Matebaum oder Matestrauch
Ilex paraguariensis A. St.-Hil.
Das „Grüne Gold der Indios“ ist wohl mehr ein Genussmittel als ein Arzneimittel. Doch werden auch in Europa die positiven Eigenschaften geschätzt. Es ist aus dem Alltag, besonders der Argentinier, nicht wegzudenken und hat dort den Status eines Kultgetränkes. In Südamerika hat Mate aber auch in der Volksmedizin seinen festen Platz.
Die Bezeichnung Mate bezieht sich von seinem Ursprung her auf das Wort mati, mit dem eine ausgehöhlte Kalebasse eines Kürbisgewächses gemeint ist, die so bearbeitet wurde, dass sie als Trinkgefäß diente, und man diese zur Teebereitung und zum Trinken verwenden konnte. Getrunken wird der Tee mit Hilfe der Bombilla, einem Metalltrinkrohr mit einem Sieb, damit der Tee filtriert eingesaugt wird.
In Südamerika werden die getrockneten Blätter als Yerba (Kraut) bezeichnet.
Anwendung in der Volksmedizin
Während die getrockneten Mateblätter oder deren Extrakte in der Schulmedizin selten zur Anwendung kommen, haben die Mateblätter in der Volksmedizin Südamerikas ihren festen Platz.
Man verwendet den Matetee zur Vertreibung des Hungergefühls, versucht körperliche und geistige Schwächezustände zu stoppen, unterstützt ein schwächelndes Immunsystem, verbessert Eisenmangelzustände bei Blutarmut und mildert verschiedene Entzündungszustände.
Die Zusammensetzung der Teeextrakte soll gerade jenen Teil der Mineralien, die durch den Schweiß ausgeschieden werden, in optimaler Menge ergänzen. Das lässt den Schluss zu, dass die Zähigkeit und Ausdauer bei schwerer körperlicher Arbeit trotz eines geringen Nahrungs- und Getränkeangebots auf die Substitution wichtiger Mineralien und Nährstoffe aus dem Matetee zurück zu führen sind.
Der extrem hohe Konsum von Mate in manchen Bevölkerungsteilen Südamerikas birgt auch Risiken. So soll bei übermäßigem Konsum die Bildung von Krebserkrankungen steigen.
Mate in Teezubereitungen:
Die Teezubereitung mit originalen Mate Teegefäßen und Bombilla (Trinkhalm) ist bei uns in Europa eher unüblich.
In Europa werden Mateblätter sehr oft mit anderen Heilpflanzen kombiniert, damit der typische, rauchige Mategeschmack weniger stark im Vordergrund steht und auch die Wirkung erweitert wird.
Dafür eignen sich grüne oder auch geröstete Mateblätter, die mit den Blättern verschiedener Minzenarten (Pfefferminze ua.) oder Zitronenmelisse gemischt werden. Wenn durch das Trinken von Matetee eine Gewichtsreduktion unterstützt werden soll, dann sind entschlackend wirksame Heilpflanzen (Löwenzahn, Birke ua.) in einer Teemischung sinnvoll.
Zusammenfassung
Die Mateblätter stammen teilweise aus Wildvorkommen, aber auch zu einem wesentlichen Teil aus Kulturen. In den südamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gilt der Matetee als Nationalgetränk.
Schon die Ureinwohner dieser Region schätzten die anregende Wirkung von Teezubereitungen aus Mateblättern. Die Jesuiten sorgten für die ersten großflächigen Kulturen. In Südamerika wird Matetee aus einer Kalebasse (Mate) über ein Metallrohr (Bombilla) angesaugt.
In den Ursprungsländern gilt der Matetee als Kult- und Nationalgetränk¸ er hat aber auch in der Volksmedizin wegen seiner anregenden, antioxidativen und anderer Eigenschaften Bedeutung erlangt.