Pflanze mit langer Tradition im asiatischen Raum. Die Bedeutung für Europa ist dagegen vergleichsweise kurz.

Soja hat sowohl im medizinischen Bereich auf Grund vieler verschiedener Wirkstoffe zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten – Haut, Nerven, Hirn, Fettstoffwechsel oder Hormonersatztherapie.

Stark verankert ist die Sojapflanze auch in der Küche mit verschiedenen Produkten von Sojasoße bis Sojamilch.

 

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