Seifenkraut

Saponaria officinalis L.

Die Beschreibung dieser Heilpflanze passt in die Jahreszeit des Winters, da die expektorierende Wirkung wissenschaftlich anerkannt wird; dies bedeutet, dass zäher Schleim, der bei Erkältungskrankheiten oft gebildet wird, durch die Wirkstoffe dieser Heilpflanze dünnflüssiger wird und leichter abgehustet werden kann.

Schaut man auf den lateinischen Namen der Heilpflanze, erkennt man sofort das Wort sapo – Seife, das auf die Eigenschaften der Saponine als Inhalts- und Wirkstoffe hinweist; es verweist auf die seifenähnlichen, schaumbildenden Eigenschaften dieser Verbindungen, die wir bereits im Efeu, in der Schlüsselblume und im Sanikel dank der, gegen zähen Schleim bei Hustenerkrankungen wirksamen Saponine kennengelernt haben.

Aber Saponine finden wir auch in anderen Heilpflanzen und Indikationen bei Entzündungen (Süßholz), Nieren-Blasen Erkrankungen (Bruchkraut, Goldrute) und den adaptogen wirksamen Heilpflanzen (Ginseng).

Das Seifenkraut sagt uns aber auch mit seiner volkstümlichen Bezeichnung Waschkraut, dass man früher die Wurzel auch als Reinigungsmittel in Verwendung hatte.

Seifenkraut © Ernst Frühmann

Seifenkraut © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Die Wurzel des Seifenkrautes findet heute Anwendung in der Phytotherapie, in der Volksmedizin und in der Homöopathie.

In der Phytotherapie gilt die Anwendung bei Katarrhen der oberen Luftwege als anerkannt. In der empfohlenen Tages-Dosierung von 1,5 Gramm täglich für Erwachsene kommt es über eine Reizung der Magenschleimhaut zu einer Verflüssigung von zähem Schleim und zum besseren Abhusten des gebildeten Schleims. Dazu werden immer wieder Teezubereitungen aus den getrockneten Wurzeln – selten die Seifenkrautwurzeln alleine – meist in Kombination mit anderen, Husten wirksamen Heilpflanzen empfohlen. Wenn die Wurzel alleine als Tee zubereitet wird, hat sich der Kaltansatz bewährt, in dem die Wurzelstücke über 8 Stunden im kalten Ansatz extrahiert werden.

In der Volksmedizin wird die Wurzel auch zur Behandlung rheumatischer Beschwerden durch die harntreibende, „entschlackende“ Wirkung und bei chronischen Hautleiden eingesetzt. Die pilzhemmende Wirkung wird bei der Behandlung von Pilzerkrankungen an der Zunge genützt.

Die Homöopathie nützt Saponaria officinalis zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, Kopf- und Augenschmerzen.

Nebenwirkungen:

In der empfohlenen Dosierung gibt es meist keine Nebenwirkungen; bei erhöhten Dosen kann es zu Reizungen der Magenschleimhaut, zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Seifenkraut © Ernst Frühmann

Seifenkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Seifenkraut wird seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze und als Waschmittel sehr geschätzt und auch kultiviert. Sie gedeiht in weiten Teilen Europas. Geerntet werden die Wurzeln im früheren Herbst bei einem hohen Gehalt an Triterpensaponinen. Von der Medizin anerkannt ist die Wirksamkeit bei Katarrhen der oberen Luftwege mit Halsschmerzen und Heiserkeit. Die Volksmedizin schätzt Zubereitungen aus der Seifenkrautwurzel auch zur Behandlung rheumatischer Beschwerden, bei Pilzerkrankungen im Zungenbereich und bei chronischen Hautleiden.

 

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