Sanikel

Sanicula  europaea L.

Die hohe Wertschätzung dieser Heilpflanze ist bereits aus ihrem lateinischen Namen sichtbar. Sanare (heilen) steckt im Namen Sanicula, und diese Heilkraft des Sanikel wurde bei vielen Erkrankungen im Volk genützt. Aus dem lateinischen Namen ist die Sanicula weiblich; im deutschen Sprachgebrauch hat sich eher der Sanikel als männlich durchgesetzt.

Durch ähnliche Namen kam es auch zur Verwendung anderer Pflanzen. Die Große Sterndolde wird auch als Schwarzer Sanikel bezeichnet, die statt des Sanikel Anwendung fand; sie hat zwar auch Triterpensaponine und Flavonoide als Inhaltsstoffe, diese besitzen aber doch andere chemische Strukturen und Wirkungen. Als weitere Verwechslungsmöglichkeit gibt es die Zahnwurz, die auch als Sanigl bezeichnet wurde.

Rund 40 Arten der Sanikel sind auf der Welt in verschiedenen Kontinenten verteilt. In Europa finden wir in der Natur nur diesen Sanikel.

Sanikel  © Ernst Frühmann

Sanikel © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung 

Die Anwendung des Sanikel finden wir heute in der Phytotherapie, in der Volksmedizin und in der Homöopathie.

In der Phytotherapie gilt die Anwendung bei leichten Katarrhen der Luftwege als anerkannt. Dazu werden Teezubereitungen aus den getrockneten Sanikel-Pflanzen in einer Menge von 4 – 6 Gramm/Tag empfohlen. Wenn es notwendig ist, kann Sanikel-Kraut für Teezubereitungen mit anderen, gegen Husten wirksame Heilpflanzen, kombiniert werden.

In der Volksmedizin schätzte man die Wirkungen dieser Heilpflanze bei Blutungen im Magen- und Darmtrakt, bei der Behandlung von Wunden, bei Quetschungen und Zerrungen, bei Entzündungen des Rachens oder des Zahnfleisches.

In der Homöopathie werden die frischen, blühenden, oberirdischen Teile der Pflanze verarbeitet. Als Anwendungsgebiete gelten Durchfallerkrankungen.

 

Teezubereitung:

1 Teelöffel der Sanikel-Droge wird mit 150 ml kochendem Wasser übergossen; man lässt 10 min. ziehen und seiht ab. Meist werden 2 – 3 Tassen täglich bis zum Abklingen der Symptome getrunken.

 

Altes Rezept bei Magengeschwüren:

Sanikelblätter, Ringelblumenblüten, Vogelknöterichkraut und Bockshornkleesamen zu gleichen Teilen (z.B. je 25 Gramm) mischen. 4 TL davon mit 250 ml Wasser (wie oben) zubereiten.

 

Hausmittel bei offenen Wunden:

Die Blätter und Blüten werden in Butter gekocht, das auf Körpertemperatur abgekühlte Filtrat auf die Wunde gelegt.

 

Sanikel  © Ernst Frühmann

Sanikel © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Sanikel wird seit rund fünfhundert Jahren in der Volksmedizin als Heilpflanze sehr geschätzt. Am besten gedeiht die Pflanze in den Laubwäldern Europas. Geerntet werden die blühenden Pflanzen im späteren Frühjahr bei einem hohen Gehalt an Triterpensaponinen. Von der Medizin anerkannt ist die Wirksamkeit bei leichten Katarrhen der Luftwege. Die Volksmedizin schätzt Zubereitungen aus dem Sanikel auch zur Wundbehandlung, bei Blutungen im Magen- und Darmbereich, bei Entzündungen im Rachen und bei Quetschungen oder Zerrungen.

 

 

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