Johannisbrotbaum

Ceratonia siliqua L.

Der Johannisbrotbaum ist durchaus als Heilpflanze zu sehen, da seine Früchte als Heilmittel eingesetzt werden oder als Diätetikum wertvoll sind; anderseits lag der überwiegende Teil seiner Bedeutung in anderen Bereichen. So konnten seine Früchte in kargen Zeiten, in denen andere Nahrungsmittel nicht zur Verfügung standen, das Überleben sichern.

Die Samen in den trockenen Hülsen waren aber auch ein Ersatz für Gewichte. Das Gewicht dieser getrockneten Samen bewegt sich zwischen 190 und 205 Milligramm – manche behaupten sogar, dass alle Samen ganz genau gleich schwer sind. Durch diese Eigenschaft wurden Gold und Edelsteine mit diesen Samen abgewogen. Die metrische Bezeichnung Karat – ein Karat ist 200 Milligramm – stammt aus dieser Zeit; denn Karat leitet sich von der arabischen Bezeichnung qirat ab und bezeichnet die Samen des Johannisbrotbaumes.

Johannisbrotbaum © Ernst Frühmann

Johannisbrotbaum © Ernst Frühmann

Medizinische und diätetische Anwendung

In der Medizin wurden vor allem Zubereitungen aus den Johannisbrotfruchthülsen dazu genützt, harmlose Durchfallerkrankungen – besonders bei Kindern – zu behandeln. Die Inhaltsstoffe können größere Wassermengen im Darm binden und bilden daraus volumenreiche Gele; zusätzlich bildet sich an den Darmwänden daraus eine Schutzschicht. Das Johannisbrotmehl ist aber auch in der Lage vorhandene Darmgifte durch seine hohe Adsorptionsfähigkeit zu binden.

Wissenschaftlich ist der Nutzen in der Vorbeugung oder Behandlung von Durchfallerkrankungen, bei Zöliakie (Schädigung der Dünndarmschleimhaut, die durch Gluten haltige Nahrungsmittel ausgelöst wird) und bei Fettstuhl (einer Erkrankung, bei der die Aufnahme von Fetten, die aus der Nahrung kommen, im Darm gestört ist) belegt. In verschiedenen medizinischen Produkten wird das Johannisbrotkernmehl auch als Hilfsstoff eingesetzt.

Das Johannisbrotkernmehl ist aber auch ein gut geeignetes Diätetikum. Es dient zum Eindicken der Nahrung (z.B. bei häufigem Erbrechen der Säuglinge) und eignet sich auch zur Herstellung von glutenfreien Diätprodukten. Durch den geringen Eigenanteil an Fetten kann es auch kalorienreduzierter Schlankheitskost zugesetzt werden oder senkt auch unterstützend überhöhte Cholesterinwerte. 

Nebenwirkungen:

Gelegentlich kann es zu Blähungen und Völlegefühl kommen.

In der Volksmedizin kommt das Johannisbrotkernmehl bei Durchfallerkrankungen von Säuglingen und Kleinkindern zur Anwendung, aber auch bei Bronchialkatarrh, grippalen Infekten und Keuchhusten.

Als Lebensmittel lassen sich die Fruchthülsen zu einem kakaoartigen Pulver vermahlen, durch den hohen Zuckeranteil können davon Sirupe hergestellt werden oder sogar Alkohol daraus gewonnen werden.

Johannisbrotbaum © Ernst Frühmann

Johannisbrotbaum © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Johannisbrotbaum hat seine Heimat in Ostafrika. Von dort verbreitete er sich auf den gesamten Mittelmeerraum und auf andere Kontinente. In seinen Fruchthülsen und Samen sind Inhaltsstoffe, die zur medizinischen oder diätetischen Verwendung beitragen. Verschiedene Zucker, Pektin, Gerbstoffe, Schleim- und Mineralstoffe oder Flavonoide sind wesentliche Inhaltsstoffe. Diese werden bei Durchfallerkrankungen, Zöliakie und Fettstuhl angewendet, sind aber auch Grundlage für diätetische Nahrungsmittel oder dienen der Herstellung von „Kakaopulver“, Säften und alkoholischen Getränken.

 

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