Hundsrose

Heckenrose oder Hagebutte

Rosa canina L.

In den Wintermonaten spielen die Scheinfrüchte der Hundsrose eine wichtige Rolle in der vorbeugenden Behandlung von Erkältungskrankheiten, aber auch in der unterstützenden Therapie eines grippalen Infektes. Der Gehalt an Vitamin C wird nur durch die Früchte der Acerolakirsche übertroffen und liegt deutlich über dem von Sanddornfrüchten oder den Früchten der Schwarzen Johannisbeeren. Da Vitamin C in größeren Mengen im Körper nicht gespeichert werden kann, ist auf eine regelmäßige Aufnahme aus Früchten oder Gemüse zu achten. Mangelerscheinungen sind heute selten und Erkrankungen wie Skorbut, die durch Vitamin C Mangel entstehen, gehören wohl der Vergangenheit an.

Für jeden sichtbar durch die leuchtend rote Farbe bilden die Scheinfrüchte mit den gelb–grün–braunen Blättern fröhliche Farbpunkte in der herbstlichen Landschaft. Dann ist auch bald die Zeit der Ernte für die Vitamin C-hältigen Hagebutten dieser Heilpflanze.

Man hat der Pflanze einen Namen gegeben, der aus dem Sanskrit (vrad = weich, biegsam) stammt und der mit der griechischen Bezeichnung vom Hund und Dornstrauch im lateinischen Namen Rosa canina L. gemischt wurde. Im Volksmund haben sich für die Hundsrose viele Bezeichnungen gebildet. Von der Bezeichnung „Hagebutte“ für die Früchte oder dem Namen „Hiefe“ in Deutschland, der ein altes Wort für Dornbusch ist, reicht die Palette bis zu Namen, die sich aus der juckreizfördernden Wirkung der Borstenhaare im Inneren der Scheinfrüchte ergeben, z. B. „Arschkitzel“. Das Europäische Arzneibuch unterscheidet zwischen den Hagebutten als Rosae pseudofructus cum fructibus – also alle Teile der getrockneten Früchte – und den getrockneten Achsenbechern, den Hagebuttenschalen, die dann Rosae pseudofructus genannt werden und von Haaren und Nussfrüchten befreit sind.

Hundsrose © Ernst Frühmann

Hundsrose © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Der Tee aus sorgsam geernteten und getrockneten Hagebutten ist bei optimalem Gehalt an Vitamin C nicht nur ein gutes Getränk bei vielen Formen von Erkältungskrankheiten, sondern auch ein anerkanntes Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von grippalen Infekten und Vitamin C Mangelerkrankungen. Dies darf man aber nur dann erwarten, wenn bei der Zubereitung von einem halben Liter Tee fünf Gramm Hagebutten verwendet werden, die einen Gehalt von etwa 2% Vitamin C besitzen. Bei schonender Zubereitung ergibt dies einen Gehalt von rund 100 Milligramm Vitamin C im Teegetränk.

Vergleicht man nun mit Hagebutten aus dem Supermarkt, die einen Gehalt von 0,2% und eine Füllmenge von 1,5 Gramm pro Filterbeutel aufweisen, beträgt der Anteil an Vitamin C im Tee nur mehr drei Milligramm! Daraus ist wohl klar ersichtlich, dass eine Therapie mit Vitamin C nur mit qualitätsvollem Ausgangsmaterial und entsprechender Menge erreichbar ist.

Viele andere Anwendungsgebiete – wie die Wirkung auf die Verdauung und die Gallenfunktion, eine leicht entwässernde Wirkung, als Heilmittel bei Gicht und Rheumatismus u.a. – sind nicht ausreichend belegt.

Hagebuttenpulver als Nahrungsergänzungsmittel wird seit Jahren bei Arthrosen im Knie oder der Hüfte empfohlen. Dies gilt auch für rheumatische Beschwerden und chronische Rückenschmerzen. Die übliche Dosierung von fünf Gramm Hagebuttenpulver wird oft mehrere Monate täglich eingenommen. Die Einnahme kann auch auf zwei Dosen verteilt werden; das Pulver wird entweder mit einer größeren Menge Flüssigkeit eingenommen oder kann auch in ein Joghurt eingerührt werden.

Das Vitamin C, das in natürlicher Form aus den Hagebutten als Tee dem menschlichen Körper zugeführt werden kann, ist an vielen Funktionen mit beteiligt. Daher ist beim gesunden Erwachsenen die tägliche Aufnahme von rund 100 Milligramm sinnvoll. In bestimmten Situationen (Sportler, Raucher ua.) ist ein deutlich erhöhter Bedarf gegeben. Eine Unterversorgung von weniger als zehn Milligramm Vitamin C pro Tag über längere Zeit führt zu sichtbaren Mangelerscheinungen.

Hundsrose © Ernst Frühmann

Hundsrose © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Hundsrose ist ein in Europa weit verbreiteter Strauch, dessen Scheinfrüchte (oft Hagebutten genannt) Arznei oder nur als Teegetränk genutzt werden. Einerseits wird das Vitamin C schon seit langer Zeit mit seiner antioxidativen und immunstimulierenden Wirkung bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten genützt. Seit dem Beginn dieses Jahrhunderts wird auch eine entzündungshemmende Wirkung bei Arthrosen der Hüft- und Kniegelenke postuliert.

 

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