Himbeere

Rubus idaeus L.

Für viele ältere Menschen ist die Himbeere vermutlich eher mit dem Sammeln der reifen, wohlschmeckenden Früchte im Hochsommer auf den frisch bewachsenen Waldschlägen verbunden. Es gehört wohl zu den Kindheitserinnerungen, dass ganze Familien die Himbeeren für köstliche Marmeladen in der Natur gesammelt haben. Heute ist das vielfach anders, da uns viele Züchtungen zur Verfügung stehen, die uns im Garten die süßen Beeren bis in den Spätherbst liefern.

Für die volksmedizinische Verwendung der Himbeerblätter gibt es zwei Bereiche, in denen sie eine bedeutende Rolle spielen. Zum einen sind Himbeerblätter alleine oder in Kombination mit Erdbeer- oder Brombeerblättern die Teegrundlage unterschiedlichster Hausteemischungen, die oft als morgendlicher Tee zum Frühstück oder über den Tag verteilt genossen werden. Ein weiteres breites Anwendungsgebiet hat sich durch die Erfahrungen von Hebammen mit Himbeerblättertee in der Schwangerschaft und zur Geburtsvorbereitung ergeben.

Himbeere © Ernst Frühmann

Himbeere © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin und Volksmedizin

Da ausreichende wissenschaftliche Studien über die Wirkungen des Himbeerblattes bisher nicht erbracht werden konnten, fehlt dem Himbeerblatt die Anerkennung in der Schulmedizin.

In der Volksmedizin kommen Zubereitungen aus den Himbeerblättern – ähnlich wie Brombeerblätter – bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz. Der Gehalt an Gerbstoffen in Teezubereitungen ist nützlich bei leichten Durchfallerkrankungen, kann bei Entzündungen in Mund und Rachen als Gurgellösung verwendet werden oder wird als Waschung auch bei Hauterkrankungen eingesetzt.

Himbeerblätter in der Schwangerschaft: Himbeerblätter gelten in Jahrhunderte alter Tradition bei kräuterkundigen Frauen und Hebammen als Gebärmutterkraut, das zu einer sanfteren Geburt beitragen soll. Diese Anwendung beruht auf der Erfahrung der Anwenderinnen; in der Volksmedizin gelten die Teezubereitungen als Gebärmutter stärkend; man erwartet sich auch eine Entspannung des Gewebes, eine Verkürzung der Geburtsdauer und eine Reduktion der Zangengeburten. Leider fehlt dazu die wissenschaftliche Anerkennung.

Himbeersirup als Geschmackskorrigens: Der Himbeersirup ist eine Zubereitung, die auch in Arzneibüchern zu finden ist. Er dient der Geschmacksverbesserung und Färbung von Arzneimitteln; er kann aber – mit Wasser verdünnt – auch als durststillendes Getränk bei Fieber verwendet werden.

Die Zubereitung nach Arzneibuch ist recht aufwändig, da durch den Zusatz von Pektinasen und finaler Filtration ein klarer Fruchtsaft hergestellt wird, der mit Zucker zum Sirup verarbeitet wird.

Teebereitung: Die Himbeerblätter eignen sich – neben Brombeer- oder Erdbeerblättern – sehr gut als Grundlage bei der Herstellung von Hausteemischungen. In Kombination mit Hibiskusblüten, Hagebutten, Melisse und anderen sanft wirksamen und wohlschmeckenden Heilpflanzen kann man Teemischungen anfertigen, die als Teegetränk am Morgen oder während des Tages gute Dienste leisten.

Himbeere © Ernst Frühmann

Himbeere © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Die Himbeere ist eine Heilpflanze, die bereits vor 2000 Jahren bei den Griechen und Römern zur Anwendung kam. Die Pflanzen gedeihen vornehmlich auf Waldlichtungen oder auf Kahlschlägen.

Die Himbeerblätter enthalten Gerbstoffe als Gallo- und Ellagitannine, die wegen der adstringierenden Eigenschaften als leicht stopfendes Mittel und auch zur Beruhigung entzündeter Haut verwendet werden. In der Schwangerschaft sollen Zubereitungen zu einer sanfteren Geburt führen; als Grundlage von Hausteemischungen sind Himbeerblätter bestens geeignet. Da die wissenschaftliche Anerkennung der Wirkungen fehlt, ist die Himbeere ein Mittel der Volksmedizin.

 

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