Mutterkraut

Tanacetum parthenium (L.)  Schultz-Bip.

Obwohl das Mutterkraut als Heilpflanze seit der Antike bekannt ist, beginnt in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts in England eine neue Epoche. War es über viele Jahrhunderte ein “Frauenkraut“, wurde nun intensiv – besonders in England – über dessen Wirkung bei Migräne geforscht. Das führte auch dazu, dass es zu einer ESCOP Positiv-Monographie über das Mutterkraut kam.

Trotz intensiver Forschungen zu dieser Indikation gibt es zwar viele Studien und Erkenntnisse, aber auch noch viele offene Fragen. So darf man auf endgültige Ergebnisse gespannt sein.

In der Vergangenheit hat man der Pflanze viele Namen gegeben; sie wurde auch als Bertram, Fieberkraut, Jungfernkraut, Mägdeblume, Matronenkraut, Mutterkamille, Knopfkamille oder Sonnenauge bezeichnet.

Mutterkraut © Ernst Frühmann

Mutterkraut © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Zubereitungen aus dem getrockneten Kraut oder Extrakte kommen sowohl innerlich als auch äußerlich bei verschiedenen Erkrankungen zur Anwendung. Zum Ersten sind sie geeignet in der Behandlung des akuten Migräneanfalls und auch zur Migräneprophylaxe, da sie sowohl die Schmerzintensität bremsen, als auch zu einer Verringerung der Frequenz der Attacken beitragen. Bei sehr häufigen Migräneattacken kommt es laut Studien zu den besten Behandlungsergebnissen. Extrakte haben auch einen günstigen Einfluss auf die Begleitsymptome Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Die krampflösenden Eigenschaften wirken sich dabei auch positiv aus.

Volksmedizin

In der Volksmedizin kommt das Mutterkraut ähnlich wie die Kamille zur Anwendung: bei Krämpfen, Verdauungsstörungen, Dysmenorrhoe, Wehenschwäche, bei drohender Fehlgeburt, als Antiseptikum sowie zur Mundspülung nach Zahnextraktionen oder äußerlich zur Waschung von Wunden.

Nebenwirkungen:

Sesquiterpenlactone besitzen allergenes Potenzial und daher sind allergische Reaktionen möglich.

Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen und Schwindel sind ebenso nicht auszuschließen. Bei Langzeitanwendungen sind Entzündungen der Mundschleimhaut und Aphtenbildung möglich.

Gegenanzeigen:

Schwangerschaft und Stillzeit; keine Präparate an Säuglinge und Kleinkinder

Teeherstellung: 1,5 g der feingeschnittenen Droge werden mit 150 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 5 min ziehen und seiht dann ab. 

Mutterkraut © Ernst Frühmann

Mutterkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Mutterkraut ist eine Heilpflanze, die seit Jahrtausenden Anwendung findet. Zunächst vorwiegend als Frauenkraut eingesetzt, hat es sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wertvollen pflanzlichen Mittel zur Migräneprophylaxe und Behandlung des akuten Migräneanfalls gewandelt.

Von den Sesquiterpenlactonen scheint das Parthenolid der wirksamste Bestandteil zu sein. Es werden aber auch weitere wirksame Inhaltsstoffe vermutet.

Es ist zu hoffen, dass weitere Forschungen zu neuen Ergebnissen führen und Arzneimittel aus dieser Heilpflanze einen festen Platz in der Therapie der Migräneprophylaxe und des Migräneanfalls bekommen.

 

 

 

 

Heilpflanzen Artikel!

Lehrgang für PKAs

Heilkräuter Coach

Unser Buch