Pastinak oder Pastinake

Pastinaca sativa L.

Wenn man im Hochsommer in Mitteleuropa unterwegs ist, findet man entlang der Straßen oder der Wege, aber auch in Wiesen, oft massenweise den Pastinak als ständigen Begleiter. Sein Vorkommen ist so augenscheinlich, dass man ihn auch bei Fahrten durch die Natur vom Auto aus, ähnlich dem zahlreichen Vorkommen von Baldrian entlang der Straßen, gesichert wahrnimmt.

Während die Anzahl der weiß blühenden Doldenblütler zahlreich und damit das Erkennen dieser Pflanzen auf den ersten Blick oft schwierig ist, machen es uns die gelb blühenden Doldenblütler wesentlich leichter. Die Zahl gelb blühender Gattungen der Apiaceen in Mitteleuropa ist gering und damit ist die Bestimmung der Gattungen und der Arten deutlich erleichtert.

Der Gattung Pastinak rechnet man derzeit 14 Arten zu, die in weiten Teilen Europas und im westlichen Asien beheimatet sind. Die Art Pastinaca sativa teilt man in zwei Unterarten, die ausschließlich in Mitteleuropa vorkommen.

Die lateinische Bezeichnung der Pflanze lautete auch Peucedanum sativum. Als deutsche Namen sind auch Welscher Petersil, Hammelmöhre oder Hirschmöhre bekannt.

Pastinake © Ernst Frühmann

Pastinake © Ernst Frühmann

Anwendung in der Volksmedizin 

In der Volksmedizin gelten die Pastinakfrüchte als Hausmittel bei Nieren- und Blasenleiden (besonders bei Steinleiden), bei Fieber und Rheuma, aber auch bei Schlaflosigkeit, Lungenleiden oder Magenbeschwerden.

Zur Behandlung dieser Erkrankungen wird ein Tee aus den Früchten zubereitet; dabei wird ein gehäufter Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 Minuten zugedeckt ziehen und seiht dann ab. Davon werden täglich 2 Tassen Tee getrunken.

 

Die Pastinakwurzel in der Küche 

Seit Jahrtausenden wird die Pastinakwurzel als aromatisches und gut lagerbares Gemüse geschätzt. Die Kartoffel und die Möhre haben dann über Jahrhunderte die Pastinake in den Hintergrund gedrängt. Im Jahr 2011-2012 wurde die Pastinake zum Gemüse des Jahres gewählt und erfreut sich – nicht erst seit einigen Jahren – wieder großer Beliebtheit.

Die leicht süßlich, würzig, nussig schmeckende Wurzel der Pastinake ist sehr vielfältig in der Küche einsetzbar. Sie kann als Rohkost zum Einsatz kommen, sie ist auch bestens geeignet zur Zubereitung leicht würziger Cremesuppen, sie ist statt der Kartoffel auch als aromareicheres Püree gut zu Fleischspeisen, sie kann ähnlich der Selleriewurzel zu Salat verarbeitet werden oder es können auch Chips – analog zur Kartoffel – aus der Wurzel hergestellt werden.

Pastinake © Ernst Frühmann

Pastinake © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Die Pastinake ist seit mindestens 2000 Jahren als Nahrungsmittel geschätzt und als Heilmittel eingesetzt worden. Diese zweijährige Pflanze ist sehr häufig in der Natur in weiten Teilen Europas und West-Asiens zu finden; sie lässt sich auch gut kultivieren.

Die Verwendung des Pastinaks in Form der Früchte oder Wurzel in der Volksmedizin ist eher schwach ausgeprägt. Wie schon vor 2000 Jahren erfreut sich heute die Pastinakwurzel bei Hobbyköchen und Küchenprofis wieder großer Beliebtheit. Von der Rohkost über Cremesuppen bis zu Pastinakpüree oder –salat ist der süßlich würzige Geschmack begehrt.

 

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