Schwarze Johannisbeere

Ribes nigrum L.

Viele Menschen denken bei der Schwarzen Johannisbeere in erster Linie sicher einmal an die reifen, schwarzen Beeren, die in der Küche oft zur Bereitung verschiedener schmackhafter Speisen Verwendung finden; es schwingt aber auch im Hintergrund das Wissen zum hohen Vitamin C Gehalt der Früchte mit, das seinen Einsatz als Medizin rechtfertigt.

Weniger bekannt scheint aber doch die Anwendung der Blätter in verschiedenen Zubereitungen bei unterschiedlichen Erkrankungen zu sein. Gegenüber bekannteren Arzneipflanzen, die bei Problemen im Bereich der Harn ableitenden Organe zum Einsatz kommen, stehen die Blätter der Schwarzen Johannisbeere etwas im Hintergrund – sind es aber wert eingesetzt zu werden, wenn man den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgt.

Am wenigsten bekannt dürfte wohl die Verwendung der Knospen in der Gemmotherapie sein, einer Extraktform, in der die Blattknospen in der geballten Kraft des Frühlingsaustriebs geerntet und zu Arzneien verarbeitet werden.

Ihren lateinischen Namen Ribes haben die Johannesbeeren aus einer Zeit, in der man allen sauer schmeckenden Beeren diesen Namen gab; so erhielt diese Pflanze auch vom berühmten Botaniker Carl von Linné diese Bezeichnung. Die englische Bezeichnung Black current oder Cassis in Frankreich sind für diese Heilpflanze auch im deutschen Sprachraum üblich.

Schwarze Johannisbeere © Ernst Frühmann

Schwarze Johannisbeere © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Für die Blätter der Schwarzen Johannisbeere werden aus der traditionellen Verwendung einige Anwendungsgebiete anerkannt. Dies gilt für den Einsatz bei Gliederschmerzen oder bei rheumatischen Erkrankungen (unterstützend) durch die entzündungshemmenden Wirkungen der Proanthocyanidine. Bei leichten Harnwegsbeschwerden, verursacht durch bakterielle oder entzündliche Erkrankungen, ist die unterstützende Gabe zur Erhöhung der Harnmenge und damit zur besseren Durchspülung der Harnwege angezeigt.

In der volksmedizinischen Verwendung finden wir die innerliche Anwendung bei Nieren- und Blasenerkrankungen zur Vermehrung der Harnmenge oder bei leichten Hautverletzungen zur Verbesserung der Wundheilung oder Behandlung von Insektenstichen in Form äußerlicher Anwendungsformen.

Die reifen Früchte dieser Heilpflanze werden gerne in den Wintermonaten zur unterstützenden Behandlung bei grippalen Erkrankungen oder in der Rekonvaleszenz eingesetzt. Entscheidend dabei ist sicher die schonende Herstellung eines Extrakts, damit ein möglichst hoher Anteil von Vitamin C erhalten bleibt. Bei leichten Durchfallerkrankungen versucht man dank der Gerbstoffe und Pektine Linderung der Beschwerden zu erreichen.

Gemmoextrakte: Extrakten aus den Knospen der Schwarzen Johannisbeere, die als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, schreibt man vor allem entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften zu, die bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Bei chronischen Entzündungen und allergischen Reaktionen des Körpers versucht man eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Dies gilt z.B. für Migräne, Allergien, allergisches Asthma, Heuschnupfen, Ekzeme, Bronchitiden oder grippale Infekte.

Teebereitung: 2 – 4 Gramm der fein geschnittenen, getrockneten Blätter werden mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen, man lässt 5 – 10 Minuten ziehen und seiht dann ab. Mehrmals täglich 1 Tasse warm trinken.

 

Schwarze Johannisbeere © Ernst Frühmann

Schwarze Johannisbeere © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Schwarze Johannisbeere hat ihre Heimat von Mittel- über Osteuropa bis Asien. Heute wird sie in Kulturen angebaut und geerntet. Grundstoffe für medizinische Produkte sind die Blätter, die Beeren oder die Blattknospen.

Die Blätter werden als traditionelle Arzneimittel bei Nieren- Blasenerkrankungen zur Erhöhung der Harnmenge oder bei Gliederschmerzen und rheumatischen Erkrankungen anerkannt. Die Früchte eignen sich als unterstützende Maßnahme bei grippalen Infekten. Die Knospenextrakte kommen bei Entzündungen und allergisch bedingten Erkrankungen zum Einsatz.

 

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