Olivenbaum – Ölbaum

Olea europaea L. var. europaea und andere

Seitdem es Aufzeichnungen gibt, wird der Olivenbaum in den Kulturen der antiken Welt als Symbol der menschlichen Ordnung und des Friedens gesehen. Dieser Baum war für manche Völker Sinnbild für deren Existenz. Kluge Feldherren vernichteten nach der Einnahme einer Stadt zwar Häuser sowie Hab und Gut der Besiegten, aber nie deren Olivenbäume, denn sie fürchteten die Strafe der Menschen, aber vor allem der Götter. Da der Sieg nach einer Schlacht gleichzeitig den Frieden ankündigte, wurde der Olivenzweig auch zum Symbol des Friedens und Triumphes. Deshalb schmückte man auch die Helden der Schlachtfelder und der olympischen Spiele mit Kränzen aus Olivenzweigen.

Die oben angeführte Art bezeichnet die Kulturform des Oliven- oder Ölbaumes. Von ihr gibt es über 300 Rassen, von denen rund ein Zehntel kultiviert wird. Die Olivenbäume haben teils fleischigere Oliven, die Öl ärmer sind und kleinere, festere Öl-Oliven mit hohem Ölgehalt. Wildformen der Olivenbäume dienen oft als Pfropfunterlage für Kulturformen.

Olivenbaum © Ernst Frühmann

Olivenbaum © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

In einem derzeit laufenden Forschungsprojekt in Deutschland will man beweisen, dass bestimmte Polyphenole aus Oliven in der Lage sind Krankheitsprozesse im Gehirn zu verlangsamen und falsche Funktionsabläufe in den Mitochondrien zu verbessern und damit den Körper vor einer Alzheimer Erkrankung zu bewahren. Grundlage für diese Forschung ist eine These, nach der Menschen, die sich mediterran ernähren und körperlich als auch geistig aktiv bleiben, wesentlich seltener an Demenz erkranken; Oliven sollen dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Das Olivenöl stellt bei der Herstellung von Arzneimitteln auf öliger Basis einen wichtigen Arzneistoffträger dar; man denke hier an ein ganz einfaches Produkt bei schuppiger Kopfhaut von Kleinkindern, an das Salicylöl; dabei wird die Salicylsäure durch das Rizinusöl bearbeitet, damit sie in dieser Konzentration im Olivenöl in Lösung bleibt. Weiters findet das Olivenöl Verwendung in öligen Hautpflegeprodukten und in Salben.

Volksmedizin: Olivenöl – 1 Esslöffel morgens nüchtern eingenommen – wirkt schützend auf die Magenschleimhaut. Olivenöl kann aber auch zum „Ölziehen“ als Entgiftungs- und Reinigungsmittel für den Körper eingesetzt werden. Dabei wird 1 EL Olivenöl in den Mund genommen und 10 – 20 Min gekaut – danach ausgespuckt.

Eine umfassende Reinigungskur bestand aus einer Tasse Tee aus Olivenblättern in der Früh und am Abend, einer Ölkompresse über Nacht auf der Leber und der oben beschriebenen Anwendung des Ölziehens über zwei bis drei Wochen.

Das Olivenöl ist aber auch Auszugsmittel für das Johanniskraut zur Herstellung des viel verwendeten Johanniskrautöls, auch als „Rotöl“ bezeichnet, oder anderer Ölauszüge mit Ringelblume, Kamille oder anderen Heilpflanzen.

Früher wurde innerlich eine größere Gabe von Olivenöl zur Kontraktion der Gallenblase und der damit verbundenen Ausschüttung von Gallensteinen genutzt. Von dieser „Rosskur“ ist aber abzuraten, da es zu Komplikationen wie z.B. zu einer Gallenkolik kommen kann.

Traditionell wird in Griechenland der Tee aus der Rinde von jungen Zweigen als ausgezeichnetes Fiebermittel angesehen (30 – 60 g auf 1 Liter Wasser); die Blätter werden bei Rheuma, Arthritis und arteriellem Bluthochdruck angewendet.

Küche: Eine Hand voll Oliven und ein Stück Brot sind eine sättigende Mahlzeit.

 Bachblüten: Wenn einfachste tägliche Dinge zum unüberwindbaren Hindernis werden, gilt „Olive“ als Mittel der Wahl bei seelischer, körperlicher und geistiger Überanstrengung.

Olivenbaum © Ernst Frühmann

Olivenbaum © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Ölbaum begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden in deren Religionen oder in der Heilkunde.

Der Ölbaum wird in Kulturen bei etwa 8 Meter Höhe gehalten, er kann aber auch rund 20 Meter Höhe erreichen.

Genutzt wird sein hartes Holz; aber in der medizinischen Verwendung werden Extrakte aus den Blättern oder das Öl aus den Früchten angewendet. Während das Olivenöl aus den Früchten in der Medizin vorwiegend äußerlich zur Anwendung kommt oder für Ölauszüge (z.B. Johanniskrautöl) dient, haben die Früchte in der Ernährung einen hohen Stellenwert. Die Extrakte aus den Blättern haben Blutdruck und Cholesterin senkende Eigenschaften, die aber nur in der Volksmedizin zur Anwendung kommen.

 

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