Hibiskus

Hibiscus sabdariffa L.

Bei der Vielzahl der Hibiskusarten, die wegen der attraktiven Blüten mit den unterschiedlichsten Farben in Töpfen gezogen oder auch in Gärten gepflanzt werden, sollte man bedenken, dass es sich beim Hibiskus oder der Karkade um eine ganz genau definierte Art handelt, die bei uns in Mitteleuropa nicht heimisch ist.

Der Hibiskus (Hibiscus sabdariffa) ist unter verschiedenen Namen bekannt; so wird er auch Rote Malve, Karkade, Roselle, Sabdariff-Eibisch, Sudan-Eibisch, Afrikanische Malve oder Karkadeh (in Afrika geläufig) genannt, teilweise Namen, die seine Herkunft bereits anzeigen.

Betrachtet man die Verwendung der fleischigen, getrockneten Kelchblätter der Hibiskusblüten in den letzten Jahrzehnten in Europa, dann sieht man ganz deutlich, dass sie hauptsächlich als wohlschmeckende Zugabe in fruchtigen Teemischungen aufscheinen. Die Erfahrungen zu ihrer medizinischen Anwendung stammen zum großen Teil aus Ländern Afrikas und anderen subtropisch bis tropischen Regionen unserer Welt.

Afrika ist auch der Kontinent, in dem man auf den Märkten (z.B. in Ägypten) diesen getrockneten Pflanzenteilen immer begegnet, sie als Tee angeboten bekommt und wenn man mit offenen Augen die Landschaft (z.B. im Niltal) betrachtet, immer wieder auf den Anbau dieser Pflanzen stößt.

Hibiskus © Ernst Frühmann

Hibiskus © Ernst Frühmann

Volksmedizinische und andere Anwendungen

Seit etwa 100 Jahren zeigt uns die Volksmedizin Westafrikas, dass das Trinken von Tee oder anderen Karkadenextrakten, eine moderate Wirksamkeit bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Lebererkrankungen oder Fieber, hat. Für die rein wissenschaftlich orientierte Medizin in Europa sind die derzeitigen Studien dazu zu wenig aussagekräftig. Dank nicht bekannter Nebenwirkungen scheint ein Versuch, grenzwertige Blutdruckwerte mit täglich ein paar Tassen Hibiskustee günstig zu beeinflussen, möglich und könnte eine der ersten unterstützenden Maßnahmen zur Senkung des Blutdrucks sein; empfehlenswert dabei ist aber sicher eine begleitende Kontrolle durch einen Arzt.

Für Teetrinker, die sowohl fruchtige Aromen im Winter mit heißem Tee schätzen, als auch erfrischende Teegetränke im Sommer als Durstlöscher bevorzugen, bieten die getrockneten, fleischigen Kelchblätter viele Variationsmöglichkeiten im Bereich der Geschmacks- und Farbnuancen. Hier kann man sich aus vielen Rezeptvorschlägen von Mittelamerika über Afrika bis nach Asien inspirieren lassen.

Zwei Eigenschaften dieser Pflanze sollten noch angesprochen werden; einerseits können die Fasern, ähnlich der Jute, genützt werden und der faserfreie Rest kann der Herstellung von Papier dienen.

Hibiskus © Ernst Frühmann

Hibiskus © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Karkade ist seit etwa 100 Jahren eine Heilpflanze, die besonders in Teilen Afrikas geschätzt wird. Volksmedizinisch kommen die fleischigen, tiefroten Blütenkelche bei Fettleibigkeit, leicht erhöhten Blutzuckerwerten, Bluthochdruck, Fieber und Lebererkrankungen zur Anwendung. 

Viel häufiger werden die getrockneten Kelchblätter zur Bereitung fruchtig-säuerlicher heißer Tees im Winter oder kühler erfrischender Sommergetränke genützt, die meist intensiv rot gefärbt sind.

 

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