Seidelbast

Daphne mezereum

Kaum schmilzt der Schnee im ausklingenden Winter, und die Sonne erwärmt die Südhänge und Waldlichtungen, brechen die Knospen der noch blattlosen Stengel des Seidelbastes auf und ziehen mit ihren rosa bis purpurfarbenen Blüten und ihrem intensiven Duft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Der Seidelbast zählt damit auch zum ersten Bienenfutter in einer kaum noch zur Blüte erwachten Natur.

Die Gefahr einer Seidelbastvergiftung lauert aber nicht erst im Sommer, wenn die leuchtend orange-roten Beeren Kinder zum Pflücken einladen; der Seidelbast ist in fast allen Pflanzenteilen giftig und zusätzlich kann auch der Saft der Rinde sehr unangenehme Ausschläge und die Bildung von Pusteln auf der Haut verursachen.

 

Seidelbast © Ernst Frühmann

Seidelbast © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung 

Die Schilderung der Vergiftungssymptome zeigt, dass die Inhaltsstoffe dieser Pflanze sowohl äußerlich als auch innerlich in schon sehr kleinen Dosen schwere Erkrankungen oder Beschwerden hervorrufen können.

Daher hatte der Seidelbast in der Medizin der letzten Jahrhunderte kaum Bedeutung. Schon eher benutzte das Bettelgewerbe die blasenziehende Wirkung der Extrakte zur Erzeugung von Wunden um damit Mitleid zu erregen.

Die medizinische Verwendung beschränkte sich auf die Verarbeitung von Extrakten in Pflastern zur Behandlung rheumatischer Beschwerden und bei Gicht.

In der Homöopathie hat sich der Seidelbast (unter dem Namen Daphne mezereum in Potenzierungen höher als D3) bei Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz, bei Gürtelrose, Schmerzzuständen und Nervenschmerzen bewährt. Die Extrakte für homöopathische Zubereitungen werden aus der frischen, vor der Blüte gesammelten Zweigrinde hergestellt.

Zur Behandlung einer Seidelbastvergiftung kann aber mit Sicherheit gesagt werden, dass eine Behandlung ausschließlich durch den Arzt oder im Krankenhaus zu erfolgen hat, da die umfassende Wirkung verschiedene Maßnahmen – beginnend vom Erbrechen bis zum Einsatz verschiedener Medikamente – notwendig macht.
 

Seidelbast © Ernst Frühmann

Seidelbast © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Seidelbast ist eine Giftpflanze, die in der Homöopathie wertvolle Dienste leistet. Sowohl durch äußerlichen Kontakt als auch bei innerlicher Aufnahme verursacht diese Giftpflanze durch fast alle Pflanzenteile unterschiedlich starke Hautirritationen bis Hautschädigungen. Kinder sollten vor dem Verzehr der einladend roten Beeren, aber besonders vor dem Verschlucken oder Zerbeißen der Samen eindringlich gewarnt werden!

 

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