Gewürznelke
Syzygium aromaticum (L.) Merr. et L.M.Perry.
Die Gewürznelke wird in der Medizin Asiens seit Jahrtausenden als Arznei eingesetzt; sie ist aber im tropischen Raum auch eine alte Gewürzpflanze, die die Speisen aromatisch würzt und gleichzeitig die Bekömmlichkeit erhöht. Bis vor etwa zweihundert Jahren waren die Gewürznelken durch das Monopol bestimmter Europäer für weite Bevölkerungsschichten in Europa unerschwinglich. Heute ist dies kein Thema mehr, doch werden Gewürznelken in stark wechselnder Qualität angeboten.
Die Ernte und Trocknung sind sehr aufwändig. Von einem Baum können ungefähr 3 – 4 kg Blütenknospen geerntet werden; das sind etwa 14.000 Blütenknospen, die nach der Trocknung bei einem durchschnittlichen Gewicht von 70 mg pro „Gewürznagerl“ ein Kilogramm Gewürznelken ergeben. Schon aus dieser Sicht ist dieses Gewürz etwas Besonderes, und daher auch in der heutigen Zeit immer noch ein Gewürz mit exotischem Charakter, das dank seines durchdringenden Geschmacks, vorsichtig zu dosieren ist.
Medizinische Anwendung
Das Nelkenöl, von dem 150 ml aus 1 kg Gewürznelken gewonnen werden, wurde wegen seiner guten antiseptischen und schmerzstillenden Eigenschaften in der Zahnheilkunde als Zusatz zu Wurzelkanalfüllungen verwendet. Heute kommt es vorwiegend noch als Bestandteil in Mundwässern (1 – 5 %-ig) bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut zur Anwendung.
In der Volksmedizin kaut man die Gewürznelken bei üblem Mundgeruch, gibt sie zur Behandlung dyspeptischer Beschwerden und verwendet das Öl zur Behandlung von Brechreiz oder bei schmerzenden Zähnen. Alkoholische Zubereitungen dienen äußerlich der Behandlung von Muskelschmerzen oder von rheumatischen Beschwerden. 10 %-ige Salbenzubereitungen sollen Mückenstiche verhindern.
In der Ayurvedamedizin Indiens und Ceylons haben Gewürznelken auch heute noch einen therapeutischen Wert. Durch den bitter-scharfen Geschmack wird Kapha und durch die kühlende Wirkung Pitta reduziert. Sie werden als auswurfförderndes Mittel bei Husten und als schleimbildendes Mittel bei trockenem Husten eingesetzt, verringern Entzündungen der Schleimhäute und bessern Halsschmerzen, helfen bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Blähungen, Übelkeit, Mundgeruch und auch bei Kopf- und Zahnschmerzen.
Nebenwirkungen: Hohe Konzentrationen des ätherischen Öles können zu Entzündungen der Haut führen.
Gewürznelken als Gewürz
Große Bedeutung haben Gewürznelken als Gewürz in den meisten Küchen unserer Erde. Gewürznelken finden wir in den verschiedenartigsten Gewürzmischungen, wie im Currypulver und vielen anderen Mischungen, sie eignen sich zum Würzen von süßen Speisen, Reisgerichten, Gemüse, Fruchtzubereitungen, Wurstwaren, zum Aromatisieren von Likören und auch von Lebkuchen oder Weihnachtsgebäck. In Getränken wie z.B. im Punsch oder Glühwein oder der Feuerzangenbowle sind Gewürznelken Teil des aromatischen Geschmacks.
Der Geschmack wird von vielen Menschen sehr geschätzt und als würzig und brennend bezeichnet, der Duft als charakteristisch, warm und würzig-süß beschrieben.
Zusammenfassung
Gewürznelken sind seit Jahrtausenden Grundstoffe für Arzneimittel in der Ayurveda-Medizin, aber auch begehrte Gewürze für viele Speisen. Die Bäume gedeihen im feucht-warmen Gürtel unserer Erde. z.B. in Indien u.a. Ländern und liefern Gewürznelken von unterschiedlicher Qualität.
Das ätherische Öl und die Flavonoide sind der bestimmende Faktor für die medizinische Verwendung.
In der Medizin dienen die Gewürznelken zur Unterstützung der Verdauung und in früheren Zeiten auch in der Zahnheilkunde; als Gewürz sind sie in den unterschiedlichsten Speisen – Süß-, Gemüse-, Obst- oder Fleischspeisen – verwendbar.