Jojobastrauch

Simmondsia chinensis (Link) Schneider

Für viele unserer Leser ist es vielleicht überraschend, dass eine Pflanze als „Heilpflanze“ vorgestellt wird, die nicht schon auf den ersten Blick als solche zu erkennen ist. Wenn wir aber die menschliche Haut als wichtiges Organ unseres Körpers betrachten, wird klar, dass wir auch Pflanzen, die Öle, Wachse oder natürliche Emulgatoren liefern, als Heilpflanzen betrachten. Wichtig für die Haut ist, dass die Inhaltsstoffe die Haut weder sensibilisieren noch irritieren und damit in der kosmetischen Behandlung oder in Kombination mit Arzneistoffen Salben, Öle oder andere Arzneimittel ergeben, die von der gesunden bis zur irritierten oder erkrankten Haut gut vertragen werden.

So scheint es wichtig, dass eine Pflanze, deren Heimat und Anbaugebiete weit außerhalb von Europa liegen, einem breiteren Kreis vorgestellt wird.

Die Botaniker sind sich über die Zuordnung zur Pflanzenfamilie nicht einig, daher werden in der Fachliteratur beide obengenannten Familien verwendet.

Jojobastrauch © Ernst Frühmann

Jojobastrauch © Ernst Frühmann

Anwendung in Medizin und Kosmetik

Obwohl sich das flüssige Jojobawachs nicht mit Wasser oder Alkohol mischen lässt, zieht es – auf die Haut aufgebracht – schnell ein, verteilt sich gut auf der Haut und hinterlässt keinen Fettfilm. In Konzentrationen von 0,1 bis 25 % wirkt das Jojobawachs weder irritierend noch sensibilisierend auf die Haut. Es hat hohe Stabilität und wird daher bei normaler Lagerung praktisch nicht verändert; es vermittelt ein angenehmes Hautgefühl und wird nach dem Auftragen auf die Haut nicht aufgespalten. Ein weiterer Vorteil ist seine lang anhaltende Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden und damit den pflegenden Effekt auf die Haut zu gewährleisten.

Das flüssige Jojobawachs ist ein ideales Trägermittel zum Verdünnen ätherischer Öle, wenn diese auf die Haut aufgetragen werden sollen oder in einem Massageöl zur Anwendung kommen sollen.

Durch die hohe Stabilität des Jojobawachses ist die Gefahr, dass eine Zubereitung „ranzig“ wird, nicht gegeben.

Gemischt mit verschiedenen anderen Bestandteilen ist Jojobawachs gut geeignet zur Reinigung und Hautpflege bei Windelpatienten in der Analgegend oder auch bei Hämorrhoidalleiden.

In der Kosmetik findet man das Jojobawachs in Gesichtscremen, Sonnenschutzpräparaten, Haarölen, aber auch in Shampoos und pflegenden Reinigungsprodukten.

Anwendung in der Volksmedizin

Durch die geringe Verbreitung in der Natur liegen nur wenige Dokumentationen über die Anwendung von Naturvölkern vor.

Fest steht, dass Indios das Jojobawachs zur Wundbehandlung verwendeten und dass heute in der Volksmedizin auch bei Akne und Psoriasis versucht wird, die Hautirritationen mit Jojobawachs zu verbessern.

Jojobastrauch © Ernst Frühmann

Jojobastrauch © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Der Jojobastrauch wächst in den Trockengebieten mehrerer Kontinente und wird in den USA, Argentinien, Kenia, Indien und Australien angebaut.

Das Jojobawachs ist bei Raumtemperatur flüssig, sehr stabil, wird durch Kaltpressung gewonnen und wird nicht ranzig.

Es wird von der Haut sehr gut vertragen, irritiert und sensibilisiert die Haut nicht, hält die Feuchtigkeit in der Haut und hinterlässt beim Auftragen keinen Fettfilm.

Jojobawachs findet man wegen seiner guten Eigenschaften in medizinischen Cremen, zahlreichen Pflege- und Reinigungsprodukten.

 

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