Sägepalme
Serenoa repens (Bartram) Small.; Früher: Sabal serrulata (Michaux) Nichols
Einige Heilpflanzen wurden als Heilmittel gegen die Beschwerden der benignen Prostatahyperplasie = BPH (gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse bzw. Prostata) versucht; wenige davon haben sich über längere Zeit bewährt. Den Extrakten der Sägepalme, denen das Prinzip der Hemmung der 5-α-Reduktase zugeschrieben wird, wird bis heute jene Wirkung attestiert, die man von einem modernen Prostatamittel erwartet. Damit werden Arzneimittel aus der Sägepalme – oft auch in Kombination mit anderen pflanzlichen Extrakten – erfolgreich zur Behandlung der BPH im Stadium I und II eingesetzt.
Den ursprünglichen Namen Sabal serrulata erhielt die Pflanze nach dem – bei südamerikanischen Eingeborenen gebräuchlichen – Wort Sabal; serrulata (kleine Säge) beschrieb dabei die stacheligen Blattstiele. Den heute üblichen Namen verdankt die Heilpflanze dem amerikanischen Botaniker Sereno Watson, dessen Vorname darin verewigt ist.
Medizinische Anwendung
Die Extrakte aus den Früchten der Sägepalme sind seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts das Phytotherapeutikum, das auch heute noch als pflanzliches Arzneimittel mit gutem Erfolg bei Miktionsbeschwerden (Störung der Blasenentleerung) bei benigner Prostatahyperplasie im Stadium I + II zur Anwendung kommt. Durch die Gabe dieser Extrakte kommt es zu einem Rückgang der Beschwerden beim Wasserlassen, zur Verbesserung des Harnstrahls durch die Erhöhung des Harnflusses und zur Reduzierung der Bildung von Restharn.
Wichtig ist, dass hier lipophile Extrakte Verwendung finden, damit die für die Wirkung entscheidenden Wirkstoffe im Extrakt vorhanden sind. Fertigprodukte werden mit einem Gehalt von 160 bis 320 mg Extrakt angeboten.
In der Volksmedizin versucht man auch Blasen- und Hodenentzündungen damit zu behandeln.
Teezubereitung: Ist nicht sinnvoll, da fettlösliche Inhaltsstoffe im Tee in zu geringen Mengen vorhanden sind.
Hinweis: Durch die Einnahme dieser Sägepalmenfruchtextrakte werden nur die Beschwerden gemildert, die durch die vergrößerte Prostata auftreten. Es kommt dabei nicht zur Rückbildung von bereits vermehrt vorhandenem Gewebe.
Zusammenfassung
Die Sägepalme hat ihre Heimat in wärmeren Gebieten Nord-Amerikas. Seit den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts werden aus den Früchten lipophile Extrakte hergestellt; diese führen zu einer Hemmung der 5-α-Reduktase und damit wird die verstärkte Bildung von Prostata-Gewebe verhindert. Die Beschwerden, die bei der benignen Prostata-Hyperplasie im Stadium I und II auftreten – Probleme beim Wasserlassen, reduzierter Harnstrahl und Bildung von Restharn – werden gebessert. Teezubereitungen sind nicht sinnvoll, da der Anteil von fettlöslichen (lipophilen) Wirkstoffen im Tee zu gering ist.