Kermesbeere

Phytolacca americana

Die Kermesbeere ist eine Heilpflanze, die aus dem Norden Amerikas zugewandert ist und ursprünglich in Europa nicht beheimatet war. Wie so manch anderer Neophyt (in Europa nicht heimische Pflanze), wurde auch diese Heilpflanze bei uns heimisch. Es gibt etwa 35 Arten, die sich in verschiedenen Erdteilen befinden; ein paar Arten davon – wie auch die als Heilpflanze verwendete Art Phytolacca americana – werden in Gärten angebaut oder sind verwildert vor allem im südlichen Europa verbreitet.

Da man früher den dunklen Saft der Kermesbeeren zum Färben von Wein und Süßigkeiten verwendet hat, wurde diese Pflanze in oder in der Nähe von Weingärten kultiviert und ist auch heute immer wieder in Weingärten anzutreffen.

Die Pflanze trägt auch den Namen Phytolacca decandra; dieser Name bezieht sich auf die 10 Staubblätter.

Kermesbeere © Ernst Frühmann

Kermesbeere © Ernst Frühmann

Anwendung in der Phytotherapie und Homöopathie 

Die Kermesbeere oder deren Extrakte haben heute in der Phytotherapie geringere Bedeutung als in der Homöopathie.

Abgesehen von der Verwendung in der Volksmedizin in Nordamerika, in der die Extrakte aus der getrockneten Wurzel zur Behandlung von Rheumatismus, Katarrhen, Entzündungen der Mandeln (Tonsillitis) und des Kehlkopfes (Laryngitis) und anderen Erkrankungen genützt werden, gibt es jetzt auch ein interessantes pflanzliches Arzneimittel bei schmerzhaften Entzündungen im Hals- und Rachenbereich; dieses enthält zwei weitere Pflanzenextrakte neben der Kermesbeere.

In der Homöopathie wird der Extrakt aus der frischen, im Herbst gegrabenen Wurzel von Phytolacca americana bei folgenden Beschwerden eingesetzt: hoch fieberhafte Infekte, Entzündungen der Schleimhäute im Bereich Mund- oder Rachenraum und der Atmungsorgane, Brustdrüsenerkrankungen stillender Mütter mit Entzündungen (Mastitis) und bei rheumatischen Erkrankungen.

Kermesbeere als Schnecken-Mittel

Wenn man sich die Samen aus den reifen Früchten holt, diese trocknet und zu einem Pulver verreibt, kann man daraus zur Schneckenzeit ein Mittel zubereiten, das als Schneckentod eingesetzt werden kann. Es gibt dazu verschiedene Anleitungen.

Kermesbeere © Ernst Frühmann

Kermesbeere © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Kermesbeere hat ihre Heimat in Nordamerika. Sie ist heute als Kulturpflanze oder verwildert in den südlichen Ländern Europas zu finden. Durch den hohen Gehalt an Triterpensaponinen in den Samen und Wurzeln wird sie als giftig eingestuft. Bei der volksmedizinischen Anwendung in Nordamerika kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen.

Extrakte – vorwiegend aus der getrockneten oder frischen Wurzel – werden in Fertigarzneimitteln und in homöopathischen Arzneimitteln angewendet. In der Homöopathie behandelt man fiebrige Infekte, Entzündungen der Atemwege oder Brustdrüsen und rheumatische Beschwerden.

 

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