Kaffeestrauch bzw. Kaffeebaum

Coffea arabica L. + Coffea canephora Pierre ex Froehner

Die Heilpflanze Coffea in verschiedenen Arten ist kein rein medizinisches Thema; vielmehr bewegten die Kaffeebohnen und daraus hergestellte Getränke die Menschen viel stärker. Kaffee spaltete Anhänger und Gegner, schaffte Argwohn, weil sich Menschen wegen dieses Genussmittels vermehrt trafen, und er wurde mehrmals verboten und aus dem gesellschaftlichen Leben verbannt.

Das Mutterland von Coffea arabica ist Äthiopien und die Anbaugebiete liegen in den mittleren Höhenlagen (1000 – 2000 Meter) und gemäßigten Zonen (15 – 24 Grad) im Südwesten dieses Ursprunglandes von Kaffee. Jeder Besucher von Äthiopien wird nicht nur von der Landschaft und vom kulturellen Reichtum dieses Landes begeistert sein; auch die Zubereitung des Kaffees als Zeremonie, die während des gesamten Mittagessens zelebriert wird, hat wohl bei jedem Besucher dieses christlichen Kernlandes einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen.

Im vorletzten Jahrhundert kommt zum „Hochlandkaffee“ des Mutterlandes in den Tieflagen Westafrikas die Art Coffea canephora, auch Robusta genannt, dazu, die höhere Temperaturen verträgt, in Höhen von 0 – 700 Meter Seehöhe bei Temperaturen von 20 bis 30 Grad prächtig gedeiht, die kräftiger im Wuchs ist und gegenüber Schädlingen auch als widerstandsfähiger eingestuft wird. Durch riesige neue Anbaugebiete im Äquatorialgürtel Südamerikas und Asiens wurde diese Kaffeeart ein echter Konkurrent in der Beliebtheit der Kaffeesorten, obwohl sich der Geschmack, abgesehen von der Intensität des Röstens, durch den geringeren Anteil von Zucker und durch den höheren Gehalt an Bitterstoffen doch deutlich von den Eigenschaften der ursprünglichen Kaffeesorte C. arabica unterscheidet.

Kaffeestrauch © Ernst Frühmann

Kaffeestrauch © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Coffein ist ein ergänzendes, unterstützendes Schmerzmittel, das in Kombination mit Analgetika auf Schmerzen bei Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp schneller und besser wirkt als die jeweiligen Einzelsubstanzen. Coffein oder Extrakte kommen auch bei geistiger oder körperlicher Ermüdung und bei Schwächezuständen zur Anwendung. Wissenschaftler hoffen auch, dass mit Coffein auch noch andere Krankheiten in Zukunft günstig beeinflusst werden können.

Studien in den letzten Jahren konnten zeigen, dass bei einem täglichen Kaffeekonsum von über vier Tassen bestimmte Lebererkrankungen (Leberkrebs, -fibrose, -zirrhose) deutlich reduziert vorkommen. Das Risiko an Leberkrebs zu erkranken sinkt gegenüber der Gruppe, die weniger als zwei Tassen täglich trinkt, um 75 Prozent. Erfreulich ist auch das Ergebnis einer finnischen Studie, dass die Schädigung der Leber durch Alkohol bei einem Konsum von mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag deutlich reduziert wird; Leider ist nicht bekannt, welcher Inhaltsstoff im Kaffee für diese positiven Erfahrungen verantwortlich ist.

Coffea wird in der Homöopathie zur Behandlung von Schlafstörungen und Nervenschmerzen eingesetzt – bei neuralgischen Schmerzen auch in Kombination mit weiteren Substanzen.

Gegenanzeigen: Bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren oder im zweiten Teil der Schwangerschaft und in der Stillzeit sind Coffein und Kaffee zu meiden.

Zukunft der Kaffeepflanzen

Ansteigende Temperaturen und geringere Niederschlagsmengen machen den Kaffeeplantagen zunehmend Probleme. Hier scheint ein Rettungsanker darin zu liegen, dass eine ursprünglich in Westafrika beheimatete Kaffeesorte in der Natur wiederentdeckt wurde. Ihre Vorteile, dass sie geschmacklich nahe am Arabica-Kaffee liegt, aber höhere Temperaturen verträgt, weniger Feuchtigkeit benötigt und widerstandsfähig gegen Kaffeerost ist, macht sie zu einem Hoffnungsträger für Millionen von Kaffeebauern und Kaffeegenießern.

Kaffeestrauch © Ernst Frühmann

Kaffeestrauch © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Kaffeebäume oder –sträucher gedeihen in den tropischen und subtropischen Regionen zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis. Zwei Arten dominieren in einer Vielfalt an Kaffeesorten.

Das Coffein – ein Purinalkaloid – ist bestimmend für die verschiedenen Wirkungen des Kaffees oder als Reinsubstanz. Wirkungen auf das Zentralnervensystem, die Psyche, das Herz-Kreislaufsystem, den Verdauungstrakt, die Nieren, die Bronchien, die Leber oder bei Schmerzen sind in unterschiedlicher Intensität zu beachten.

 

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