Grindelie oder Gummikraut
Grindelia sp. Willd.
Mit der Grindelie werden ein paar Arten einer Heilpflanze vorgestellt, die in weiten Teilen Europas weniger bekannt sind, in einigen Ländern Europas doch als hustenwirksame Heilpflanze verarbeitet werden, an natürlichen Standorten in Europa fehlen, aber in botanischen Gärten oft zu finden sind und in Kultur gezogen werden können.
Es handelt sich um einige Arten von fast 60 bekannten Arten der Gattung Grindelia, die als Heilpflanzen Anerkennung gefunden haben und um Pflanzen, deren Heimat in den trockenen Gebieten des südwestlichen Teiles der USA und in Mexiko liegt.
Die Angaben über jene Arten, die als Heilpflanzen genützt werden, sind in der Literatur nicht ganz einheitlich. In neuester Literatur sind G. robusta NUTT., das Kalifornische Gummikraut, G. hirsutula HOOK., das Haarige Gummikraut, G. lanceolata NUTT., das Schmalblättrige Gummikraut und G. squarrosa (PURSCH) DUNAL, das Sperrige Gummikraut angeführt.
Den Namen verdankt die Gattung Grindelia dem aus Lettland stammenden Arzt, Apotheker, Chemiker und Botaniker David Hieronymus Grindel, der im Übergang vom 18. ins 19. Jahrhundert zu einem wesentlichen Teil in Riga lebte und wirkte, aber auch in Jena und St. Petersburg seine Studienabschlüsse machte. Die Bezeichnung Gummikraut weist auf die harzigen Pflanzensäfte und Ausscheidungen hin, die im Zentrum der Blütenknospen sichtbar sind.
Medizinische Anwendung
In den Ländern Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien kommen einige Arzneimittel aus der Phytotherapie oder der Homöopathie mit Extrakten aus den Grindeliaarten für Kinder und Erwachsene in verschiedenen Arzneiformen zur Anwendung. Anerkannte Anwendungen für die Extrakte aus dem blühenden Kraut sind produktiver Husten, Katarrhe der oberen Luftwege, erkältungsbedingter Husten und Husten, der länger als sieben Tage andauert und wenn es zu nächtlichem Husten kommt.
Von den Arzneiformen eignen sich die Teezubereitung, der Fluidextrakt oder Fertigarzneimittel in Form von Lutschpastillen, Tropfen, Sirupen oder Zäpfchen. Hier kann Grindelia alleine verarbeitet sein oder sie wird mit meist mehreren anderen Extrakten von Arzneipflanzen, aber auch chemischen Stoffen (Schmerzmittel, Fieber senkende Mittel oder Husten dämpfende Mittel) kombiniert.
Die übliche Tagesdosis bei der Teezubereitung beträgt für Erwachsene vier bis sechs Gramm. Bei der Zubereitung werden zwei bis drei Gramm getrocknetes Kraut mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 Minuten ziehen und seiht dann ab.
In der Homöopathie sind Grindeliazubereitungen zur Behandlung von Bronchialerkrankungen wie chronischer Bronchitis mit Bildung von zähem Schleim, der schwer abgehustet werden kann, angebracht. Grindelia ist aber auch angezeigt bei Asthma, Atembeschwerden mit pfeifenden Atemgeräuschen oder Atemnot während des Schlafes. Bei dieser Situation mit Atemaussetzern und Schnarchen wird Grindelia auch als „Antischnarchmittel“ empfohlen. Auch bei Tieren (bei Katzen, Hunden und Pferden) gibt es gute Erfahrungen mit diesem Homöopathikum.
Grindelia robusta wird in der Homöopathie als Einzelmittel in verschiedenen Potenzierungen angeboten oder als Komplexmittel mit pflanzlichen und mineralischen Homöopathika kombiniert.
Zusammenfassung
Die Grindelie ist eine Heilpflanze Nordamerikas, die wir in der Natur in Europa nicht finden, die aber in Kulturen, wie in Norditalien, gezogen werden kann. Vier Arten dieser artenreichen Gattung aus der Familie der Korbblütler sind als Arzneipflanzen geeignet.
Als pflanzliches oder homöopathisches Arzneimittel kommt sie auch in einigen europäischen Ländern meist in Kombination mit anderen Heilpflanzen zur Anwendung bei produktivem Husten, festsitzendem und zähem Schleim, krampfartigem Husten und entzündlichen Bronchialerkrankungen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.