Gundelrebe

Glechoma hederacea L. (früher auch als Hedera terrestris bezeichnet)

Aus der Familie der Lippenblütler kennen wir viele Heilpflanzen. Einige sind dank ihrer ausgezeichneten Wirkungen von der Wissenschaft anerkannte Heilpflanzen; manche sind aber – so wie die Gundelrebe – in der Volksmedizin durchaus beliebt oder angesehen und sie werden auch noch zusätzlich oft als vielseitig einsetzbare Gewürzkräuter geschätzt. Durch sehr ähnliche, gemeinsame Standorte wird die Gundelrebe immer wieder mit dem Kriechenden Günsel verwechselt.

In der Fachliteratur werden zwei Unterarten der Gundelrebe (Glechoma hederacea L.) beschrieben: die Gewöhnliche Gundelrebe (ssp. hederacea) und die Rauhaarige Gundelrebe (ssp. hirsuta). Sie werden definiert durch die unterschiedliche Länge der Blütenstiele, die Ausbildung der Kelchblätter und das Größenverhältnis der Kelchblätter zu den Kronröhren.

Während die Gundelrebe, die auch als Gundermann oder Erdefeu bezeichnet wird, für den Menschen ungiftig ist und ohne Einschränkungen zur Anwendung kommen kann, wurden bei Tieren, hauptsächlich bei Pferden, immer wieder toxische Effekte zur Diskussion gestellt. Die Wissenschaft hat bisher keine eindeutigen Ergebnisse geliefert, da dabei auch anderes, gleichzeitig verabreichtes Futter, eine Rolle zu spielen scheint.

Gundelrebe © Ernst Frühmann

Gundelrebe © Ernst Frühmann

Anwendung in der Volksmedizin

Die Volksmedizin kennt noch einige Anwendungsgebiete für die Gundelrebe; da aber wissenschaftlich anerkannte Arbeiten fehlen, können nur die Erfahrungen, die Ärzte in den letzten Jahrhunderten bei der Anwendung von Gundelrebe gesammelt und veröffentlich haben, weitergegeben werden.

Positive Berichte gibt es in der Volksmedizin bei der Behandlung von Bronchialerkrankungen im Bereich der oberen Luftwege und der symptomatischen Behandlung von Husten. Weiter nützt man entzündungshemmende Eigenschaften bei Entzündung der Schleimhaut im Magen oder Darmbereich. Gute Erfahrungen machte man auch mit der harntreibenden Wirksamkeit bei Nieren oder Blasenleiden und es gibt auch Anleitungen zur Verwendung bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und bei Rheuma.

Meist wurde die Gundelrebe in Teemischungen mit anderen gut wirksamen Heilpflanzen eingesetzt, aber es gab auch Rezepturen z.B. bei Lungenleiden, die nur getrocknete Gundelrebe beinhaltete.

Anwendung in der Homöopathie: In homöopathischen Zubereitungen werden die zur Blütezeit geernteten, frischen, oberirdischen Teile verarbeitet und zur Behandlung von Hämorrhoiden oder bei Durchfall eingesetzt.

Gundelrebe in der Küche: Dank des leicht bitteren und doch intensiv aromatischen Geschmacks wird die Gundelrebe in verschiedene Speisen und Getränke einerseits als Geschmacksträger aber auch zur Verbesserung der Verdauungsleistung beigesetzt. In Suppen oder Salaten, zu Hauptgerichten wie Fleisch aber auch zu Süßspeisen, zu Topfen- oder anderen Aufstrichen oder einfach als dekoratives Element eignen sich Gundelrebenblätter und -blüten genauso wie zur Intensivierung des Geschmacks in wässrigen Getränken. Wichtig ist, dass man mit Gundelrebe nicht zu intensiv würzt.

Gundelrebe © Ernst Frühmann

Gundelrebe © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Gundelrebe ist eine Heilpflanze aus den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel. Sie wird gesichert seit rund 800 Jahren als Heilpflanze beschrieben. Es fehlen leider wissenschaftlich anerkannte Studien zu ihrer Wirksamkeit.

In der Volksmedizin vertraut man der Gundelrebe bei Bronchialerkrankungen, bei Entzündungen im Magen-Darm, bei Nieren- und Blasenleiden sowie bei Hautproblemen, Rheuma und anderen Erkrankungen.

Für die grüne Küche sind die Blätter und Blüten eine wesentliche Bereicherung.

 

Heilpflanzen Artikel!

Lehrgang für PKAs

Heilkräuter Coach

Unser Buch