Herzgespann

Leonurus cardiaca L.

Das Herzgespann, das auch Löwenschwanz oder Herzheil genannt wird, ist eine Heilpflanze, die seit der Mitte des letzten Jahrtausends in der Medizin Verwendung findet. Es steht auch heute noch in der Arzneitaxe der Apotheken, ist aber mit dem Vermerk „Rezeptpflicht“ gekennzeichnet und unterliegt damit der Verschreibungspflicht durch einen Arzt. Damit wird klar ausgedrückt, dass Herzerkrankungen durch einen Arzt diagnostiziert werden und die Therapie durch den Arzt festgelegt wird. Es ist aber durchaus möglich, dass das Herzgespann sich für die Therapie eignet.

Der Name Leonurus drückt das Aussehen der Scheinähren aus und setzt sich aus dem griechischen Namen für den Löwen (léon) und der griechischen Bezeichnung für den Schwanz (urá) zusammen. Das Wort cardiaca weist auf die Herzwirkung hin.

Herzgespann © Ernst Frühmann

Herzgespann © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

In der Medizin verwendet man Zubereitungen aus dem getrockneten, blühenden Kraut als Tee, Extrakt oder Fertigarzneimittel zur Behandlung von vegetativ-funktionellen Herzbeschwerden oder nervöser Herzbeschwerden, die durch eine Schilddrüsenüberfunktion ausgelöst werden können. Dabei werden Herzgespannextrakte gerne begleitend eingesetzt.

In der Volksmedizin werden Zubereitungen aus dem Herzgespannkraut auch bei klimakterischen Beschwerden mit leichten Schlafstörungen, Hitzewallungen, nervöser Unruhe und Hitzewallungen eingesetzt. Magen- und Darmstörungen mit Blähungen wurden auch behandelt.

In der Homöopathie wird die Urtinktur aus dem frisch geernteten Kraut zubereitet. Behandelt wird oft mit der Urtinktur oder niedrigen Potenzen. Zur Anwendung kommen die homöopathischen Zubereitungen bei klimakterischen Beschwerden, Herzschwäche, Nervenschwäche und Blähungen.

Teezubereitungen

Zwei gestrichene Teelöffel werden mit 250 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 Min. ziehen und seiht ab. Entweder wird davon 1 Tasse bei Bedarf getrunken oder man trinkt kurmäßig (über 2 – 4 Wochen) 2 – 3 x täglich je 1 Tasse.

Das Herzgespannkraut kann gut mit anderen herzstärkenden oder beruhigenden Heilpflanzen kombiniert werden. Dazu eignen sich die Baldrianwurzel, die Melissenblätter oder die Blüten und Blätter des Weißdorns.

Herzgespann © Ernst Frühmann

Herzgespann © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Herzgespann ist eine Heilpflanze, über deren Anwendung in Europa seit gut 500 Jahren in Kräuterbüchern berichtet wurde. Die Heimat liegt in Asien, doch ist diese Pflanze heute auch auf anderen Kontinenten heimisch.

Anerkannt ist die Behandlung nervöser Herzbeschwerden, auch im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion können Extrakte unterstützend verordnet werden.

In der Volksmedizin und in der Homöopathie werden auch klimakterische Beschwerden, Blähungen und andere Erkrankungen behandelt.

 

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