Meisterwurz

Peucedanum ostruthium (L.) Koch

(Imperatoria ostruthium L.)

Die Meisterwurz präsentiert sich als Heilpflanze, deren Heilkräfte in den letzten Jahrhunderten von Ärzten besonders geschätzt wurden. Die fehlende wissenschaftliche Anerkennung führte dazu, dass deren Verwendung im Vergleich zu den letzten Jahrhunderten deutlich abgenommen hat.

Der Wert der heilkräftigen Wurzel war in den letzten Jahrhunderten so hoch, dass man dafür ähnlich viel bezahlen musste, wie für Arnika, Enzian oder andere wichtige und begehrte Heilpflanzen. Für das Graben der Wurzeln musste man eine Lizenz besitzen.

Meisterwurz © Ernst Frühmann

Meisterwurz © Ernst Frühmann

Anwendung in der Volksmedizin

Die umfangreiche Anwendung der Meisterwurz beruht auf Erfahrungen, die in den letzten Jahrhunderten gemacht wurden. Sie wurde eingesetzt bei verschiedenen Erkrankungen im Bronchialbereich wie bei Verschleimung der Atemwege, sowohl innerlich als Tee als auch äußerlich zur Inhalation. Eines der Hauptanwendungsgebiete war der Bereich der Erkrankungen im Verdauungstrakt. Dazu gehörten Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen, Blähungen und Magenkrämpfe. Häufig findet man auch die Verwendung als Gicht- oder Rheumamittel und die Meisterwurz ist als Wasser treibendes oder Schweiß absonderndes Mittel beschrieben. Gerne gab man sie als Fiebermittel, zur Steigerung der Abwehrkräfte des Körpers, zur Behebung von Schwächezuständen bei älteren Menschen, auch als Gegenmittel bei Vergiftungserscheinungen und nicht zuletzt als Potenz förderndes Stärkungsmittel.

Eine Anwendung bei Entzündungen der Magen- oder Darmschleimhäute und bei Gallensteinen sollte vermieden werden.

Zubereitung von Meisterwurz Tee:

2 Teelöffel des getrockneten Wurzelstocks werden mit 250 Milliliter kaltem Wasser angesetzt und bis zum Kochen erhitzt; man lässt 10 Minuten zugedeckt ziehen; nach dem Abseihen trinkt man zwei mal täglich den Tee angenehm warm.

Das Kopfdampfbad:

2 Esslöffel vom getrockneten Wurzelstock mit ½ Liter siedendem Wasser übergießen; mit einer zur Inhalation geeigneten Vorrichtung weiter erwärmen und die entstehenden Dämpfe inhalieren.

In der Homöopathie werden die Zubereitungen nicht aus der Meisterwurz gefertigt, sondern aus der verwandten Art Peucedanum officinale L., dem Echten Haarstrang, hergestellt.

Meisterwurz © Ernst Frühmann

Meisterwurz © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Meisterwurz ist eine mehrjährige Heilpflanze, auf die man im alpinen Bereich über 1000 Meter Seehöhe trifft. Sie war in den letzten 400 Jahren des zweiten Jahrtausends eine äußerst beliebte und geschätzte Heilpflanze; sie wurde in dieser Zeit von vielen Ärzten als Universalmittel angesehen.

Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe, dem ätherischen Öl und den Bitterstoffen, gilt sie als aromatisches Bittermittel; sie wird und wurde in der Volksmedizin bei Atemwegserkrankungen, Problemen im Verdauungstrakt, bei Fieber- oder Schwächezuständen und zur Umstimmung des Stoffwechsels mit guten Erfolgen eingesetzt.

 

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