Myrte

Myrtus communis L.

Innerhalb der Familie der Myrtengewächse gibt es in der Gattung der Myrten nur zwei Arten, von denen Myrtus communis L. im Mittelmeerraum und auch in Asien gedeiht. Die zweite Art (Myrtus mucronata CAMB.) ist im östlichen Südamerika beheimatet und wird dank der essbaren Früchte auch kultiviert.

Neben den oben erwähnten Namen, wird die Myrte auch als Echte Myrte oder Braut-Myrte bezeichnet. Schon vor der Jahrtausendwende nannten die Griechen diese Pflanze Myrtos; ob dies von den griechischen Worten für „üppig gedeihen“ oder für die Bezeichnung „Balsam“ abgeleitet wurde, ist nicht schlüssig abzuleiten. Der heute verwendete lateinische Name Myrtus taucht auch bei den Römern vor etwa 2000 Jahren bei Plinius auf.

Myrte © Ernst Frühmann

Myrte © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung und Arzneiformen

Aufgrund des Vorkommens im Mittelmeerraum, ist die Myrte eine Heilpflanze, die in diesen Regionen auch traditionell zur medizinischen Verwendung bedeutsam war und in weiten Teilen Europas eher seltener zur Anwendung kam. Die Blätter der Myrte können durchaus als Teezubereitung genutzt werden, es wird aber auch das ätherische Öl durch den Hauptbestandteil 1,8-Cineol bei Erkältungserkrankungen eingesetzt und ebenso bietet die Homöopathie in einer niederen Potenzierung die Myrte als Arzneimittel bei Atemwegserkrankungen an.

Wenn die Blätter oder das ätherische Öl in passenden Dosierungen verwendet werden, kann man mit einer guten Verträglichkeit rechnen. Diese Heilpflanze wird vorwiegend zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Dazu zählen Bronchitiden und Entzündungen der Nebenhöhlen (Sinusitiden). Die Wirkstoffe des ätherischen Öles führen zu einer Verdünnung von zähem Schleim und damit zu besserem Abhusten und zu einer höheren Aktivität des Flimmerepithels, das den Abtransport von Schleim begünstigt. Untersuchungen mit einem Arzneimittel, in dem rektifizierte Ölextrakte der Myrte mit anderen ätherischen Ölen kombiniert wurden, zeigten auch, dass es zur Verkürzung der Erkrankungsdauer kommt und dass akute oder chronische Erkrankungen auf diese Kombination gut ansprechen.

In der Volksmedizin werden Blätter als Teezubereitung oder das ätherische Öl bei Husten oder Nebenhöhlenerkrankungen, bei Durchfall, Erkrankungen der Harnwege und zur Behandlung von bestimmten Hauterkrankungen verwendet. 

Die Myrte als Digestif

Auf den Inseln Hvar und Brac in Kroatien, in Mittelitalien (Maremma ua.) und auf Korsika oder besonders auf Sardinien werden Liköre erzeugt, die meist als Digestif zur Verdauungsförderung angeboten werden. Der auch als Mirto bezeichnete rote „süße“ Likör wird aus den Früchten mit Zucker oder Honigzusatz hergestellt, während der weiße Mirto als „trockener“ Likör die Blätter und Blüten als Grundlage hat.

Myrte © Ernst Frühmann

Myrte © Ernst Frühmann

 Zusammenfassung

Die Myrte ist eine Heilpflanze, die im Mittelmeerraum und im nahen Osten seit ein paar Jahrtausenden geschätzt wird und auch in der Mythologie große Bedeutung hatte. Sie gedeiht als immergrüner Strauch oder bis etwa fünf Meter hoher Baum im Mittelmeerraum. Aufgrund des aromatischen Geschmacks durch das ätherische Öl, werden die Früchte, Blätter und Blüten nicht nur als Medizin bei Atemwegserkrankungen, wie Husten oder Entzündungen der Nebenhöhlen genützt, sondern daraus auch der als Digestif beliebte süße rote Mirto und der trockene weiße Mirto hergestellt.

 

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