Gemeine Esche

Fraxinus excelsior L.

Von den zwei Eschenarten ist die Gemeine Esche in Europa die dominierende Art. In den südlichsten Gebieten Europas wird sie von der Schmalblättrigen Esche abgelöst. Betrachten wir die Bedeutung der Eschen in der Medizin, können wir feststellen, dass die gemeine Esche seit weit mehr als 2000 Jahren für Heilzwecke genützt wird.

Wesentlich breitere Wertschätzung genießt dieser mächtige Baum dank seiner besonderen Holzqualität. Die Esche gehört zu den Edellaubhölzern und zählt nach der Buche und Eiche zu den wichtigsten Laubnutzhölzern Mitteleuropas. Ihr schweres und hartes Holz zeichnet sich durch besondere Festigkeit und Elastizität aus; ihre Zug- und Biegefestigkeit übertrifft die der Eiche.

Die mächtigsten, etwa 200 Jahre alten Eschen stehen in einem polnischen Nationalpark mit Höhen von über 40 Metern und einem Stammumfang von bis zu über 5 Metern. Von Polen aus verbreitete sich seit etwa 1990 eine folgenschwere Pilzerkrankung, die große Eschenbestände in weiten Teilen Europas vernichtete.

Gemeine Esche © Ernst Frühmann

Gemeine Esche © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Das HMPC (Herbal Medicinal Product Committee), eine Kommission auf europäischer Ebene, stuft die Blätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein. Danach können Zubereitungen aus den Eschenblättern bei leichten Gliederschmerzen oder zur Erhöhung der Harnmenge und damit unterstützend zur Durchspülung der Harnwege bei Harnwegsbeschwerden angewendet werden.

Die Teezubereitung aus den Eschenblättern (Tagesdosis 10–30 Gramm) kann als Aufguss (1,5–5 Gramm fein geschnittene Eschenblätter mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen) erfolgen oder auf kaltem Weg als Mazerat zubereitet werden. Die Wirksamkeit kann durch eine Kombination mit anderen aquaretisch wirksamen Drogen wie Orthosiphonblätter, Goldrutenkraut oder Brennnesselblätter u.a. erweitert werden. Eschenrinde wird nicht für den Tee genommen; aus ihr wird eine Tinktur hergestellt.

Eine Kombination aus Zitterpappel, Goldrutenkraut und der Eschenrinde wird als Fertigarzneimittel in Apotheken angeboten. Durch die schmerzlindernden, entzündungshemmenden und abschwellenden Eigenschaften ist eine unterstützende Behandlung bei rheumatischen Erkrankungen und chronischen Bewegungsschmerzen angezeigt. 

Hinweise zu Eschenextrakten, wie das Anwendungsverbot bei Herzschwäche und Nierenerkrankungen, Vorsicht in der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei der Anwendung unter 18 Jahren und weitere Empfehlungen sind zu beachten.

 

Gemeine Esche © Ernst Frühmann

Gemeine Esche © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Gemeine Esche ist ein geschätztes Nutzholz und eine Heilpflanze mit langer Tradition, die in weiten Teilen Europas vorkommt, deren Bestände aber derzeit stark gefährdet sind. Die hohe Qualität des Holzes machte den Baum beliebt in der Möbelherstellung und Fertigung von Werkzeugen.

Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel sind Extrakte aus den Blättern und der Rinde anerkannt in der unterstützenden Behandlung leichter Gliederschmerzen und zur Durchspülung der Harnwege bei Harnwegsbeschwerden dank der schmerzlindernden, abschwellenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Extrakte der Esche.

 

Heilpflanzen Artikel!

Lehrgang für PKAs

Heilkräuter Coach

Unser Buch