Salbei

Salvia officinalis

Vom Altertum über das Mittelalter bis in unser Jahrhundert zählen einige Salbeiarten zu den besonders geschätzten Heilpflanzen. Schon der Name Salvia weist auf das lateinische Wort salvare = heilen hin. Plinius der Ältere scheint dieser Pflanze ihren Namen gegeben zu haben; er schrieb, dass sie geeignet sei “den Harn zu treiben, den Blutfluß einzudämmen, die Wehen zu fördern, Husten und Heiserkeit zu lindern, sowie äußerlich Juckreiz zu stillen und Geschwüre zu reinigen”.

Salbei © Ernst Frühmann

Salbei © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

In den vergangenen Jahrhunderten wurden dem Salbei vielfältige Wirkungen nachgesagt; er wurde als Fiebermittel, Zahnreinigungsmittel, Gurgelmittel bei Angina und Kehlkopfentzündungen, bei Erkrankungen der Harnorgane, als stopfendes Mittel, als Gallenmittel, bei Kopfschmerzen, Nachtschweiß, Koliken u.a.m. angewendet.

In der medizinischen Verwendung der letzten Jahrzehnte hat sich die Anwendung von Salbei oder deren Extrakten und Teezubereitungen bei folgenden Erkrankungen bewährt:

Salbei wird bei verschiedenen Erkältungskrankheiten aufgrund seiner entzündungshemmenden, antimikrobiellen, aber auch in höheren Konzentrationen schweißhemmenden Wirkung mit gutem Erfolg angewendet. Sowohl die Rosmarinsäure als auch Bestandteile im ätherischen Öl sind entzündungshemmend und rechtfertigen die Anwendung von Salbeiextrakten bei offenen Beinen, Furunkeln oder bei entzündeten Schleimhäuten im Hals- und Rachenraum. Dazu zählen auch Entzündungen des Zahnfleisches.

Dreifach ist die Wirkung der Salbeizubereitungen:

Erstens verbessert die hautreizende Wirkung die Kapillardurchblutung, zweitens helfen die antiseptischen und antimikrobiellen Eigenschaften mit, die Infektion zu bremsen und drittens dichten die adstringierenden Stoffe die oberen Zellschichten ab und hemmen die Sekretion des entzündeten Gewebes.

In Teemischungen und Hustentropfen, die vorwiegend auswurffördernd sind, werden Salbeiblätter oder Salbeiextrakte gerne zur Unterstützung der Heilwirkung mitverarbeitet.

Vor rund 200 Jahren hat man begonnen, Salbei-Zubereitungen als schweißhemmendes Arzneimittel zu verordnen. Mit Extrakten kann eine Reduktion der Schweißausscheidung über die Haut um ungefähr 50 Prozent erreicht werden.

Der dalmatinische Salbei zählt in Amerika zu den am häufigsten verwendeten Gewürzen; denn er verbessert den Geschmack, führt zu einer besseren Verdauung der Speisen, verleiht den Fetten in der Nahrung längere Haltbarkeit und verbessert damit die Lagerfähigkeit und die Qualität von Nahrungsmitteln.

Wie sollte Salbei dosiert werden?

Als Tinktur: die Angaben schwanken zwischen 60 Tropfen täglich und 30 – 50 Tropfen mehrmals täglich.

Als Tee: 3 – 4 mal täglich 1 Teelöffel Salbei als Aufguss. Aber nicht für den Dauergebrauch!

 

Nebenwirkungen

Stillende Mütter sollen bedenken, dass Salbei nicht nur viele positive Wirkungen besitzt, sondern auch eine Hemmung der Sekretion der Milchdrüsen bewirkt. Selbst reichlich mit Salbei gewürzte Speisen oder Teemischungen mit höherem Salbeianteil sind stillenden Müttern nicht zu empfehlen.

Nicht nur in der Schwangerschaft – es ist generell von einer übertriebenen Anwendung von ätherischem Salbeiöl oder Salbeiblättern abzuraten, da verschiedene Bestandteile aus dem ätherischen Öl zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können.

 

Salbei © Ernst Frühmann

Salbei © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Mit dem Salbei besitzen wir ein pflanzliches Heilmittel, das in vielen Arzneiformen – als Tee, Tinktur, Extrakt, Lutschpastillen und als Homöopathikum – sowohl als Gurgelmittel bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut als auch innerlich zur Verringerung übermäßiger Schweißsekretion oder zur Behandlung von Erkältungskrankheiten dient und bei dyspeptischen Beschwerden rasche Linderung bringt.

Aber auch in der Genussmittelindustrie und in der Küche ist der Salbei ein wertvoller Zusatz für die Verträglichkeit, den Geschmack und die Haltbarkeit der Speisen.

 

 

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