Malabarnuss

(Indische Justizie)

Justicia adhatoda L. oder: Adhatoda vasica Nees

Die Bedeutung dieser Heilpflanze liegt darin, dass sie in der Ayurveda Medizin seit vielen Jahrhunderten bei Erkrankungen der Atemwege besonders geschätzt wird und bis heute als Pflanzenextrakt auch reichliche Anwendung findet.

In Europa haben Extrakte aus der Pflanze nie den Stellenwert erlangt, den diese in Indien und den angrenzenden Ländern besitzt. Dafür hat bei uns eine Variante des Inhaltsstoffes Vasicin als synthetisch hergestelltes Arzneimittel den Ruf erlangt, eines der besten schleimlösenden Heilmittel zu sein.

Der Name Malabar schafft eine Verbindung zur südlichen Westküste Indiens, die auch Malabarküste genannt wird. Deren Bewohner werden Malabaren genannt und ihre Sprache ist das Malajalam.

Obwohl die Malabarnuss meistens als Adhatoda vasica bezeichnet wird, wäre es richtiger, dass man ihr die Bezeichnung Justicia adhatoda gibt, da sie heute der Gattung Justicia zugeschlagen wird.

Malabarnuss © Ernst Frühmann

Malabarnuss © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Grundsätzlich kommen Extrakte aus der Pflanze nur in Indien und auf Sri Lanka in der medizinischen Behandlung von Atemswegserkrankungen zum Einsatz. Diese Extrakte zeigen erweiternde Wirkungen auf die Bronchialgefäße, Auswurf fördernde und krampflösende Eigenschaften.

In Europa anerkennt man die oben genannten Wirkungen, nützt diese hervorragenden Eigenschaften dieser Heilpflanze über chemische Substanzen, die in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts aus den Leitsubstanzen der Malabarnuss entwickelt wurden. Bei der Veränderung des Alkaloids Vasicin zur chemischen Substanz Bromhexin ist man auf ein Arzneimittel gekommen, das zu den besten sekretlösenden Heilmitteln zählt, die wir heute bei Erkrankungen des Bronchialtraktes verwenden. Eine Weiterentwicklung dieses Arzneimittels führte zu einem in der Leber beim Abbau von Bromhexin gebildeten Hauptmetaboliten, dem Ambroxol. Man könnte damit sagen, dass die aus der Indischen Medizin stammende Heilpflanze und deren Alkaloid Vasicin zu sehr guten Arzneimitteln bei Husten mit zähem Sekret oder bei Erkältungskrankheiten mit Beteiligung der Nebenhöhlen geführt hat.

Wissenschaftler erwarten noch weitere erfolgreiche Arzneimittel durch Veränderung der natürlichen Alkaloide aus den Malabarnussblättern.

Anwendung in der Homöopathie

Die Extrakte aus frischen Blättern der Malabarnuss sind die Grundlage für die Anwendung in der Homöopathie. Homöopathische Zubereitungen werden zur Behandlung akuter Entzündungen der Atemwege oder bei der allergischen Rhinitis, wie Heuschnupfen eingesetzt.

Anwendung in der Ayurveda Medizin

In der Traditionellen Medizin Indiens gelten die Blätter der Malabarnuss als das Mittel der Wahl bei Asthma und Lungentuberkulose. In einer alten Schrift heißt es, dass „niemand, der an dieser Krankheit leidet, zu verzweifeln braucht, solange diese Heilpflanze existiert“.

Bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Bronchitis, Tuberkulose, Asthma oder Nebenhöhlenentzündung werden die Schleim lösenden, Auswurf fördernden, antiasthmatischen, Krampf lösenden und Entzündungen hemmenden Wirkungen genützt.

Extrakte der Heilpflanze besitzen die Eigenschaften leicht und trocken, womit sie auf Kapha senkend wirken; durch die kühlende Wirkung verringern sie Pitta; der bittere, herbe Geschmack unterstützt zusätzlich diese Wirkungen.

Bei Husten mit zähem Schleim werden 2 Teelöffel eines frischen Saftes aus den Blättern der Heilpflanze mit Honig oder mit einem Teelöffel Ingwerwurzelsaft gemischt und verabreicht.

Malabarnuss © Ernst Frühmann

Malabarnuss © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Malabarnuss hat ihre Heimat im Süden Asiens. Besondere Bedeutung haben Extrakte aus den Blättern in der Ayurveda Medizin in Indien und auf Sri Lanka bei Husten, Bronchitis, Asthma und Nebenhöhlenentzündungen wegen ihrer Schleim lösenden, Auswurf fördernden, antiasthmatischen, Krampf lösenden und Entzündungen hemmenden Wirkungen.

In Europa kommen homöopathische Zubereitungen bei allergischer Rhinitis zum Einsatz.

Bei der medizinischen Anwendung stützt man sich in Europa auf chemische Substanzen, die aus dem Vasicin, einem Alkaloid der Malabarnuss, entwickelt wurden. Diese kommen bei entzündlichen Erkrankungen im Bronchialbereich – gepaart mit zähem Schleim – sehr erfolgreich zur Anwendung.

 

 

 

 

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