Kleiner Odermennig

Agrimonia eupatoria L.

Neben dem in der Medizin gebräuchlichen Odermennig gibt es eine zweite Art, die uns in der Natur begegnet; dennoch steht Agrimonia eupatoria im Vordergrund der Betrachtung und vor allem in der Verwendung.

Der Odermennig genießt seit der Antike eine hohe Wertschätzung. Durch seine Wirkstoffe wird er bis heute in der Phytotherapie als wirksam angesehen und auch in der Bachblütentherapie ist der Odermennig ein herausragendes Mittel.

Blickt man in die Kräuterbücher, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschrieben wurden, wird man feststellen, dass die Gallenwirksamkeit dieser Heilpflanze noch im Vordergrund stand – z.B. „Agrimonia wirkt funktionsregulierend auf Leber und Galle“. Dieser Standpunkt hat sich deutlich verändert, denn heute werden andere Indikationen als gesichert anerkannt. 

Odermennig © Ernst Frühmann

Odermennig © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Zubereitungen aus dem getrockneten Kraut oder Extrakte kommen sowohl innerlich als auch äußerlich zur Anwendung. Teezubereitungen sind durch den hohen Anteil an Gerbstoffen zur Behandlung von leichten, unspezifischen und akuten Durchfallerkrankungen bei Kindern ab einem Jahr und bei Erwachsenen geeignet. Teezubereitungen und Extrakte sind aber auch als Gurgellösung zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum (z.B. auch bei Aphthen) zu verwenden. Oberflächliche Entzündungen oder leichte Verletzungen der Haut können auch mit Umschlägen (getränkt mit einem Extrakt 1:10) behandelt werden.

Volksmedizin

In der Volksmedizin kommt diese Heilpflanze auch noch in jenen Bereichen zur Anwendung, in denen sie in früheren Jahrhunderten empfohlen wurde. Eine dieser Krankheiten ist die Cholezystopathie, bei der eine Störung der Gallenabsonderung und Gallenausscheidung behandelt wird. Obwohl der Odermennig auch als Leberkraut bezeichnet wird, weist derzeit kein Inhaltsstoff auf diese Wirkung. Aber auch bei Nasenbluten, Bettnässen oder zur Pflege der Stimme von Sängern und Rednern kommt Odermennig in der Volksmedizin zum Einsatz.

Tee-Herstellung

1,5 g der feingeschnittenen Droge werden mit 150 ml kaltem Wasser angesetzt, man erhitzt zum Kochen, lässt noch kurz weiter kochen und seiht dann ab; oder man übergießt 1,5 g Droge mit 150 ml kochendem Wasser, lässt 5 min ziehen und seiht dann ab.

Für Umschläge wird eine 10-%-ige wässrige Zubereitung hergestellt.

Der Tee kann mäßig warm zum Gurgeln bei entzündeter Schleimhaut im Mund- und Rachenraum verwendet werden oder für Spülungen. Eine Teezubereitung dient aber auch zur innerlichen Anwendung bei leichten unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen. Als Tagesdosis gelten bis zu 6 g – das sind 4 Tassen als Teezubereitung über den Tag verteilt. 

Phytopharmaka

Extrakte finden wir in Tropfen, Dragees oder Tabletten, aber auch in Salben. 

Bachblütentherapie

Agrimony ist ein Mittel für Menschen, die sich nicht zur Wahrheit bekennen können oder wollen und Konflikten gerne aus dem Weg gehen. Die Betreffenden verstecken ihre Probleme hinter einer Maske von gekünstelter Unbeschwertheit und Fröhlichkeit. Agrimony dient zur Basisbehandlung bei Angst vor Auseinandersetzungen und Konflikten und auch, wenn persönliche Probleme gerne verdrängt und überspielt werden. Agrimony fördert Offenheit und Entspanntheit aber auch Konfliktfähigkeit, sodass sich Menschen auch leichter entschließen, sich unangenehmen Situationen zu stellen.

Agrimony ist eine der wichtigsten Bach-Blüten und wird von vielen Menschen benötigt.

Odermennig © Ernst Frühmann

Odermennig © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Kleine Odermennig ist eine Heilpflanze, die schon im Altertum hohes Ansehen hatte und dieses auch heute noch genießt. Allerdings wurde sie früher oft als Lebermittel gepriesen; heute kommt sie dank der Gerbstoffe und Flavonoide vorwiegend bei Entzündungen der Schleimhäute in Mund und Rachen zur Anwendung oder als Mittel bei Durchfallerkrankungen. Aber auch in der Bachblütentherapie zählt Agrimony zu den bedeutenden Heilpflanzen bei Angst vor Konflikten.

 

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